Grünes Licht für neue Seilbahn auf den Weissenstein


Publiziert von kopfsalat, 25. Januar 2012 um 16:20. Diese Seite wurde 3085 mal angezeigt.

NZZ: Der Bund hat das Projekt für eine neue Seilbahn auf den Solothurner Hausberg Weissenstein bewilligt und die Konzession erteilt.

"Das Bundesamt für Verkehr bewilligte auch den Rückbau der historischen Sesselbahn, die seit über zwei Jahren nicht mehr in Betrieb ist.

(sda) Die alte «Sesseli»-Bahn könne unter Beibehaltung der schützenswerten Elemente nicht auf den heutigen Sicherheitsstand gebracht werden, teilte das Bundesamt für Verkehr (BAV) am Mittwoch mit. Die Sicherheitsinteressen würden höher gewichtet als das Interesse des Denkmalschutzes. 

[...]

Die Konzession des BAV ist noch nicht rechtskräftig. Gegen die Verfügung kann beim Bundesverwaltungsgericht innerhalb von 30 Tagen Beschwerde eingereicht werden. Angesichts des heftigen Widerstands gegen die neue Bahn ist zu erwarten, dass der Rechtsweg beschritten wird
."

Vielleicht wird dann nicht mehr Hinz und Kunz mit dem Auto raufblochen müssen.

***

PS:

hier noch ein link zum alpinforum.com, in welchem die ganze geschichte seit 2005 diskutiert wird.   wird w

sehr schön sieht man, dass schon 2005 klar war, dass spätestens 2009 schluss ist, entweder mit den alten sässeli oder aber der ganzen bahn ... und genau so ist's gekommen!

[quote]

Die Revision der heutigen Bahn unter Einhaltung sämtlicher Auflagen des Bundes würde gut und gerne 7,5 Mio. Fr. kosten. «Kommt hinzu, dass die Konzession trotzdem nur um weitere fünf Jahre, bis 2014, verlängert würde» [...] 

Selbst Nostalgiker kommen ob diesen Fakten relativ rasch zum Schluss: Der Status quo wäre Verhältnisblödsinn 
 
[...]

Ende 2009 führt entweder eine neue, oder gar keine Bahn mehr von Oberdorf auf den Weissenstein. Denn spätestens dann erlischt die Betriebsbewilligung für das altehrwürdige, 1950 eröffnete «Sässeli».
 
[/quote]

[...]
 
auch interessant sind die zahlreichen vergleiche zur erfolgreichen sanierung der wasserfallenbahn.



Kommentare (81)


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silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 25. Januar 2012 um 23:45

Leider sind weitere Einsprachen zu befürchten.

Eine neue Bahn wäre höchste Zeit! Als Ersatz fährt am Wochenende ein Bus. Ich will aber wieder mal unter der Woche hinauf. Zu Fuss ist nichts mehr für mich.

Über den Grenchenberg ist keine Alternative. Der Bus fährt bis Unterer- oder Oberer Grenchenberg nur Mi, Sa und So.

ABoehlen hat gesagt:
Gesendet am 26. Januar 2012 um 09:09
Ich hoffe sehr, dass Einsprache erhoben wird! Der Verein "ProSesseli" konnte bereits überzeugend aufzeigen, wie die alte Bahn saniert werden könnte, sodass sie wieder eine Konzession kriegt. Dass jetzt wieder das Gegenteil behauptet wird, finde ich sehr erstaunlich und die Begründungen würden mich interessieren.

Ich verstehe zwar den Frust derer, die einfach wieder mit einem öffentlichen Verkehrsmittel auf den Berg möchten. Wenn aber die SWAG von Anfang an Interesse an einer sinnvollen Lösung gehabt hätte und zu einer konstruktiven Mitarbeit bereit gewesen wäre, würde das Sesseli vermutlich bereits wieder fahren. Aber man hat stattdessen von Anfang an nur das überrissene Gondelbahn-Projekt mit den diversen zusätzlichen Freizeiteinrichtungen verfolgt und jeglichen Dialog mit ProSesseli und anderen Akteuren, die den Erhalt der alten Bahn bevorzugt hätten, abgelehnt.

Nebenbei bemerkt staune ich ja, wie es andere betagte Seilbahnen offenbar schaffen, immer wieder eine Konzession zu erhalten, so z.B. die Länggrat-Bahn im Napfgebiet, die im neuen Film "Die Kinder vom Napf" schön zur Geltung kommt. Mir scheint daher, dass hier mal wieder mit unterschiedlichen Ellen gemessen wird.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Januar 2012 um 09:28
> Dass jetzt wieder das Gegenteil behauptet wird, finde ich sehr erstaunlich und die Begründungen würden mich interessieren.

so wie ich das verstehe, wird überhaupt nichts "behauptet".

BAV - Bundesamt für Verkehr

QUOTE

Weissenstein: Neue Seilbahn bewilligt

Bern, 25.01.2012 - Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Pläne für einen Neubau der Weissenstein-Bahn als Kabinenbahn genehmigt und die Konzession erteilt. Gleichzeitig bewilligt das BAV den Rückbau der historischen Sesselbahn, da diese nicht unter Beibehaltung der schützenswerten Elemente auf den heutigen Sicherheitsstand gebracht werden kann. Damit gewichtet das BAV die Interessen der Sicherheit sowie an einer leistungsfähigen, behindertengerechten und komfortablen Anlage höher als das Interesse des Denkmalschutzes.


Die bestehende Sesselbahn Weissenstein war 1950 die erste kuppelbare Bahn überhaupt und ist damit ein Zeitzeuge für Pionierleistungen in der Seilbahntechnik. Das BAV teilt die Meinung der Denkmalschutzexperten, dass es sich um ein kulturhistorisch wertvolles Denkmal handelt. Im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens kommt das BAV jedoch zum Schluss, dass es nicht möglich ist, die Anlage an die heutigen Sicherheitsanforderungen anzupassen und dabei die schützenswerte Originalsubstanz so zu erhalten, dass die sanierte Bahn gemäss den heute geltenden Sicherheitsanforderungen weiterbetrieben werden könnte.

Rückbau der bestehenden Sesselbahn

Die sanierte Anlage würde aufgrund der notwendigen Massnahmen praktisch einem Neubau entsprechen und damit zu einer Replika-Anlage ohne Bezug zum Original. Sie könnte damit keinen Denkmalschutz beanspruchen. Das BAV legt in seinem Entscheid auch dar, dass die Bahn nach der Sanierung nicht über eine ausreichende Kapazität verfügen würde sowie die Benutzbarkeit für Behinderte und der gewünschte Komfort für Familien nicht erreicht würden.

Bewilligung des Neubauprojekts

Das BAV hat die Auswirkungen der neuen 6er-Kabinenbahn auf den Weissenstein, welcher als besonders schützenwert im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) verzeichnet ist, und auf das denkmalgeschützte Kurhaus geprüft und in seine Interessenabwägung einbezogen. Das BAV kommt zum Schluss, dass die geplante neue Bahn - wie bereits die bestehende - zwar gewisse Schutzziele des BLN-Objekts tangiert. Dennoch beurteilt es das Vorhaben aufgrund der während des Verfahrens vorgenommenen Projektoptimierungen und der geplanten Ersatzmassnahmen als bewilligungsfähig.

Die Bewilligung der neuen Seilbahn ist ein zentrales Element des vom Bundesrat genehmigten kantonalen Richtplans zur Umsetzung des Gesamtkonzepts Weissenstein plus. Dieses sieht u.a. die Erschliessung des Weissensteins mit einer neuen leistungsfähigen Seilbahn vor, womit die Strasse auf den Berg an Sonn- und Feiertagen zeitlich begrenzt für den motorisierten Verkehr gesperrt werden kann. Zudem wird eine umfassende Parkplatzbewirtschaftung eingeführt.

Das nun erstinstanzlich abgeschlossene Verfahren war das umfangreichste, welches das BAV im Seilbahnbereich in den letzten Jahren zu behandeln hatte. Die gegeneinander abzuwägenden Interessen von Behörden, Einsprechenden und Seilbahnunternehmen sowie die in das Verfahren aufgenommenen Projektoptimierungen erforderten einen intensiven Schriftenwechsel, der Anfang Januar 2012 abgeschlossen werden konnte. Gegen die Verfügung des BAV kann binnen 30 Tagen beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde erhoben werden.

UNQOUTE

***

> Nebenbei bemerkt staune ich ja, wie es andere betagte Seilbahnen offenbar schaffen, immer wieder eine Konzession zu erhalten, so z.B. die Länggrat-Bahn im Napfgebiet, die im neuen Film "Die Kinder vom Napf" schön zur Geltung kommt. Mir scheint daher, dass hier mal wieder mit unterschiedlichen Ellen gemessen wird.

eher nicht unterschiedliche ellen, als äpfel mit birnen:

da die als ÖV für den schülertransport konzipierte transportluftseilbahn zu entlegenen höfen im napf, hier die kommerzielle ausflugsbahn auf den weissenstein.

dass dafür hoffentlich unterschiedliche "ellen" angewendet werden, sollte eigentlich jederman klar sein.

