8 Tausender mit Heuschrecken


Publiziert von jakajo05 , 30. November 2015 um 02:55.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum: 1 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:26 km Dotternhausen - Gosheim
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bushaltestelle Dotternhausen Rathaus Strecke 7440 Balingen - Rottweil
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bushaltestelle Gosheim Rathaus

Es war wieder einmal 1.November, also Zeit für eine lange Albwanderung. Eigentlich wollte ich ja ins Allgäu, auf das Gottesackerplateau, aber da war mir die Anreise mit der Bahn doch ein wenig zu zeitraubend und so disponierte ich kurzentschlossen um und konnte so noch ein wenig länger schlafen und war trotzdem früher am Ausgangspunkt. Mit Bus, Strassenbahn, Zug und noch einmal Bus ging es nach Dotternhausen, wo ich an der Haltestelle " Rathaus " ausstieg und um 10.10 Uhr mit dem Aufstieg zum Plettenberg, dem ersten von acht 1000m-Bergen begann. Erst geht es gemütlich leicht steigend durch den Ort am Sportplatz vorbei. Kurz danach links ab und nun steiler als es der Hang von weitem gesehen vermuten lässt, bergauf. Zwischendurch muss man auf der Strasse laufen, ich habe dann wohl eine Markierung für den kürzesten Aufstieg verpasst und habe die Strasse zu früh nach links verlassen und kam so in den Genuss eines kleinen Schlenkers nach Norden, einem Umweg von etwa 1,5 km, aber dafür bis auf das letzte Stück auch deutlich flacher. Auf dem Gipfelplateau angekommen, geht es nur flach ansteigend bis auf knapp 1000m hoch bevor man an der Schotterseilbahn ein paar Hm verliert. Der Tiefblick auf Dotternhausen 340Hm tiefer ist schon ganz ordentlich, grössere Traufhöhen gibt es eigentlich nur im Ermstal und ganz im Osten des Remstales von Schwäbisch Gmünd zum Hohenrechberg mit ziemlich genau 400 Hm. Nun kommen ein paar kleinere Ab-und Aufstiege bis zum höchsten Punkt auf 1002m, von dem man einen zumindest heute genialen Weit- und Tiefblick hat: von den Höhen des Nordschwarzwaldes bis zum Feldberg im Süden. Über der Baar hing leider immer noch der Nebel, was ja nichts ungewöhnliches für diese Ecke ist. Weiter geht es kurz auf einer Fahrstrasse bergab bis zu einem Albvereinshaus, wo man sich stärken kann. Hier war eine der wenigen Stellen , wo die Beschilderung nicht ganz eindeutig ist unnd auch kein Hinweis direkt zu sehen ist. Auf Pfadspuren geht es leicht ansteigend wieder bis zur Hangkante und an dieser mit schönen Tiefblicken weiter bis zum Ende des Plettenberges auf jetzt wieder 995m. Hier bricht der Berg abrupt nach drei Seiten zum Teil senkrecht ab. Hier stand früher einmal eine Burg. Ab hier geht es rasant bergab, zum Teil sogar mit Geländern gesichert , was bei Trockenheit ein wenig übertrieben wirkt, aber bei Nässe oder gar Schnee sehr hilfreich sein dürfte. Ein Ausrutscher hier könnte bei der Ausgesetztheit und Absturzhöhe von zum Teil deutlich mehr als 10m tödlich sein! Es wird aber bald weniger steil und dann bin ich nach rechts durch den immer noch steilen Wald immer weiter abwärts, bis man auf einen quer laufenden Weg trifft, dem ich nach links gefolgt bin um dann querfeldein durch den Wald einen asphaltierten Waldweg zu erreichen. Nach wenigen hundert Metern erreichte ich eine Lichtung, die ich am östlichen Rand entlang hinunterlief um einen in der Karte eingezeichneten Weg zu finden, welcher aber zum Teil fast eineinhalb Meter hoch überwachsen war und zudem trotz der sehr niedrigen Niederschlagsmengen disese Jahr sehr feucht war: ich wich dann über den Wald aus, der hier sehr licht war. An einem Querweg rechts bis zur Strasse auf 700 Meter Höhe. Ich beschreibe diesen Abschnitt so genau, weil es der kürzeste Weg vom Plettenberg zum Rainen ist und die üblichen Wanderrouten westlich über Ratshausen oder östlich über Hausen am Tann verlaufen und mir zu umständlich oder über zu viel Asphalt verlaufen. Der Strasse folgte ich 200m nach Westen bis zu einer Brücke über die fast trockengefallene junge Schlichem. Nun folgt der zweite grössere Anstieg Richtung Rainen durch ein sehr kaltes Tal 700m weiter, vor einer Brücke nur wenige Meter nach halblinks und geradewegs den Berg hoch bis auf etwa 815m Höhe. Hier für gut 100m nach rechts und dann wieder nach links in Falllinie steigend. Ab hier ist der Rainen auch wieder durchgehend