Im Rausch der Höhenkurven


Published by Alpin_Rise, 7 August 2018, 09h16. This page has been displayed 898 times.

Kartenlesen statt Klettern:

Warum ein afrikanisches Hotel in der Mitte der Schweiz liegt und weitere kartografische Trouvaillen im WOZ-Artikel  Im Rausch der Höhenkurven

G, Rise



Comments (15)


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ossi says: Aus dem Herzen gesprochen...
Sent 7 August 2018, 10h55
… ist dieser Artikel. Ich lese Karten, seit ich fünf bin. Und finde sie immer noch faszinierend.

georgb says:
Sent 8 August 2018, 08h42
Was für ein schöner Text. Ich werde mich auch mehr aufs Kartenlesen konzentrieren. Zuhause auf dem Sofa, mit einem Bierchen für die Gehirndurchblutung. Die Bergluft macht ja sowieso nur dumm ;-)

Henrik says: Danke Heiss-Reis
Sent 8 August 2018, 12h23
... der haptische Moment kommt noch hinzu, dann kann die Pixelstruktur die Plastizität der Papierkarten bei weitem nicht abbilden oder wiedergeben. Karten sind immer noch unverzichtbar. Und stromunabhängig.

kopfsalat says:
Sent 8 August 2018, 12h25
Ein schöner Nachruf auf ein Produkt, das sich im Zuge der Kommerzialisierung immer mehr von ihrem ursprünglich Zweck entfernt.

xaendi says: RE:
Sent 8 August 2018, 17h52
Was war der ursprüngliche Zweck, was ist der heutige, und inwiefern hat sich das Produkt vom ursprünglichen entfernt?

ABoehlen says: RE:
Sent 9 August 2018, 07h16
Würde mich auch interessieren! Wäre schön, solche Aussagen jeweils mit einigen Fakten zu untermauern.

kopfsalat says: RE:
Sent 9 August 2018, 08h18

kopfsalat says: RE:
Sent 9 August 2018, 09h42
PS: Der Link zur Anlaufstelle für die "Neue Landeskarte" führt ins Nirwana. Die Info findet sich nun hier: [/www.swisstopo.admin.ch/de/wissen-fakten/karten-und-mehr/neu...]

ABoehlen says: RE:
Sent 9 August 2018, 09h46
Das in diesem Bericht bemängelte Problem der in den Erstausgaben der neuen Landeskarte 2014 (!) fehlenden markierten Spuren ist längst gelöst, das ist definitiv kalter Kaffee!

kopfsalat says: RE:
Sent 9 August 2018, 10h45
Das scheint aber nur in den Alpen so zu sein. Im Jura verschwinden nicht nur kurzgestrichelte 6. Klass- sondern vorallem langgestrichelte 5. Klasswege, die im Gelände und sogar auf dem swisstopo-Luftbild (!!!) noch perfekt sichtbar sind.

Zusammen mit den nun mehrfarbig und breiter hervorgehobenen Strassen (inklusive Beschriftung der Autobahnausfahrten!!!) ist die Aussage für mich klar, nicht mehr der Fusssoldat, der sich anhand von Fusswegen und Gelände orientiert, steht im Vordergrund, sondern der Auto-Mobile-Freizeittourist, der dem Navi oder GPS nachläuft oder genauer -fährt.

Was auch in den Alpen hingegen weiterhin fröhlich wegrationalisiert wird, sind Höhenkoten, z.T. solche die sich seit der Erstausgabe vor über 50 Jahren in der Karte befinden und Grundlage etlicher Wegbeschreibungen, nicht nur in SAC-Führern bilden. Dass diese Beschreibungen dadurch zunehmend wertlos, wenn nicht gar sau-gefährlich werden, interessiert wohl niemanden.

Aber vielleicht ist es ja die Absicht, dass man sich in Zukunft stattdessen an lustigen Flurnamen orientiert.

NB: Die Schuld für die unsäglichen Flurnamen auf die Kantone abzuschieben ist billig, denn swisstopo verkauft das Endprodukt. (Mercedes kann sich auch nicht rausreden, wenn sein Zulieferer der Schweibenwischer Murks baut, der die Scheiben zerkratzt. Dann muss Mercedes eben den Zulieferer wechseln.)

ABoehlen says: RE:
Sent 9 August 2018, 11h19
Aus meiner Sicht wird hier vor allem Polemik gemacht. Fakt ist, es gibt eine neue Landeskarte, die mit vollkommen anderen Mitteln und teils anderen Grundlagen produziert wird als die bisherige. Dass dies Änderungen auf den Inhalt zu Folge hat ist klar.

Das war auch beim letzten Wechsel nicht anders, als von der Sigfriedkarte zur (bisherigen) Landeskarte gewechselt wurde. Ein kleines Beispiel möge dies illustrieren: klick und dann den Zeitenregler etwas verschieben z.B. auf 1979.