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Januar 2012 um 10:05
> so wie ich das verstehe, wird überhaupt nichts "behauptet".

Diese Aussage ist sehr wohl eine Behauptung:

> da diese nicht unter Beibehaltung der schützenswerten Elemente auf den heutigen Sicherheitsstand gebracht werden kann.

Diese auch:

> dass die Bahn nach der Sanierung nicht über eine ausreichende Kapazität verfügen würde sowie die Benutzbarkeit für Behinderte und der gewünschte Komfort für Familien nicht erreicht würden.

Es sind dies dieselben Argumente, die schon seit Jahren wiederholt werden, und die ProSesseli klar widerlegen konnte. Leider liest man davon in den Medien wenig bis nichts...

> da die als ÖV für den schülertransport konzipierte transportluftseilbahn zu entlegenen höfen im napf, hier die kommerzielle ausflugsbahn auf den weissenstein.

Die Länggrat-Bahn mag primär dem Schülertransport dienen, ist aber ansonsten eine öffentliche Bahn, die jedermann uneingeschränkt benutzen kann. Im Grundsatz sehe ich daher keinen Unterschied zur Weissenstein-Bahn. Die Länggrat-Bahn ist im übrigen nur ein von mir zufällig herausgepicktes Beispiel. Im Engelberger Tal gibt es noch eine ganze Reihe ähnlicher Bahnen, die teilweise ebenfalls ziemlich antik wirken und weiterhin für den öffentlichen Personenverkehr genutzt werden dürfen.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Januar 2012 um 10:31
eben, wie gesagt, es hat keinen wert äpfel mit birnen vergleichen zu wollen. die konzession für eine 2-kabinen-pendelbahn lässt sich nicht mit der für eine kommerzielle gondel- oder sesselbahn vergleichen.

inwiefern die verfügung des BAV eine "behauptung" ist, muss zum glück nicht ich entscheiden, das überlasse ich, wenn überhaupt nötig, gerne dem bundes-(verwaltungs)-gericht.

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Januar 2012 um 08:52
> die konzession für eine 2-kabinen-pendelbahn lässt sich nicht mit der für eine kommerzielle gondel- oder sesselbahn vergleichen.

Grundsätzlich gibt es in der Schweiz ein gültiges Gesetz über Seilbahnen, nämlich dieses:
www.admin.ch/ch/d/as/2006/5753.pdf

Art. 2 sagt klipp und klar "Dieses Gesetz gilt für alle Seilbahnen, die der Personenbeförderung dienen". Es ist völlig irrelevant, ob eine solche Anlage viele oder wenige Personen pro Jahr transportiert, oder "kommerziell" ist oder nicht.

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Januar 2012 um 08:55
Sorry, falscher Link, kommt vom vielen "copy-paste". Hier der korrekte:
http://www.admin.ch/ch/d/as/2006/5753.pdf

kopfsalat hat gesagt: besten dank für den link
Gesendet am 27. Januar 2012 um 09:15
"2 Wer eine Seilbahn bauen oder betreiben will, die nach dem Personenbeförderungsgesetz
keine Personenbeförderungskonzession benötigt, insbesondere einen Skilift
oder eine Kleinluftseilbahn, benötigt eine kantonale Bewilligung."

"Das Personenbeförderungsregal umfasst die regelmässige und gewerbsmässige Personenbeförderung auf Eisenbahnen, auf der Strasse und auf dem Wasser sowie mit Seilbahnen, Aufzügen und anderen spurgeführten Transportmitteln."

kopfsalat hat gesagt: RE:besten dank für den link
Gesendet am 27. Januar 2012 um 09:19
ps:

"Art. 7 Personenbeförderung von geringer Bedeutung

1 Skilifte und Kleinseilbahnen ohne Erschliessungsfunktion benötigen eine Bewilligung des Kantons.

2 Der Bundesrat kann vorsehen, dass die Kantone für weitere Beförderungsangebote von geringer Bedeutung Bewilligungen erteilen können.

3 Er kann für diese Beförderungsangebote Erleichterungen vorsehen.

4 Die Bewilligung wird für höchstens zehn Jahre erteilt. Sie kann übertragen, geändert und erneuert werden."

ABoehlen hat gesagt: RE:besten dank für den link
Gesendet am 27. Januar 2012 um 11:41
Ob die Bewilligung vom Bund oder Kanton erteilt wird, scheint mir bezüglich Sicherheitsanforderungen (und genau darum geht es hier ja) allerdings nicht relevant zu sein:

"Abweichende oder ergänzende Bestimmungen dürfen die Kantone nur dort erlassen, wo dem weder das Seilbahngesetz, noch die Bestimmungen der EG-Seilbahnrichtlinie entgegenstehen. So ist es insbesondere für die Kantone nicht möglich, abweichende sicherheitstechnische Anforderungen an die Seilbahnen zu erlassen."

Bezüglich den zitierten Kleinseilbahnen und Skiliften heisst das:

"Kleinseilbahnen und Skilifte zur gewerbsmässigen Personenbeförderung benötigen keine eidgenössische Konzession. (...) Weitere Anforderungen ergeben sich daraus, dass die Kantone nur dort abweichende oder ergänzende Bestimmungen erlassen dürfen, wo dem weder Seilbahngesetz noch EG-Seilbahnrichtlinie entgegenstehen."

Quelle BAV

Und zum Schluss noch dies:

"Bei den Gerichtsverhandlungen betreffend Erhalt und Weiterbetrieb der Sesselbahn Kandersteg-Oeschinen musste ein Seilbahnhersteller zugeben, dass es durchaus möglich gewesen wäre, die Sesselbahn so zu sanieren, dass ein Weiterbetrieb gemäss den gültigen Vorschriften gegeben wäre. Ich gehe davon aus, dass dies auch auf die Weissensteinbahn zutreffen dürfte. "

Quelle Bahnforum.ch

kopfsalat hat gesagt: viel arbeit für nichts
Gesendet am 27. Januar 2012 um 12:24
> Ob die Bewilligung vom Bund oder Kanton erteilt wird, scheint mir bezüglich Sicherheitsanforderungen (und genau darum geht es hier ja) allerdings nicht relevant zu sein.

doch, genau darum geht es. da das BAV für die kantonal konzessierten anlagen nicht zuständig ist, unterliegen die konzessions-vergaben anderen prozessen. so einfach.

aber es steht dir sicher frei beim kanton luzern einsicht in die konzession fürs napfbähnli zu nehmen und, falls du es für angebracht hälst, eine beschwerde einzureichen.

silberhorn hat gesagt: RE: betagte Seilbahnen
Gesendet am 28. Januar 2012 um 19:09
Habe die Broschüre der Bergbahnen des Kanton Üri hervorgenommen. Darin sind alle 39 Bergbahnen, oft mit Fotos, aufgeführt. Sind zwar alles "Gondelbahnen" aber etliche davon offen.

(http://www.seilbahnen-uri.ch)

(Http://www.uri.info) ohne ch


Tinu11 hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Februar 2012 um 22:14
Hallo Ihr Seilbahn-Fracks
Ich hab mal so schnell die Kommentare durchgelesen und bin zum Schluss gekommen, dass ich dazu auch etwas sagen möchte. Ich bin in der Region aufgewachsen. Ich glaube es war 1965 als ich das erste Mal auf der Bahn gefroren habe. Ich bin in den darauf folgenden Jahre unzählige male mit dem Schüttelbecher gefahren. Wehr ein Künstliches Gebiss hatte, musste es an der Talstation gut verwahren. Dass die Bahn nun nach so vielen Jahren ersetzt wird, finde ich toll. Ein vergleich mit der Seilbahn Ober Länggrat, ist wirklich Birnen mit Kirschen verwechselt. Bei dieser Bahn handelt es sich um eine komplett andere Bahn. Das ist eine Pendelseilbahn mit einer Kabine für 4 Personen (1 Kabine), auf einem Tragseil (entspricht etwa einer Schiene wie bei der SBB/BLS) usw.), gezogen von einem zweiten (Zugseil). Es ist technisch eine sehr einfache Einrichtung. Die Sicherheitsrelevanten Teile können jederzeit problemlos ersetzt werden ( Schiene sprich Tragseil, wurden sie auch). Da könnte man ja wie ihr sagt, jederzeit eine (alte Lok oder ein ICE fahren lassen).
So nun komme ich auf den Punkt.
Es handelt sich hier um eine Kuppelkonstruktion. Wichtig (Schon mal studiert? Wo ist das technische Verständnis?) Die Alternative währe, dass man eine komplett neue Bahn hinstellen müsste, mit allen sicherheitsrelewanten Vorschriften, so wie z.B. beim SBB Netz in den letzten 30 Jahren und dann die alten Sässeli mit einer neuen Kupplung auf die neue Bahn schickt. Die pro Sässeli kann sich ja ein par der alten Vibratoren umbauen lassen. Wenn sie dann auf den Berg wollen, solange sie noch da sind, schaltet man die Anlage auf Halblast (Tempo) und dann sind sie auch zufrieden! Danach wird sich niemand mehr dafür Interessieren. Wir begeben uns ja auch nicht jeden Tag zu Fuß nach Bern zur Arbeit, weil es vor 200 Jahren keinen Zug gab. Es währe dann so wie bei uns, Wenn das Nosdalgiezügli kommt warte ich mindestens 10-15 Minuten mit dem Auto am Bahnübergang bis es vorbei tuckert. Ich wohne jetzt im Emmental. Die, die sich vor Jahrzehnten gegen die Umfahrung Burgdorf-Oberburg gewehrt haben, sind mittlerweile unter dem Boden.....die, die jeden Tag im Stau stehen sind wir. So geht das im Leben.
Meine Frau und ich werden zu den ersten gehören, wenn die neue Bahn fertig ist, die nach 7 Jahren einen Ausflug auf den Weißenstein machen werden.

