Sjnjierak - ein Hausberg von Kvikkjokk


Publiziert von laponia41 , 1. September 2015 um 09:32.

Region: Welt » Schweden
Tour Datum:10 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: S 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Bus von Jokkmokk, zu Fuss vom Padjelanta- oder Kungsleden
Unterkunftmöglichkeiten:STF Fjällstation Kvikkjokk
Kartennummer:BD 10 Sareks Nationalpark

Kvikkjokk ist eine kleine Ortschaft der Gemeinde Jokkmokk. Diese Kommune fasziniert mich. Ich habe ja viele Jahre in verschiedenen Funktionen für eine mittelgrossen Schweizer Gemeinde gearbeitet - und unverweigerlich beginne ich zu vergleichen:

  Bolligen Jokkmokk
Fläche 16.5 Quadratkilometer 18'000 Quadratkilometer
Einwohner 6100 5000
Einwohner pro Quadratkilometer 370 0.3

Unglaublich! Jokkmokk ist fast halb so gross wie Schweiz und hat weniger Einwohner als das im Vergleich winzige Bolligen. Kein Wunder, dass man unterwegs in Laponia so wenige Menschen antrifft - und meist sind es ja erst noch Wanderer aus anderen europäischen Ländern. Und auch kein Wunder, dass Kvikkjokk fast 100 Kilometer weit vom Hauptort entfernt ist.

In diesem abgelegenen Kvikkjokk wohnen wir nun für einige Tage in der Fjällstation des STF und erkunden mit Tageswanderungen die nähere Umgebung.

Montag, 10. August
In der Fjällstation informieren wir uns über mögliche Tageswanderungen. Nammatj, Prinskullen und Sjnjierak sind die drei Hausberge mit prächtiger Aussicht auf die Deltalandschaft der Flüsse Tarraätno und Kamajokk. Für Nammatj oder Prinskullen hätten wir Björn mit seinem Motorboot bestellen müssen. Also machen wir uns auf, den Sjnjireak zu besteigen.

Unten bei der Kirche zweigt ein Weg ab hinauf zu einigen Häusern und zum Campingplatz. Am Ende dieses Weges beginnt der markierte Pfad, wie im Fjäll häufig in der Falllinie den mässig steilen Wald hinauf. Es ist immer wieder spannend, die Vegetationsstufen zu durchsteigen. Nach Mischwald mit Föhren und Birken geht es über in reinen Birkenwald, ab ca. 700 Meter über Meer mehren sich die Zwergbirken, und kurz unterhalb des Gipfels erreichen wir das offene Kahlfjäll. Auf dem kargen steinigen Boden hat es Polster mit Alpenbärentrauben und Krähenbeeren. Die Lieblingsblume von Käthi, die Diapensia lapponica, ist leider schon verblüht. 

Unter uns entdecken wir einen kleinen See mit einer Schutzhütte, begehen korrekt rechts den wohl einzigen Fussgängerkreisel der Welt. Eine schöne Rundwanderung führt uns zurück zum Aufstiegsweg. Der Tag ist erlebnisreich - wir können gut damit leben, nicht auf dem Padjelantaleden unterwegs zu sein.

Dienstag, 11. August
Heute regnet es wieder. Es lohnt sich nicht, über den Fluss zu übersetzen und auf den Prinskullen zu steigen. Wir beschränken uns auf die Erkundung der Ortschaft Kvikkjokk. Einmal mehr müssen wir feststellen: hier wandern ja, hier leben nein. Fast alles, was man zum Leben braucht, findet man nur im 100 km entfernten Hauptort: Lebensmittelgeschäft, Arzt, Apotheke, Systembolaget, Bankomat, Schulen. Sogar der Turist Informationscenter mit dem einzigen Café ist geschlossen, weil angeblich alle Standplätze auf dem Campinplatz vermietet sind.

Am Nachmittag wandern wir auf schmalem Pfad dem Kamajokk entlang. Unglaublich die Wassermassen, die hinunterschiessen. Höhepunkt des Tages ist dann das Middag (Nachtessen). Uns beiden wird ein riesiger Röding (Seesaibling) vorgesetzt.

Mittwoch, 12. August
Heute verlassen wir Kvikkjokk und machen einen Zwischenhalt in Jokkmokk. Zum dritten Mal besuchen wir das Ajtte Fjällmuseum. Wir sind keine fleissigen Museumsbesucher, aber einmal mehr sind wir begeistert und beeindruckt.

Unser nächstes Ziel ist Abisko. Das Interrail-Billett gibt uns für die neuen Dispositionen die nötige Flexibilität.


Tourengänger: laponia41, Diapensia


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Geodaten
 26769.gpx Sjnjierak

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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

laponia41 hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. September 2015 um 18:32
Zum Abschluss dieser Serie folgt noch ein Bericht über die Wanderungen in Abisko. Dort haben wir es wettermässig super getroffen. Danke für das Lob! LG Peter


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