beschildert. Es folgt ein letzter steiler Anstieg zur Hochfläche um dann rechterhand fast eben oder nur leicht steigend eine Bank mit einer sehr schönen Aussicht zum Plettenberg gegenüber zu erreichen. hier habe ich meine erste längere Pause gemacht mit der Sonne im Rücken. Weiter geht es gut ausgeschildert zum Rainen, dem zweiten 1000er heute, ich bin dann noch auf den Ortenberg, einer kleinen Kuppe mit 995m ü. M. In der kleinen Einsattelung dazwischen zirpten noch die Grashüpfer und ich bekam auch einige zu sehen, Klimawandel? Also ich kann mich mit meinen 45 Jahren nicht erinnern, an einem 1.November Grashüpfer gesehen und gehört zu haben. Auf einem Schotterweg ging es bergab zu einer kleinen Kapelle und direkt danach zum Bol wieder mässig steigend weiter und schon war nach wenigen Minuten der dritte und nach kurzem bergab und bergauf mit dem Wandbühl der vierte 1000er erreicht. Ich bin nicht immer über den höchsten Punkt, weil diese immer im Wald abseits des Weges lagen und meist nur maximal ein Höhenmeter oder gar weniger fehlten. Kurz vor denm Wandbühl gab es eine Hammeraussicht vom Karwendel im Osten bis weit in die Schweizer Alpen im Westen. Fast den selben Weg zurück zum Bol aber dann gleich nach links bergauf auf einer Fahrspur und über eine Wiese und rechts ein paar Meter in den Wald , dann war Nummer 5 erreicht : das Montschenloch. Jetzt ging es direkt nach Süden zu einer kleinen bewirtschafteten Hütte beim Fernmeldeturm und nun leider auf Asphalt eine schmale Strasse 2km steil bergab , auf der zum Glück nur wenig Verkehr herrschte. Man landet in Deilingen-Delkhofen direkt an der Bushaltestelle, folgt auf der anderen Strassenseite der Strasse Im Dörfle bergab bis auf 800m und weiter unmerklich steigend, diese geht in die Hochbergstrassen die man nach rechts auf einem Feldweg verlässt. Nach 300m trifft man auf einen Asphaltweg, geht 250m nach rechts, wendet sich nach links und folgt dem Wanderweg zum Oberhohenberg, erst mässig, nach dem Spielplatz dann zum Teil sehr steil direkt zum Gipfel des Oberhohenberg, auf dem wohl ebenfalls mal eine Burg gestanden hat, von der aber nur ein rekonstruierte Reste zu sehen sind. Man kommt sogar mit dem Fahrrad (MTB) bis fast auf den höchsten Punkt: nach dem Spielplatz nicht links den Wanderweg hinauf, sondern noch ein paar m auf der Fahrstrasse und dann steil einen Waldweg auf der Nordseite des Berges hinauf. Hier sah ich 3 MTBler, welche ich schon am Bol das erste Mal getroffen hatte und die ich am letzten Berg, dem Lemberg noch einmal traf. Man kann über eine Stahlhängebrücke oder über einen schmalen Weg den Abstieg Richtung Hochberg in Angriff nehmen. es geht aber nur wenige HM hinab. Auf der anderen Seite des Sattels geht es auch gleich wieder hoch und dann wieder wunderschön direkt an der Abbruchkante mit Blick zum Schwarzwald nur noch leicht steigend bis zu einem Wegkreuz, das wiederum fast den höchsten Punkt markiert, den 7.ten 1000er. Von hier geht es etwas steiler 80HM hinunter zum Lembergsattel und von dort gleich wieder 90HM hinauf zum höchsten Punkt der Tour und der Schwäbischen Alb überhaupt, dem Lemberg mit 1015m. Bei klarem Wetter lohnt es sich auf jeden Fall, die 35 Höhenmeter auf den Turm aufzusteigen auch wenn die offene Stahlkonstruktion nur etwas für Schwindelfreie ist. Die Aussicht entschädigt für Alles: freie Rundumsicht bis zum Horizont und am 1.11.2015 hiess dies bis die Erdkrümmung, beziehungsweise die untergehende Sonne dem Sehvergnügen ein Ende bereiteten. Von hier konnte ich fast alle Höhepunkte meiner Tour noch einmal sehen und noch ein paar Fotos schiessen. mit den letzten Sonnenstrahlen ging es dann den letzten steilen Fahrweg hinunter zum Parkplatz auf die andere Strassenseite und parallel zur Strsse nach Gosheim hinein bis zur Haltestelle "Rathaus".
Fazit: eine wunderschöne Spätherbsttour über die höchsten Berge der Westalb bei Traumwetter auf sehr unterschiedlichen Wegen, was will man mehr, für die statistiker: 26km und 1200 HM im Aufstieg und 1000 HM im Abstieg in einer Gesamtzeit von 7 Stunden mit mehreren kleineren Pausen.
Vielleicht schaffe ich es an einem Werktag mal vom Lochen aus alle 12 1000er an einem Tag zu überschreiten, das sind dann sicherlich über 35 km und an die 2000 hm.

Tourengänger: jakajo05


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