Fazit: Die Natur möglichst in Ihrer Wunderbaren Schönheit zu belassen, ist ein gutes und wichtiges Ziel. Unsere Vorfahren haben damals zu etwas neuem ja gesagt und wir sollten es Heute tun. Mein Vater ist weit über 80 Jahre alt. Er freut sich auch darauf dass die Bahn kommt (es sind seine Berge). Was wir Menschen erschaffen haben, mit allen Mitteln zu erhalten ist Unsinn.
Auch der Heimatschutz kann da nicht mehr länger dahinter stehen. Für sie ist die Heimat geschützt. Es werden die mit den alten Sässeli übrig bleiben. Sie können noch den Umsatz der Bergbahn schmäler und den Anwälten und Gerichten Geld bringen!
Die Bahn wird gebaut, das sagt mir mein gesunder Verstand.

Gruß Tinu

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 26. Januar 2012 um 15:00

Nachdem ich die Kommentare gelesen und in einer Tageszeitung fast nur Pro Kommentare gelesen habe wollte ich mehr über das Ja und Nein erfahren.

Interessiert hatte mich bis anhin nur ganz eigennutzig, dass es eine Gondelbahn geben sollte. Da ich Höhenangst habe konnte ich die Sesselbahn nicht geniessen.

Auch wenn der Heimatschutz teilweise Sinnvolles verhindert so auch, meiner Ansicht nach, Sinnvolles blockiert So z.B. in Basel eine Solaranlage an einer Seitenwand eines Hochhauses und am Rheinweg ein kürzes Erschliessungsstück das keine Anwohner tangieren würde. In alten Dorfkernen in Baselland Solaranlagen die nur aus der Luft sichtbar wären. Also sehe ich bei einer Verhinderung vom Heimatschutz zuerst eher Rot als Rosarot.

Da ich nun weiss, dass zur Gondelbahn noch eine Rodelbahn und eine Pneurutsche dazu kämen wäre mir trotz meiner Angst die Sesselbahn lieber.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Januar 2012 um 15:35
ganz so einfach schwarz / weiss ist es dann doch wieder nicht:

www.admin.ch/ch/d/ff/2010/2666.pdf

"Richtplan des Kantons Solothurn

Anpassung Interessengebiet für Freizeit und Erholung Weissenstein

Der Bundesrat hat am 12. März 2010 folgenden Beschluss gefasst:

1. Gestützt auf den Prüfungsbericht des Bundesamtes für Raumentwicklung
(ARE) vom 3. Februar 2010 wird der Richtplan des Kantons Solothurn mit
der Änderung unter Ziffer 2 und mit Vorbehalt gemäss Ziffer 3 genehmigt.

2. Der als Zwischenergebnis enthaltene Auftrag zur Erarbeitung eines Konzeptes zu landschaftsverträglichen Freizeitnutzungen ist dahingehend zu ergänzen, dass für die Festlegung neuer landschaftsverträglicher Freizeiteinrichtungen eine entsprechende Anpassung des Richtplans zu erfolgen hat.

3. Der abschliessende Entscheid über die Ausgestaltung der Seilbahn erfolgt im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens gemäss der Seilbahngesetzgebung.

Die genehmigten Richtplandokumente sowie der Prüfungsbericht des Bundesamtes für Raumentwicklung können zu den ordentlichen Bürozeiten bei folgenden Stellen eingesehen werden:

– Amt für Raumplanung des Kantons Solothurn, Werkhofstrasse 59,
4509 Solothurn, Tel. 032 627 25 61

– Bundesamt für Raumentwicklung, Mühlestrasse 2, 3063 Ittigen,
Tel. 031 322 40 58

27. April 2010 Bundesamt für Raumentwicklung"

wie man aus absatz 2 entnehmen kann, bestehen wesentliche vorbehalte bezüglich der freizeitnutzung.

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Januar 2012 um 15:52
Dass nur ja niemand glaubt, die SWAG verzichte nun plötzlich auf die zusätzlichen Freizeiteinrichtungen, denn:

> Am Anfang des Verfahrens hatte die Seilbahn Weissenstein AG argumentiert, der Neubau rentiere nur, wenn auf dem Ausflugberg eine Sommerrodelbahn und eine Tubing-Anlage errichtet würden. Nur damit liessen sich die nötigen Besucherzahlen erzielen. (Quelle Swissinfo)

Hat der Inhaber der Bahn seine diesbezügliche Meinung geändert? Wäre mir neu!
Dennoch heisst es nun:

> Das BAV legt in seinem Entscheid auch dar, dass die Bahn nach der Sanierung nicht über eine ausreichende Kapazität verfügen würde (Quelle BAV)

Dies ist in meinen Augen nichts anderes als ein Schwanzbeisser: Man will die neuen Freizeiteinrichtungen bauen lassen, nur damit die gewünschte Kapazität resultiert und man dann beklagen kann, die (sanierte) alte Bahn böte zuwenig Kapazität...

Bei dieser Geschichte stinkt es leider ganz gewaltig!

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Januar 2012 um 17:06
es ist komplet irrelevant, was ich oder sonstwer glaubt.

die vorgaben aus bundesbern liegen vor. sollte sich jemand nicht daran halten, werden die interessierten verbände ganz bestimmt einspruch erheben.

dass sich mit der endlosen verzögerei aber alle beteiligten in den eigenen fuss schiessen, scheint völlig in vergessenheit geraten zu sein.

ich bin letzten sommer von oberdorf raufgelaufen und habe im sennhaus auf der terrasse zu mittag gegessen. das war wohlgemerkt mitten unter der woche und trotzdem fuhr da mindestens all zwei minuten ein PW rauf oder runter!

ich will ja nicht wissen, wies dort oben an einem wochenende aussieht ...

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 26. Januar 2012 um 15:49
weitere fakten gibts hier:

Bundesamt für Raumentwicklung

Richtplan Weissenstein

"Die Festsetzung des Inte-ressengebiets für Freizeit und Erholung Weissenstein mit dem Ersatz der historischen Sesselbahn durch eine neue Seilbahn wird dem UVEK zuhanden des Bundesrats zur Genehmigung beantragt. Bei den nachfolgenden Planungsschritten muss jedoch si-chergestellt werden, dass Linienführung, Dimensionierung und Gestaltung der neuen Seilbahn so gewählt werden, dass sie zu keiner schwerwiegenden Beeinträchtigung des Objektes Nr. 1010 "Weissenstein" des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) führen.


Anstelle der in der öffentlichen Mitwirkung und Vernehmlassung stark umstrittenen und vom Bund in der Vorprüfung kritisierten Freizeiteinrichtungen (Rodelbahn, Tubing-anlage) soll neu der Grundsatz festgesetzt werden, dass auf dem Weissenstein land-schaftsverträgliche Freizeitnutzungen grundsätzlich möglich sind. Welche Arten von zusätzlichen Freizeitnutzungen sich im BLN-Gebiet landschaftsverträglich realisieren lassen, soll im Rahmen eines Konzepts geklärt werden. Aus Bundessicht scheint es folgerichtig, dass der Richtplan bei Vorliegen der Ergebnisse des Konzeptes entspre-chend angepasst wird und die Festsetzung der tatsächlich landschaftsverträglich mög-lichen zusätzlichen Freizeitnutzungen erst dann erfolgt und durch den Bund geprüft und genehmigt wird."

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 26. Januar 2012 um 23:20

Sieht so aus, dass ich das Endergebniss einfach akzeptieren muss.

Fand im Kanton Solothurn eine Abstimmung statt? Wenn nein warum nicht?

