Warscheneck Spezial


Publiziert von Saxifraga , 11. Januar 2009 um 22:33.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Totes Gebirge
Tour Datum:10 Januar 2009
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A-OÖ   A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1630 m
Abstieg: 2210 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Talstation der Wurzeralmbahn
Unterkunftmöglichkeiten:Zellerhütte

2-Tagestour mit Robert und Erhard. Keine konventionelle Skitour, eher Skibergsteigen, vor allem am 2. Tag. Doch der Reihe nach.

Samstag Früh fahren wir in Wien Richtung Spital am Phyrn los. Dann geht es mit der Standseilbahn zur Wurzeralm und von dort mit dem Frauenkarlift weiter auf 1860m. Wir queren unterhalb des Warscheneck-Stockes durch kupiertes Gelände zur Loigistal-Scharte (2000m). Dabei machen wir nur 140 hm in 2 Stunden. 
Abfahrt durch das kleine Loigistal (1100 hm). Leider queren wir bald nach der Einfahrt den Hang zu weit oben und müssen später durch steilen Hochwald abfahren. Beim Schafferteich angekommen ist es 16 Uhr. Wir müssen nun ca. 700 hm zur Zellerhütte aufsteigen. Es liegt sehr wenig Schnee und so werden meine neuen Tourenski gleich einem Härtetest unterzogen. Der Sommerweg zur Zellerhütte ist recht steil und schmal. Nach oben hin wird es immer eisiger, Robert zieht wie immer davon, Erhard legt nach mehreren Stürzen die Harscheisen an und ich schnalle mangels Harscheisen ab. Der Vollmond leuchtet uns den Weg - zumindest wenn wir nicht im Wald gehen. Sehr schöne Stimmung mit Blick auf die Lichter in Windischgarsten. Aber die anstrengende Abfahrt von vorhin macht sich bemerkbar. Dazu kommt der steile, eisige Weg. Mit letzter Kraft und sichtlich dehydriert schleppe ich mich zur Zellerhütte (1575m, mittlerweile 19 Uhr), wo ich von den Wirtsleuten recht unfreundlich begrüßt werde. In der Stuben wird Geburtstag mit Live-Gitarrenmusik gefeiert ("La Bamba" und "Resi i hol di mit´n Traktor o" in mehrmaligen Wiederholungen). Wir stürzen uns über Schweinsbraten und Radler. Trotz allgemeiner Erschöpfung reicht es noch zu folgendem Wortspiel: "Mach ma noch a Vollmondtour? - Wieso, i bin eh in Vollmontur." Um 20 Uhr begebe ich mich in die Horizontale und schlafe trotz der kühlen 11 Grad im Lager erstaunlich gut.

Am Sonntag bin ich dann der Erste, der munter wird. Gegen 7 Uhr Früh steht der Vollmond über dem Großen Priel - was für ein Schauspiel! Gegen 8 kommen Robert und Erhard. Beim Frühstück folgt eine Slapstick-Einlage des Gitarreros vom Vorabend. Das Bedienen der großen Kaffeekanne wird ihm zum Verhängnis. Auf die Frage: "Wie geht denn das?" antwortet Robert wahrheitsgemäß: "Oben draufdrücken". Der unbekannte Gitarrist betätigt die Kanne sogleich auf die ihm beschriebene Art - ohne jedoch ein Häferl drunterzustellen, was eine massive Kaffee-Überschwemmung zur Folge hat :-)

Nach dieser Einlage frühstücken wir ausgiebig und und gehen gegen 9 Uhr los. Auf uns warten 800 hm Aufstieg und 1300 hm Abstieg/Abfahrt. Von der Hütte geht es wieder steil bergauf, nach ca. 300-400 hm wird das Gelände etwas flacher. Sehr schöne Tiefblicke aufs Loigistal. Der Schnee ist bockhart und tw. eisig. Ein paar unangenehme Querungen folgen, dann haben wir´ s geschafft. Wir stehen um 12 Uhr bei Sonnenschein und Windstille am Gipfel des Warscheneck, mit uns nur noch vier andere Tourengeher. Nach einer kurzen Jause machen wir uns an die Überschreitung des SW-Kamms zum Roßarsch. Es folgen die schönsten Meter, einsam am felsigen Kamm (tw. 1er Stellen) mit grandiosen Weitblicken. Bis zum Lienzer (Gipfel in der Mitte des Kamms, 2367m) geht es ganz gut mit den Skiern (allerdings angefellt). Danach wird´s immer felsiger und man muss sich auch mal anhalten. Daher gehen wir mit den Skiern am Rucksack weiter. Steigeisen und Pickel brauchen wir nicht, sollten aber im Winter am Kamm dabei sein. Zu guter Letzt steigen wir noch die paar Meter über felsiges Gelände auf den Roßarsch (2205m). Es folgt eine wunderbare, mittelsteile Abfahrt über den aufgefirnten Südhang (30-35 Grad) hinunter zum Anstiegsweg des ersten Tages. Von Wurzeralm geht´s die Piste hinunter zum Ausgangspunkt.

Fazit: Super Tour mit alpinem Charakter, einigen Orientierungsschwierigkeiten zu Beginn und zwei langen Abfahrten.




Tourengänger: Saxifraga


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Kommentare (1)


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Martina hat gesagt: Warscheneck
Gesendet am 12. Januar 2009 um 22:41
Glückwunsch zu dem tollen Touren-WE! Ich war mal im Sommer dort und hab den Rossarsch (trotz des komischen Namens) als sehr eindrucksvolle Berggestalt in Erinnerung.
LG Martina


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