– Höhenkoten verschwanden (z.B. 1672 bei der «Mine»)
– Der Bahnhof Goppenstein war neu 1216 m hoch, statt wie zuvor 1220
– Wege verschwanden (z.B. direkter Weg zur Bleimine und Fortsetzung nach Schönbühl)
– Namen verschwanden (z.B. Schönbühl)
– neue Flurnamen tauchten auf (z.B. Faxigi Bletscha)

Bestimmt hat es schon damals Leute gegeben, die sich darüber genervt haben (nur konnten sie diesen Ärger nicht online streuen), aber heute spricht niemand mehr davon, dass die Sigfriedkarte «besser» gewesen sei.

kopfsalat says: RE:
Sent 9 August 2018, 11h55
Das ist jetzt aber oberbillig. Nur weil jemand in vorsintflutlicher Zeit was falsch gemacht hat, sollte damit die heutigen Fehler gerechtfertigt werden.

Das wichtigste an Fehlern ist, dass man etwas daraus lernt.

NB: Die billige Rechtfertigung beantwortet übrigens keinen einizigen meiner obigen Kritikpunkte.

ABoehlen says: RE:
Sent 9 August 2018, 13h01
Mit billig hat das nichts zu tun und es geht überhaupt nicht um richtig oder falsch, sondern darum, dass eine Landeskarte immer eine Vereinfachung der Realität darstellt und nie allen Ansprüchen gerecht werden kann. Offensichtliche Fehler können natürlich immer vorkommen und werden wann immer möglich behoben.

Deine Punkte sind aber eben keine wirklichen Fehler. Die Wegspur, die fehlt, obwohl man sie auf dem Luftbild (vielleicht von einem Frühlingsflug) angeblich noch sieht, ist vielleicht vor Ort derart überwuchert, dass der zuständige Topograf sie als unbenutzt detektiert und gelöscht hat. Farbige Strassen gab es ausser in der LK25 schon seit Jahren und beschriftete Autobahnausfahrten auch – hat sich offenbar nie jemand daran gestört. Die Behauptung, dass dadurch «Fusssoldaten» benachteiligt werden, ist vollkommen lächerlich und realitätsfremd.

Und zu den Höhenkoten: Ich glaube kaum, dass sich die LK nach irgendwelchen Tourenführern zu richten hat, nur weil die sich auf diese Koten berufen. Wenn eine neue, präzisere Höhenmessung eine andere Höhe ergibt, dann ist das halt so und wenn eine Kote – warum auch immer – gelöscht wird, sehe ich da auch kein Problem. Und warum bei der Beschreibung nicht die Flurnamen mehr einbeziehen? Diese sind schliesslich auch nichts neues, in den Plänen der Amtlichen Vermessung gab es die schon immer. Neu ist, dass sie jetzt auch vermehrt in den Landeskarten auftauchen. Was ist daran falsch?

Damit betrachte ich diese Diskussion für mich als beendet und verweise auf info@swisstopo.ch, wo Anregungen und Kritik von Kunden jederzeit gerne entgegen genommen werden.

kopfsalat says: RE:
Sent 9 August 2018, 13h52
Mit Anregungen und vorallem Kritik stösst man bei swisstopo auf taube Ohren, wie ich schon selber feststellen durfte.

Swisstopo lebt in einem Elfenbeinturm (oder zeitgemäss Bubble) der auf den wohl besten Karten der Welt gebaut wurde (Vergangenheit).

Genau deshalb ist der Artikel der WOZ eben auch ein so schöner Nachruf auf die ehemalige Grösse dieses Kartenwerkes, das heute in erster Linie durch seine lustige Flurnamensammlung Bekanntheit erlangt.

Alpin_Rise says: RE:
Sent 13 August 2018, 10h15
Die Fachdiskussion ist zwar am falschen Ort, doch noch ein Punkt betreffend Koten, der mich als berufsmässigen Nutzer stört.

Höhenänderungen bringt das neue, konsistente Höhenmodell mit sich, kein Problem. Sind ja nur Zahlen, plus/minus ein paar Meter maximal. Und diese bleiben dann peristent. Hoffentlich.

Was ich aber nicht verstehe:

> wenn eine Kote – warum auch immer – gelöscht wird, sehe ich da auch kein Problem.
Vom Schreibtisch mag das Stimmen. Für alle gedruckten Erzeugnisse, die sich (nicht zufällig auf die bislang grossteils gleichbleibenden) Orte beziehen, ist die Verschiebung/Löschung einer Kote ärgerlich bis verantwortungslos.
Jede Verschiebung/Löschung einer Kote braucht für mich einen triftigen Grund, nur sehe ich diesen oft nicht.
Warum gewisse Pässe, Alpgebäude oder Hütten ihre Koten verloren haben, erschliesst sich mir nicht. Ich möchte doch nicht Höhenkurven zählen gehen, wenn ich wissen möchte, wie hoch die Zwinglipasshütte im Alpstein liegt...?! Beispiele gibt es Dutzende.

> Und warum bei der Beschreibung nicht die Flurnamen mehr einbeziehen?
> Was ist daran Falsch.
Die Flurnamen selber sind "falsch", weil diese im Gegensatz zu Koten eben nicht persistent sind und auf grund der kantonalen Hoheit "zufällig" wechseln. Und die Anlaogien gerade für nicht Mundartsprechende nicht immer nachvollziehbar sind.

Die Produkte der Swisstopo sind mehrheitlich toll und"state of the Art". Beim Thema Höhenkoten hätt ich mir eine etwas überlegtere Vorgehensweise gewünscht.
Besonders störende Fälle melde ich dem Revisionsdienst. Toller Service übrigens!

G, Rise


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