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Januar 2012 um 21:16
Nein, eine Abstimmung zu diesem Thema fand nie statt und ist meines Wissens auch nicht geplant. Ich würde mir davon allerdings auch nicht viel versprechen. Ich bezweifle, ob sich eine Mehrheit finden würde, welche den Erhalt der alten Bahn befürworten würde. Den meisten ginge es wohl eher darum, möglichst jederzeit wieder mit einer Bahn auf den Berg zu kommen und den Autoverkehr zu unterbinden. Nicht nur in dieser Diskussion hier, auch andernorts werden diese Punkte immer wieder mit Nachdruck betont. Die Bedeutung der alten Sesselbahn als historisches Denkmal der Schweizer Verkehrstechnik ist den meisten wohl (noch) zuwenig bewusst.

Mir kommt bei dieser Angelegenheit immer die Geschichte des Christoffelturms in Bern in den Sinn. Auch dort wurde ein heftiger Kampf ausgetragen, zwischen Verfechtern des Fortschritts, die den alten Turm, der demselben im Weg stand, aus dem Weg haben wollten und jenen, die „unser ältestes Stadtgebäude“ erhalten wollten. Die Volksabstimmung im Rahmen der Gemeindeversammlung ergab bekanntlich 415 Stimmen für und 411 gegen den Abbruch, womit das Schicksal besiegelt war.

Der lesenswerte Text „Die letzten Tage des Christoffelturms“ von Mathias Sulser schliesst mit folgenden, bemerkenswerten Worten:

„Es besteht wohl nicht der geringste Zweifel mehr, dass das stolze, ehrwürdige alte Haupttor, edles Wahrzeichen des alten Bern, heute auch „flottante Elemente“ nicht mehr antasten würden. Vielleicht erschraken sogar die damaligen Neuberner selber ob ihrer „Heldentat“ beim Anblick der aufgerissenen Wunde am oberen Stadtausgang.“

Gut möglich, dass sich in einigen Jahrzehnten in Bezug auf den Weissenstein sinngemäss dasselbe wird sagen lassen...

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Januar 2012 um 22:01

Danke Dir.

Dass die Mehrheit für eine neue Bahn ist (wie auch ich zuvor) ist mir durch die Mehrheit der "Pro neue Bahn" in verschiedenen Zeitungen klar. Wollte nur wissen ob eine Abstimmung statt fand oder nicht. Denn der Volkswille wird nicht immer akzeptiert.

Mich erstaunt, dass bei den vielen Leuten die gerne mit einer Bahn auf den Weissenstein fahren möchten weder eine Petition noch eine Initiative zustande kam.

Habe nachgeschaust wo Du wohnst. Also da wo man exzellenten Bundalpkäse kaufen kann! Wegen diesem suchte ich vor ca zwei Jaren den betreffenden Laden auf. Da in Bern aufgewachsen freute ich mich auf's "Blaue Bähnli". Welch enorme Endtäuschung!!! als ich festsellte, dass es jetzt ein altes blaues Tram ist. Warum es aber noch Bähnli genannt wird ist mir ein Rätsel. Dieser Verlust ist nicht so gross wie der des Christoffelturms aber dennnoch ein Verlust.

Wünsche Dir ein angenehmes Wochenende.

Gruess maria

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Januar 2012 um 09:17
Im Schweizer Recht kenne ich mich nicht aus. Ich frage mich daher, ob der Fall Erhalt oder Neubau der Bahn überhaupt abstimmungsfähig wäre, da es ja immerhin um das Eigentum einer AG nicht um eine Anlage der öffentlichen Hand geht.

Nach unserem (deutschen) Denkmalschutzrecht wird es zunehmend schwierig Denkmalobjekte vor dem Abbruch zu bewahren, da die Eigentümerrechte aufgrund unserer Verfassung einen hohen Stellenwert haben. Für Nostalgie ist da nicht mehr viel übrig.

1. Ist vom Denkmal in seiner Substanz nach einer Sanierung nichts mehr oder nicht mehr viel übrig, kann ein Denkmal von vorneherein nicht gehalten werden, da es keines mehr ist. Ansonsten gilt

2. Werden die Finanzierungskosten einer denkmalverträglichen Sanierung und die Bewirtschaftungskosten nicht durch Einnahmen und evtl. steuerl. Abschreibungsmöglchkeiten, gerechnet auf 10 Jahre gedeckt, kann ein Erhalt i.d.R. nicht verlangt werden, da es dem Eigentümer aufgrund der Verfassung nicht zuzumuten ist, finanzielle Mittel aus seinem Vermögen zuzuschießen.

Bliebe noch die Möglichkeit, dass die Unterdeckung durch Zuschüsse der öffentlichen Hand ausgeglichen wird.

Abzuwägen wären dann immer noch die privaten und öffentlichen Belange, ob so eine alte Sesselbahn überhaupt noch einen Sinn macht.




silberhorn hat gesagt: RE:Im Schweizerrecht...
Gesendet am 28. Januar 2012 um 10:24

Gut Möglich, dass es in der Schweiz ebenso ist wie Du schreibst. Da kenne ich mich zu wenig aus.

Abgesehen von der Bahn geht es um die Verschandelung des Berges durch Rodelbahn und Pneurutsche. Der Weissenberg gehört aber nicht den Bahnbetreiber sondern, wie ich meine, niemandem und ist somit Allgemeingut. Zudem schreibt kopfsalat, dass der Weissenstein "im Bundesinventar als besonders beschützendswert aufgeführt ist".

Dazu käme der motorisierte lärmige und stinkende Mehrverkehr mit all seinen Auswirkungen.


ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Januar 2012 um 10:59
Hallo Maria

Bezüglich "Blauem Bähnli" hatten wir uns auf dieser Plattform bereits vor einem Jahr mal unterhalten, erinnerst Du Dich?
Siehe Kommentare im Bericht von Tom Clancy

Ergänzend dazu ist zu sagen, dass die "Blauen Trams" (um sie mal so zu nennen) während des letzten Jahres neue Räder erhielten und jetzt nicht mehr quietschen, sodass sich das damals heiss diskutierte Thema ziemlich rasch erledigt hat.

Im Übrigen gibt es den Verein Blaues Bähnli , welcher seit vielen Jahren daran arbeitet, einen Originaltriebwagen des "echten" Blauen Bähnli zu restaurieren, der dann, wenn alles nach Plan läuft, im nächsten Jahr wieder fahren sollte.

Es ist dies nur einer von vielen Vereinen, die sich dem Erhalt historischer Verkehrsmittel verschrieben haben. Der Verein Pendelzug Mirage, wo ich selbst aktiv mitmache, ist ein weiteres Beispiel. Ebenso gibt es historische Dampfschiffe auf verschiedenen Schweizer Seen, historische Dampfzahnradbahnen (z.B. Brienzer Rothorn), historische Standseilbahnen (z.B. Heimwehfluh) und vieles andere mehr. Warum also soll es nicht auch eine historische Sesselbahn geben dürfen???

Auch Dir ein erfreutes Wochenende und beste Grüsse
Adrian


silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Januar 2012 um 12:10

Sali Adrian

danke für den guten We-Wunsch.

Beim über das "Blaue Bähnli" schreiben erinnerte ich mich daran, dass ich mal mit jemanden dazu in Kontakt war und fragte mich ob ächt Du das warst. Die damalige Antwort war mir entglitten und meinte, der Austausch habe ausserhalb Hikr statgefunden.

LG

Tinu11 hat gesagt: Sesseli
Gesendet am 3. Februar 2012 um 21:38
Hallo Ihr Seilbahn-Fracks
Ich hab mal so schnell die Kommentare durchgelesen und bin zum Schluss gekommen, dass ich dazu auch etwas sagen möchte. Ich bin in der Region aufgewachsen. Ich glaube es war 1965 als ich das erste Mal auf der Bahn gefroren habe. Ich bin in den darauf folgenden Jahre unzählige male mit dem Schüttelbecher gefahren. Wehr ein Künstliches Gebiss hatte, musste es an der Talstation gut verwahren. Dass die Bahn nun nach so vielen Jahren ersetzt wird, finde ich toll. Ein vergleich mit der Seilbahn Ober Länggrat, ist wirklich Birnen mit Kirschen verwechselt. Bei dieser Bahn handelt es sich um eine komplett andere Bahn. Das ist eine Pendelseilbahn mit einer Kabine für 4 Personen (1 Kabine), auf einem Tragseil (entspricht etwa einer Schiene wie bei der SBB/BLS) usw.), gezogen von einem zweiten (Zugseil). Es ist technisch eine sehr einfache Einrichtung. Die Sicherheitsrelevanten Teile können jederzeit problemlos ersetzt werden ( Schiene sprich Tragseil, wurden sie auch). Da könnte man ja wie ihr sagt, jederzeit eine (alte Lok oder ein ICE fahren lassen).
So nun komme ich auf den Punkt.
Es handelt sich hier um eine Kuppelkonstruktion. Wichtig (Schon mal studiert? Wo ist das technische Verständnis?) Die Alternative währe, dass man eine komplett neue Bahn hinstellen müsste, mit allen sicherheitsrelewanten Vorschriften, so wie z.B. beim SBB Netz in den letzten 30 Jahren und dann die alten Sässeli mit einer neuen Kupplung auf die neue Bahn schickt. Die pro Sässeli kann sich ja ein par der alten Vibratoren umbauen lassen. Wenn sie dann auf den Berg wollen, solange sie noch da sind, schaltet man die Anlage auf Halblast (Tempo) und dann sind sie auch zufrieden! Danach wird sich niemand mehr dafür Interessieren. Wir begeben uns ja auch nicht jeden Tag zu Fuß nach Bern zur Arbeit, weil es vor 200 Jahren keinen Zug gab. Es währe dann so wie bei uns, Wenn das Nosdalgiezügli kommt warte ich mindestens 10-15 Minuten mit dem Auto am Bahnübergang bis es vorbei tuckert. Ich wohne jetzt im Emmental. Die, die sich vor Jahrzehnten gegen die Umfahrung Burgdorf-Oberburg gewehrt haben, sind mittlerweile unter dem Boden.....die, die jeden Tag im Stau stehen sind wir. So geht das im Leben.
Meine Frau und ich werden zu den ersten gehören, wenn die neue Bahn fertig ist, die nach 7 Jahren einen Ausflug auf den Weißenstein machen werden.

