5 Tage durch den Hohen Atlas - Tag 2: El Hadj 3134 m


Publiziert von basodino , 8. Juni 2016 um 18:22.

Region: Welt » Marokko » Hoher Atlas
Tour Datum:29 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: MA 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 945 m
Abstieg: 945 m
Unterkunftmöglichkeiten:Refuge Azib Tamsoult, Schlafraum (inkl. HP Euro 20) oder Doppelzimmer (inkl. HP Euro 40)
Kartennummer:Toubkal Alto Atlas Marruecos (Spanisch)

Die 5 Tage hatte ich selber mit einer spanischen Landkarte geplant. Dies war dem Umstand geschuldet, dass ich mich nicht so einfach akklimatisiere und dass wir ein wenig mehr als nur den Toubkal sehen wollten. Wie gut die Entscheidung war, zeigte sich bereits am 2. Tag.

Wir standen gemütlich auf und nach einem weiteren tollen Frühstück wanderten wir um 9 Uhr los. Es geht in einer Querung zum Bach hinter ins Tal. Gegenüber ist weithin sichtbar eine steile Spur, die sich aber größtenteils rechts davon über flache Zickzack-Kehren umgehen lässt. So gewinnt man eine schräg abfallende Terrasse über die es in weiteren Kehren hinauf geht. Schließlich erreicht man einen steilen Hang, den man über eine schmale, leicht brüchige Spur quert (T3), um auf eine erste Alpe zu gelangen, wo ein Haus steht und ein Ziegengehege zu sehen ist. Die Ziegen indes waren auch schon aufgestanden und kamen uns bereits entgegen. Man wendet sich wieder leicht links und ersteigt die folgenden Hänge links eines schmalen Baches, der oben komplett erliegt. Ein weiteres etwas solideres Haus wird gesichtet (Azib n'Tzikert) und schließlich erreicht man leicht den gleichnamigen Pass. 2 h 20 min, T2 (eine Stelle T3)

Am Pass hat man schon eine schöne Aussicht. Hier pausierten wir erst einmal. Dann ging es über den nördlich anschließenden Rücken hinauf. Der in der Karte eingezeichnete Weg existiert hier nicht, auch wenn man sich Spuren einbilden kann. Der Rücken steilt sich etwas auf, wobei man besser in der Nähe des Kammes bleibt, da dort der Untergrund etwas fester ist. Schließlich erreicht man ohne große Schwierigkeit den Gipfel, der eher eine Gipfelkette ist. Wir meinten den höchsten Punkt als die 2. Erhebung im Grat auszumachen. 35 min, T3

Während für uns der Gipfel der logische Mittagspausenpunkt ist, genügt dies dem Marokkaner offensichtlich nicht. Denn das wahre Mittagessen wartete für uns an der Hütte. Trotzdem blieben wir 1 h 20 min am Gipfel und genossen Ruhe, Sonne und Aussicht.

Im Abstieg wählte unser Führer den Westrücken des Berges. Hier bekommt man eher etwas Wind ab und so kommt man zu einer schönen Rundtour. Der Rücken ist zunächst ein offener Hang, der mäßig steil über leichte Felder hinabführt, wobei das Geröll gegenüber der Vegetation zunächst noch klar im Vorteil ist. Später wird es ein Rücken, der mal flach, mal etwas steiler hinabführt. Die Wegführung ist praktisch beliebig. Erst weiter unten wird der Rücken etwas definierter und rechterhand bildet sich eine Spur. Dieser folgt man in einen kleinen Sattel. Die nachgestellte Schulter umrundet man wenig unterhalb des höchsten Punktes gegen den Uhrzeigersinn, kommt in ein Schuttfeld und führt die Umrundung der Schulter fort, so dass man über eine Spur wieder in den steilen Geröllhang vom Anfang einmündet. Hier kann man entweder im Geröll abrutschen (auch über die steile signifikante Spur) oder in den Kehren des Aufstieges absteigen. 1 h 35 min, T3+

Die Entscheidung für diesen Zwischentag mit Gipfel war deshalb sehr gut, da ich doch ab 2800 m die Höhe deutlich gespürt hatte und heute die 3134 m genau die richtige Kragenweite für mich war, außerdem konnten wir so am Nachmittag dem örtlichen Leben zuschauen. An diesem Sonntag waren viele Einheimische hier oben. Während die Kinder spielten und sich vor allem den anderen Touristen zuwandeten, um mit Gesten oder wenigen Französisch-Brocken Reaktionen entlocken wollten, arbeiteten Frauen und Männer auf Feldern und mit den Tieren. Gras wurde geschnitten und auf Maultiere geladen, Ziegen wurden am Abend zusammen getrieben und kurz vor Sonnenuntergang verließen die meisten Menschen die Alpe. Für uns war es sehr beschaulich, dem Treiben zuzuschauen, wohl gewahr, dass dies für die Menschen hier kein Spaß ist, sondern harte Arbeit.

Die Hütte wird übrigens kaum frequentiert. Viele Veranstalter übernachten in der Nähe in Zelten. So waren wir in beiden Nächten in unserem Schlafraum (8 Betten) allein. Da wir auch noch einen eigenen Koch hatten, nahm die Hütte nur die Übernachtungspauschalen ein und das eine oder andere Getränk. Da darf man sich nicht wundern, wenn es an der einen oder anderen Investition, die an unseren Hütten in den Alpen vorgenommen wird, mangelt.

Den 3. Tag gibt es dann hier!

Tourengänger: basodino, tourinette


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»