Fazit: Die Natur möglichst in Ihrer Wunderbaren Schönheit zu belassen, ist ein gutes und wichtiges Ziel. Unsere Vorfahren haben damals zu etwas neuem ja gesagt und wir sollten es Heute tun. Mein Vater ist weit über 80 Jahre alt. Er freut sich auch darauf dass die Bahn kommt (es sind seine Berge). Was wir Menschen erschaffen haben, mit allen Mitteln zu erhalten ist Unsinn.
Auch der Heimatschutz kann da nicht mehr länger dahinter stehen. Für sie ist die Heimat geschützt. Es werden die mit den alten Sässeli übrig bleiben. Sie können noch den Umsatz der Bergbahn schmäler und den Anwälten und Gerichten Geld bringen!
Die Bahn wird gebaut, das sagt mir mein gesunder Verstand.

Gruß Tinu

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 24. Februar 2012 um 12:37

Der Landschaftschutz verzichtet auf eine Beschwerde gegen die Baubewilligung der Gondelbahn Weissenstein.

www.solothurnerzeitung.ch

und in den Nachrichten von

www.drs1.ch


ABoehlen hat gesagt:
Gesendet am 25. Februar 2012 um 10:18
Dafür hat der Schweizer Heimatschutz nun eine Beschwerde gegen die geplante Gondelbahn eingereicht:
http://www.aargauerzeitung.ch/wirtschaft/heimatschutz-will-historische-weissenstein-sesselbahn-retten-121551114

VR101 hat gesagt:
Gesendet am 18. März 2012 um 11:52
Wie ich gehört habe, läuft in der Region Solothurn zur Zeit eine Unterschriftensammlung gegen den Heimatschutz mit dem Ziel, dass dieser seine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht zurückzieht. Leider kenne ich den Stand der Dinge nicht wirklich, aber nach meiner Einschätzung wird sich der SHS kaum auf diese fragwürdige Aktion einlassen und an seiner Beschwerde festhalten. Zumindest hoffe ich dies, denn der Verband ist dies seinen Mitgliedern schuldig.
Aus der Solothurner Sektion des Heimatschutzes soll zudem ein Vorstandsmitglied ausgetreten sein. Bei dieser Hetzkampagne die momentan gegen den Heimatschutz und die Befürworter der historischen Sesselbahn gefahren wird, kann ich es gut verstehen, wenn sich einzelne Personen angegriffen fühlen und aus persönlichen Gründen resigniert das Handtuch werfen.
Das Interesse an dieser Sesselbahn schätze ich aber landesweit nach wie vor als sehr gross ein und ist keineswegs nur auf die Region Solothurn begrenzt! Auch aus diesem Grund rufe ich den SHS auf, unbedingt am eingeleiteten Verfahren festzuhalten und die momentanen Störmanöver zu ignorieren!

Aufgerufen sind auch alle Freunde der historischen Sesselbahn, der Facebook-Gruppe "Weissenstein-Pro Sesseli" beizutreten:
http://www.facebook.com/group.php?gid=76915275470&ref=mf

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. März 2012 um 11:06
Vergessen wir eines nicht: Hätten Dampferfreunde vor Jahrzehnten nicht energisch für den Erhalt der historischen Raddampfer auf unseren Seen gekämpft, könnten heute keine derartigen HIKR-Berichte (Zitat: "Der Vierwaldstättersee hat eine Schiffsflotte, die auch fünf historisch renovierte Raddampfer enthält.") geschrieben werden, denn:

"Vor bald 40 Jahren wollte die Schifffahrtsgesellschaft ihre historischen Dampfschiffe ausser Betrieb nehmen. Sie waren nicht mehr modern und zu wenig effizient" (Quelle: http://www.dampfschiff.ch/cgi-bin/images/mitgliederservice/vereinszeitung/2_2011.pdf).

Daher kann ich mich VR101 nur anschliessen und dafür plädieren, dass der SHS am eingeleiteten Verfahren festhält.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. März 2012 um 11:42
naja, das lässt sich nun gar nicht mit der rolle des heimatschutzes vergleichen.

die dampferfreunde halten die schiffe mit spenden künstlich am leben. ohne diese müssten sie, rein betriebswirtschaftlich, wohl schon lange verschrottet werden. was sich der autor obigen hikr-artikels auch tatsächlich fragt.

zudem können auf einem see natürlich verschiedenartigste gefährte nebeneinander verkehren, während das bei einer seilbahn eher schwieriger sein dürfte.

aber vielleicht könnte man ja statt jedem 10ten gondeli ein antikes sesseli mit modernem einklinkmechanismus nehmen, die raddampfer sind ja auch mit moderner technik u.a. bei der navigation ausgestattet.

mehr mitteinander statt gegeneinander würde wohl auch hier schneller und schmerzloser zum ziel führen, als wenn alle auf ihren maximalforderungen beharren.

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. März 2012 um 13:05
> naja, das lässt sich nun gar nicht mit der rolle des heimatschutzes vergleichen.
> die dampferfreunde halten die schiffe mit spenden künstlich am leben. ohne diese müssten sie, rein betriebswirtschaftlich, wohl schon lange verschrottet werden. was sich der autor obigen hikr-artikels auch tatsächlich fragt.

Der Verein Pro Sesseli und die Stiftung Historische Seilbahn haben aufgezeigt, wie die Sesselbahn saniert und weiter betrieben werden könnte. (Quelle: http://www.prosesseli.ch/dokumente/prosesseli/sesseli_zeitung_01.pdf
Natürlich sind hierzu auch Spenden vonnöten, aber dies wird m.E. kein Problem sein. Daher ist der Vergleich mit historischen Raddampfern sehr wohl zutreffend. Im übrigen hat sich der Heimatschutz auch schon zu deren Erhalt eingesetzt, z.B:
"Nachdem die Bernische Alpenbahngesellschaft Bern-Lötschberg-Simplon 1969 beschlossen hat, das Thuner Dampfschiff Blümlisalp zu verschrotten, bildet sich 1972 das Aktionskomitee «Pro Dampf», das sich für die Erhaltung des Salon-Raddampfers aus der Belle Epoque einsetzt. Der SHS unterstützt das Komitee."
Quelle: http://www.heimatschutz.ch/fileadmin/heimatschutz/user_upload/files/Portrait/Chronik_SHS_01.pdf

> zudem können auf einem see natürlich verschiedenartigste gefährte nebeneinander verkehren, während das bei einer seilbahn eher schwieriger sein dürfte.

Richtig, diesbezüglich sind Schiffe eindeutig im Vorteil.

> aber vielleicht könnte man ja statt jedem 10ten gondeli ein antikes sesseli mit modernem einklinkmechanismus nehmen, die raddampfer sind ja auch mit moderner technik u.a. bei der navigation ausgestattet.

Dies wurde in der Fragerunde im Regionaljournal Aargau-Solothurn vom 1.2.2012 auch vorgeschlagen. Die SWAG hat es abgelehnt. So viel auch zu Deinem letzten Punkt.

> mehr mitteinander statt gegeneinander würde wohl auch hier schneller und schmerzloser zum ziel führen, als wenn alle auf ihren maximalforderungen beharren.

Die SWAG war leider nie zu einem Miteinander mit ProSesseli bereit...

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. März 2012 um 13:08
Sorry, erster Link ist korrupt. Nachträgliches Editieren scheint nicht zu gehen. Daher nochmal:
http://www.prosesseli.ch/dokumente/prosesseli/sesseli_zeitung_01.pdf

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. März 2012 um 13:53
so wie ich das verstehe geht's im kommenden prozess einzig darum, ob die 6er gondeli, wie geplant, gebaut werden können.

die erhaltung der alten bahn ist definitiv nicht teil dieses gerichtsverfahrens. zudem hat die SWAG dem SHS angeboten ihm die historische bahn kostenlos zu überlassen, so dass dieser sie z.b. auf dem ballenberg wieder aufbauen könnte?

gute zusammenfassung der aargauer zeitung

[quote]

Der Eingriff ins BLN-Gebiet sei für Naturschutzverbände und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) weit weniger schlimm,

... als wenn am Schluss alle mit dem Auto auf den Berg fahren, weil gar keine Bahn gebaut werden könne ...

. Aus diesem Grund hat die SL letzte Woche auf einen Weiterzug ihrer Einsprache gegen die Gondelbahn Weissenstein verzichtet.

...

Zieht der SHS vor Bundesgericht, fährt definitiv 2013 keine Bahn auf den Solothurner Hausberg.

...

Was, wenn das Bundesverwaltungsgericht die Gondelbahn ablehnt?

muss ein Sanierungsprojekt für den Sessellift beim BAV ein neues Bewilligungsverfahren durchlaufen.

[unquote]

derweil verstreichen die jahre und jahrzehnte und wegen ein paar verrostenden metallteilen wird ein BLN gebiet nun eben per auto "erschlossen".

super! tolle leistung! chapeau!

doch, genau so stelle ich mir den zweck eines heimatschutzes auch vor ...

*headbang*

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. März 2012 um 11:56
> derweil verstreichen die jahre und jahrzehnte und wegen ein paar verrostenden metallteilen wird ein BLN gebiet nun eben per auto "erschlossen".


Eigenartig ist nur, dass dies erst jetzt ein Problem sein soll. Die Weissensteinstrasse war immer öffentlich und wurde auch entsprechend benutzt. So lange die Bahn fuhr, hatte damit scheinbar niemand ein Problem. Dass es jetzt ein paar Fahrzeuge mehr sind als zuvor, ist klar, doch habe ich den Eindruck, dieses Argument wird bloss verwendet, um wieder auf die "Sässeli-Freunde" schiessen zu können.

Abgesehen davon sollte man sich bewusst sein, dass es in diesem Land ungezählte Hügel und Pässe gibt, wo jedes Wochenende die Autos in Massen hochröhren. Wenn man schon so gegen einen mit Auto erschlossenen Berg kämpft, dann sollte man dieses Problem wenn schon generell anpacken.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. März 2012 um 12:48
> Dass es jetzt ein paar Fahrzeuge mehr sind als zuvor

naja, es sind leider nicht nur "ein paar" mehr.

> dass es in diesem Land ungezählte Hügel und Pässe gibt, wo jedes Wochenende die Autos in Massen hochröhren

klar, nur gehts hier um eben genau um den im BLN befindlichen weissenstein und nicht um irgendwelche anderen. zudem gäbe es hier eine alternative zum auto, die es an zahlreichen andern orten nicht gibt.

silberhorn hat gesagt: RE: Dampfschiffe
Gesendet am 19. März 2012 um 14:34

Am 31.März kann die Blüemlisalp am "Tag der offenen Weft" besichtigt werden. Mehr dazu:

www.loetschberger.ch


kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 18. März 2012 um 22:40
vielleicht könnten wir ja eine solidaritäts-aktion starten und nur noch so zu berge gehen, wie man das vor 50 jahren getan hat: mit wollhemden, tannigen hosen und kitteln, nagelschuhen, hanfseilen etc. ... hinfort mit plastik, goretex, plastik, thermounterwäsche, dynamischen kletterseilen, lawinen-such-geräten, gps ...

TomClancy hat gesagt: Dein Wunsch sei mir Befehl!
Gesendet am 19. März 2012 um 08:01
Einen Protagonisten konnte ich schon motivieren!

silberhorn hat gesagt: RE:Dein Wunsch sei mir Befehl!
Gesendet am 19. März 2012 um 09:00

:-))

kopfsalat hat gesagt: RE:Dein Wunsch sei mir Befehl!
Gesendet am 19. März 2012 um 10:30
genau so stell ich mirs vor ... die 50-jährigen sesseli.

ballenberg live!

VR101 hat gesagt: RE:Dein Wunsch sei mir Befehl!
Gesendet am 21. März 2012 um 10:01
Was ist hier so falsch daran? Didier Cuche hatte sichtlichen Spass an der Abfahrt in seiner antiken Skiausrüstung! Genau so möchte ich Spass haben an einer nicht alltäglichen Sesselifahrt! Der Alltag ist schliesslich fade genug! In meiner Freizeit möchte ich etwas Besonderes erleben und dieses mit allen Sinnen geniessen und aufsaugen.

Im Übrigen geht es darum, ein Technik- und Tourismusdenkmal zu erhalten das den Pioniergeist des ehemaligen Schweizer Seilbahnbauers und Weltmarktführers dokumentiert. Heute gibt es in der Schweiz 1774 Seilbahn- und Skiliftanlagen. Da wird es doch Platz haben für eine einzige Sesselbahn, die zum historischen Verkehrsmittel erklärt wird und mit ihrem grossen touristischen Potenzial und ihrer überregionalen Anziehungskraft erfolgreich weiter betrieben werden kann (aber bestimmt nicht von der SWAG!)!

kopfsalat hat gesagt: RE:Dein Wunsch sei mir Befehl!
Gesendet am 21. März 2012 um 12:11
> Was ist hier so falsch daran? Didier Cuche hatte sichtlichen Spass an der Abfahrt in seiner antiken Skiausrüstung!

nur wird herr cuche wohl kaum von nun an immer (!!!) in dieser montur skifahren. einmal war das ja lustig aber auf die dauer entspricht es nicht den heutigen ansprüchen.

> Genau so möchte ich Spass haben an einer nicht alltäglichen Sesselifahrt!

besten dank für diese selbst-entlarvung. hauptsache es stimmt für DICH und ein paar sesseli-enthusiasten.

dass die solothurner einzig aufgrund eurer partikular-interessen auf eine zeitgemässe, den heutigen ansprüchen an effizienz und sicherheit entsprechende seilbahn verzichten müssen, ist euch vollkommen egal. hauptsache ihre habt ein, zwei mal im jahr euer vergnügen. was während der restlichen 363 tage passiert geht euch nichts mehr an.

der selbe schluss lässt sich auch aus der diskussion im obigem alpinforum ziehen. auf der einen seite der SHS und die paar sesselifreunde die aus einem unbestimmten bauchgefühl ohne jegliche fakten für einen erhalt und falls notwendig sogar für eine replika der alten bahn sind.

auf der anderen seite die SWAG, welche als AG wirtschaftlichen zwängen unterworfen ist und die bedürfnisse der solothurner nach einer flucht aus ihrem 9-monatigen nebel-schicksal ermöglichen will und dabei auch noch einen gewinn erwirtschaften möchte.

ABoehlen hat gesagt: RE:Dein Wunsch sei mir Befehl!
Gesendet am 21. März 2012 um 12:50
> ohne jegliche fakten
Deine Meinung in Ehren, aber diese Aussage ist schlicht falsch. Fakten die für die Sesselbahn und gegen die neue Gondelbahn sprechen, sind in dieser Diskussion bis jetzt zur Genüge verlinkt und/oder zitiert worden. Nur sollte man sie auch lesen und mal darüber nachdenken!

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 21. März 2012 um 13:53
die manz-expertise mag zwar als fakt genügen, nützt leider zur lösung des konflikts genau gar nichts, da (anscheinend) viel zu viele "ja ... aber" darin vorkommen.

item, darum gehts aber im kommenden bundesgerichtsverfahren zum glück nicht, sondern einzig darum, ob die 6er gondeli gebaut werden können oder nicht. (siehe oben)

silberhorn hat gesagt: Zur Erinnerung
Gesendet am 21. März 2012 um 13:26

Gondelbahn + Pneurutsche + Rodelbahn!


kopfsalat hat gesagt: RE:Zur Erinnerung
Gesendet am 21. März 2012 um 13:55
es geht nur noch um die gondeli.

pneurutsche und rodelbahn wurden definitiv NICHT bewilligt.

silberhorn hat gesagt: RE:Zur Erinnerung
Gesendet am 21. März 2012 um 17:31

Eine äusserst positive Info. Danke

VR101 hat gesagt: RE:Zur Erinnerung
Gesendet am 21. März 2012 um 18:14
Ja, und genau aus diesem Grund wird ein Neubau niemals rentabel sein! Wie lassen sich die notwendigen Frequenzen denn verdoppeln? Die bisherige Sesselbahn war im Jahresdurchschnitt nur zu 12 % ausgelastet. Hier werden Sachzwänge geschaffen! Steht die SWAG einmal in den roten Zahlen, wir der Ruf nach diesen Freizeitanlagen wieder laut. Bei diesem politischen Gemauschel würde ich mich nicht wundern, wenn diese Einrichtungen plötzlich doch noch bewilligt werden! Also Finger weg vom Neubau, saniert die historische Sesselbahn!

silberhorn hat gesagt: RE:Zur Erinnerung
Gesendet am 21. März 2012 um 19:40

Hanfeste Argumenet die Du VR101 vorbringst!

VR101 tönt für mich, im positiven Sinn, wie eine Wolfbenennung im Yellowsone - Nationalpark.

kopfsalat hat gesagt: RE:Zur Erinnerung
Gesendet am 21. März 2012 um 23:12
> Ja, und genau aus diesem Grund wird ein Neubau niemals rentabel sein!

das ist eine leider sehr reale gefahr, die, desto grösser wird, je länger die bahn stillsteht.

ob eine replika-VR101 je rentabel sein wird, ist jedoch noch viel unwahrscheinlicher.

> Steht die SWAG einmal in den roten Zahlen, wir der Ruf nach diesen Freizeitanlagen wieder laut. Bei diesem politischen Gemauschel würde ich mich nicht wundern, wenn diese Einrichtungen plötzlich doch noch bewilligt werden!

da kann ich dich beruhigen, das wird nicht passieren, denn dazu bedürfte es nicht nur einer kantonal-solothurnischen bewilligung. das müsste von bern abgesegnet werden, was in einem BLN-gebiet komplett ausgeschlossen ist.

auch würden da die naturschutzverbände und die SL sofort wieder auf dem tapet stehen und dagegen opponieren.

***

zudem scheinein die sesselifreunde die durch die bundersverfassung gewährleistet eingentumsgarantie der SWAG an ihrer eigenen bahn komplett zu ignorieren.

die bahn gehört nicht der öffentlichkeit, sondern einer privaten AG! somit ist die SWAG auch die einzige, die darüber zu befinden hat, was damit geschieht. dies ist weder sache des staates, noch des volkes und schon gar nicht von irgendwelchen sesselbahn-nostalgikern.

VR101 hat gesagt: RE:Zur Erinnerung
Gesendet am 22. März 2012 um 12:13
Von einer Replika-Bahn kann man erst sprechen, wenn sie komplett neu aufgebaut würde. Das aber wäre hier nicht der Fall, denn der weitaus grösste Tei der Bausubstanz (ausgenommen Antriebskomponenten und Verschleissteile) stammen noch von 1950. Und das würde sich auch nach einer Sanierung nicht gross verändern. Bei den Raddampfern oder den Ju-52 spricht man ja auch nicht von Replicas, nur weil einzelne Komponenten erneuert wurden!
Die Finanzierung einer historischen Bahn würde natürlich auf ganz andere Beine gestellt werden können und wäre nicht mit derenigen eines Neubaus vergleichbar. Stichworte: Stiftung, Spenden, Lotteriefond, etc.

Das die Bahn nicht der Öffentlichkeit sondern einer privaten AG gehört, stimmt in der Tat. Nur würde es mich mal interessieren was passieren würde, wenn die Gerichte gegen einen Neubau und für die historische Bahn entscheiden (sehr gut möglich). In diesem Fall dürfte die Sesselbahn nicht abgebrochen werden. Die SWAG hat in der Vergangenheit aber schon mehrfach wiederholt, dass sie nur entweder eine neue Bahn oder gar keine mehr betreiben würden. Ja, was machen sie denn mit einer ausser Betrieb gesetzten Bahn, die sie nicht abbrechen dürfen und nicht weiter betreiben wollen? Weiter auf stur schalten und alles vergammeln lassen? Dagegen gibts auch irgendwelche Gesetze, damit Private ihre Einrichtungen im öffentlichen Raum nicht einfach verrosten lassen können. Ich glaube eher, in diesem Fall wäre es für die SWAG lukrativer, die Anlagen zu veräussern und sich zurückzuziehen. Ich kann nur hoffen, dass dieses Szenario bald Realität wird!

kopfsalat hat gesagt: soviel zu den handfesten argumenten
Gesendet am 22. März 2012 um 12:39
> wenn die Gerichte gegen einen Neubau und für die historische Bahn entscheiden (sehr gut möglich).

nein, das ist leider unmöglich, da der gegenstand des gerichtsverfahrens einzig die bewilligung für eine 6er gondelbahn ist.

für eine historische bahn müsste erst ein neues bewilligungs-begehren ausgearbeitet, beim BAV eingereicht und von diesem bewilligt werden. wonach auch wieder beschwerde eingereicht werden könnte (z.b. von gondelifreunden), etc. pp.

***

... derweil die blechlawinen weiter auf den berg rollen ...

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 20. April 2012 um 12:31
Solothurner Heimatschutz-Präsident will Bahnbesitzer notfalls zum Verkauf zwingen

"az: 35'936 Unterschriften für eine neue Gondelbahn auf den Weissenstein, gesammelt innerhalb eines Monates. Philipp Gressly (Solothurner Heimatschutz-Präsident): Das kann Sie nicht kalt lassen?

[...]

az: Wie viele Mitglieder hat der Solothurner Heimatschutz?

Im Moment rund 450 Mitglieder.

az: Und wie viele Mitglieder haben Sie im Zuge des Sässeli-Streits in den letzten Jahren verloren?

Grosszügig geschätzt rund 200 bis 250 Mitglieder – wobei sich dieser Verlust über die ganze Dauer unseres Sässeli-Engagements erstreckt: also seit dem Jahr 2006."

... ... ...

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. April 2012 um 13:17
Ulkige Fragen, die da mal wieder gestellt werden:

> Wie wollen Sie die Sicherheitsgarantien für Sässeli geben, deren «Bügelverschluss» im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht geöffnet werden kann?

Wenn ich mir das so überlege, ist es ja fast ein Wunder, dass ich noch lebe, wenn ich denke, wie oft meine Eltern meine jüngere Schwester und mich als Kinder mit diesen Dingern fahren liessen! Damals gab es ja auch noch die Sesselbahn auf das Niederhorn und jene auf die First (die längste Europas laut dem „Bund“ vom 16.08.1991) vom selben Typ. Tatsächlich ist mir aber nicht bekannt, dass jemals ein Kind aus solch einem Sessel gefallen ist.

Aber eben, das zählt alles nichts, Hauptsache man kann wieder irgendwelche Sicherheitsbedenken geltend machen und irgend etwas reglementieren. Wie sagt Fulvio Pelli im Samstagsinterview der heutigen Ausgabe des „Bund“ doch so treffend: „Ich stelle einen Trend zur Überbeschützung der Menschen fest.“ Wie wahr!

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. April 2012 um 13:28
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2008/01/03/Schweiz/Die-schwersten-Sesselbahnunfaelle

> April 2007: Innerhalb von fünf Tagen stürzten drei Kinder aus Sesselliften im Wallis, im Engadin und im Berner Oberland und verletzten sich.

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. April 2012 um 09:29
Einverstanden!
Diese Fälle zeigen aber sehr schön, was Philipp Gressly, der Solothurner Heimatschutz-Präsident, im von Dir verlinkten Interview ausführt: Dieses Problem beschränkt sich nicht auf die historische Sesselbahn VR101, sondern betrifft Sesselbahnen allgemein, auch ganz moderne. Das heisst, als Argument gegen die VR101 am Weissenstein, sind diese Sicherheitsbedenken nicht haltbar.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. April 2012 um 09:38
deshalb will die SWAG wohl u.a. auch eine gondel-bahn bauen, mit geschlossenen kabinen.

Kawebre hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. März 2013 um 17:17
Ich mag mich auch nicht erinnern, das jemals ein Kind von einer VR101 gefallen ist, aber bei modernen Sesselliften noch und noch, was mich beim Verhalten heutiger Jugendlichen auch nicht verwundert.

VR101 hat gesagt:
Gesendet am 5. Mai 2012 um 18:59
Die Sicherheit gegen Herausfallen ist bei alten VR101-Bahnen um einiges grösser als bei neuzeitlichen Sesselliften! Einerseits sind die Sitze beim erstgenannten System leicht nach hinten geneigt, so dass ungelenke Personen oder Kinder manchmal sogar Mühe haben wieder auszusteigen, da man durch diese Bauart ganz nach hinten rutscht. Bei neuen Ski-Sesselbahnen, bei denen in Fahrtrichtung ausgestiegen wird, sind die Sitze horizontal oder im Extremfall ganz leicht nach vorne geneigt, damit das Aussteigen erleichtert wird. Kinder haben hier die Tendenz nach vorne und im schlimmsten Fall sogar unter dem Schliessbügel durchzurutschen. Und was den Schliessbügel betrifft, sind bei neuen Bahnen sofort alle Personen auf einem Sessel nicht mehr gesichert, sobald dieser von einem Fahrgast vorzeitig geöffnet wird. Beim VR-101 Sessel bestimmt jeder selber, wann er seinen Schliessbalken öffnen will.

laponia41 hat gesagt:
Gesendet am 5. Mai 2012 um 19:26
Ich gehöre zur Generation, die schon in der Jugend die VR101-Bahnen erlebt hat. Ich kann aber auch vergessen, was in der Jugend war. Für mich klar: die alten Bahnen können heute nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Eine Museumsbahn am Weissenstein wird nicht Erfolg haben. Irgendwann müssen auch Nostalgiker über ihren Schatten springen.... Und aus Solidarität zu den Solothurnern: rettet doch ihren mit Gondelm oder Sesseln erreichbaren Weissenstein! Ob in den alten Sesseln oder in neuen Kabinen ist doch Nebensache!

VR101 hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Mai 2012 um 19:51
Eine überdimensionierte und teure Gondelbahn wird auch keinen Erfolg haben, da bis jetzt nicht glaubwürdig dargelegt worden ist, ob und wie diese wirtschaftlich betrieben werden soll. Gegenüber früher müssten die Frequenzen nämlich praktisch verdoppelt werden. Das ist illusorisch, und für die Natur am Weissenstein auch nicht wünschenswert.

svada hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Mai 2012 um 01:23
Ich lehne mich jetzt etwas aus dem Fenster, aber ohne die genauen Zahlen der Wasserfallenbahn zu kennen. Scheinbar geht das Geschäft seit dem Neubau und Umstieg auf eine Gondelbahn auf. Ich bin eigentlich kein Freund solcher Vergleiche, in diesem Fall finde ich ihn doch recht passend. Zumal der Weissenstein auch ein weitaus grösseres Einzugsgebiet besitzt. Eine Gondelbahn im Jura ist also durchaus finanzierbar. Und ob es für die Natur gut ist, wenn die Bahn in 10 bis 20 Jahren sowieso durch Autos ersetzt wird sei dahingestellt. Irgendwann findet man auf dem Markt schlicht und einfach keine Ersatzteile mehr (ohne Unsummen zu zahlen) um die Bahn zu betreiben. Probleme die auch die SBB und die BLS mit älteren Fahrzeugen haben.

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. Mai 2012 um 08:22
> Für mich klar: die alten Bahnen können heute nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden.

Ich denke, so verallgemeinert kann man das nicht sagen. Im Berner Oberland beweisen diverse Bahnen, dass das geht. Käme es beispielsweise jemandem in den Sinn, für die Erschliessung der Schynigen Platte eine schnelle, klimatisierte, niederflurige Hightech-Zahnradbahn, made by Stadler, zu fordern, hätte dies Ansinnen wohl kaum Erfolg, schliesslich wird die Bahn explizit mit Schlagwörtern wie Bahnromantik, Belle Epoque etc. beworben. Es geht den Betreibern also ganz klar nicht primär darum, möglichst viele Gäste möglichst schnell und komfortabel auf den Berg zu karren, sondern die Fahrt selbst als Erlebnis zu vermarkten. Und dies sehr erfolgreich, siehe dazu das Protokoll der GV BOB vom 27.05.2011
"Christoph Seiler, Leiter Finanzen und Controlling, freut sich vorab, dass die Schynige Platte-Bahn trotz Baustelle im Berghaus 2010 zum "Renner" geworden sei."

Ich sehe nicht ein, weshalb mit dem nötigen Willen solch ein "Renner" nicht auch am Weissenstein möglich sein soll.

laponia41 hat gesagt:
Gesendet am 5. Mai 2012 um 20:14
Konkret heisst das dann: keine Bahn mehr am Weissenstein. Mir ist dies egal, weil ich ohnehin immer von Im Holz oder Oberdorf aufsteige. Für die Solothurner sieht dies ein bisschen anders aus. Und dafür habe ich Verständnis. Der Ist-Zustand: oben auf dem Berg bricht einiges zusammen und wird auch mit einer aufgeppeten VR101- Bahn nicht wieder aufleben. Einsatz für die Natur ja, für nostalgische Bahnen nein.

silberhorn hat gesagt: Wasserfallenbahn
Gesendet am 7. Mai 2012 um 11:15

Nach meiner Beobachtung rentiert die Bahn allerdings erst seit Erstellung des Seilparks, der touristischen Vermarktung über MySwitzerland und SchweizMobil. Dadurch ging leider die feine und angenehme Ausstrahlung der Wasserfallengegend verloren.

kopfsalat hat gesagt: RE:Wasserfallenbahn
Gesendet am 8. Mai 2012 um 16:04
@silberhorn
ohne vermarktung und kletterpark rentieren auch die SAC hütten nicht!

@aboehlen
stellt sich also nur noch die frage, wer all die japanischen, russischen und chinesischen touristenströme von interlaken ins neue tourismus-mekka grenchen-solothurn-oensingen umleitet.

laponia41 hat gesagt: RE:Wasserfallenbahn
Gesendet am 8. Mai 2012 um 20:03
Die Einheimischen aus Solothurn und Umgebung wollen nichts Feines und Angenehmes: sie wollen schlicht und einfach nach dem Feierabend auf den Weissenstein fahren, dort gut essen und trinken und anschliessend wieder runterfahren. Ich persönlich möchte die Solothurner weder belehren noch erziehen. Ich gönne ihnen diesen Weissenstein und mische mich da nicht schulmeisterlich drein.

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 18. September 2012 um 18:38

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. September 2012 um 06:50
Merci für den Link. Nun ist es also auch an der Schneekoppe so weit und die Bahn wird abgerissen. Optimistisch stimmt mich aber der letzte Satz:
> Weitere Teile des Lifts sollen als Ersatzteile für die 60 Jahre alte Sesselbahn zum Aussichtsturm Mückentürmchen in Krupka bei Teplice dienen.
Von dieser Bahn war auf Hikr auch schon die Rede. Somit dürfte diese nun wirklich letzte Sesselbahn mit kuppelbaren Quersitzen noch eine Weile Bestand haben. Wer schreibt den ersten Bericht über diesen Berg und seine Bahn?

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. September 2012 um 13:43
Schön,dass der Artikel für Dich auch etwas Positives enthält.

lainari hat gesagt: RE: Ist in Planung,
Gesendet am 19. September 2012 um 18:37
...ein wenig bin ich ja in der Pflicht!
Also die Mannschaft ist aufgeboten und wenn das Wetter mitspielt, wird es Mitte Oktober einen Bericht geben. Ob es der Erste wird, weiß ich nicht ;-)

silberhorn hat gesagt: SFR Radiobericht vom 15.Mai 2013
Gesendet am 15. Mai 2013 um 18:26

Henrik hat gesagt: Publiziert: 11.18 Uhr 2013
Gesendet am 28. Mai 2013 um 12:51
Sessellift Weissenstein

Schweizer Heimatschutz blitzt vor Bundesverwaltungsgericht ab

Im Blick stand es und aber auch im Nachrichtenmagazin von DRS 1 wurde es erwähnt.

kopfsalat hat gesagt: Judihui
Gesendet am 1. August 2013 um 08:35
Geschaft: http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/freie-fahrt-fuer-neue-seilbahn-am-weissenstein-1.18093570

Einziger Wermuthstropfen, wir müssen noch bis gut ein Jahr warten, bis das erste Bählein fahen wird.

silberhorn hat gesagt: RE:Judihui
Gesendet am 1. August 2013 um 09:29
Lieber ein Jahr warten statt noch länger seilbahnlos.

Freue mich auf die neue Bahn! Dann endlich ausserhalb Mittwoch- und Wochenendrummel wieder auf den Weissenstein. Herrlich!

Henrik hat gesagt: RE:Judihui
Gesendet am 2. August 2013 um 11:53
Wie umweltverträglich wird die neue SB denn gebaut...von A bis Z? Rest- und andere Wertstoffe, Wasser und Chemie? Gibt es dazu schon vergleichende Daten?

ABoehlen hat gesagt: Statt 12 jetzt 24 Millionen: Seilbahn Weissenstein ist plötzlich doppelt so teuer
Gesendet am 7. Oktober 2014 um 15:40

laponia41 hat gesagt: Ende Paradies
Gesendet am 7. Oktober 2014 um 19:45
Für mich als notorischem Wanderer geht eine paradiesische Zeit zu Ende. Wie schön war es doch zwischen dem Balm- und dem Grenchenberg, als die Bahn nicht mehr fuhr. Kein Problem: ich muss einfach in Zukunft häufiger "Grüessech" sagen ....

kopfsalat hat gesagt: RE:Ende Paradies
Gesendet am 7. Oktober 2014 um 20:00
damit ists aber schon jetzt vorbei. wir waren vor kurzem zwei mal in der gegend unterwegs. bei schönem wetter wimmelts da nur so.

dafür dass bald nicht mehr jeder idiot mit seiner eigenen karre rauf fahren muss, sind 12mio ein kleiner aufpreis.

Henrik hat gesagt: Gondelibahn Weissenstein fährt grossen Gewinn ein
Gesendet am 7. Mai 2016 um 17:25
Das freut die Betreiber und deren Gäste! Bravo.


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