Laponia - von Saltoluokta nach Kvikkjokk


Publiziert von laponia41 , 11. September 2014 um 15:34.

Region: Welt » Schweden
Tour Datum:26 August 2014
Wegpunkte:
Geo-Tags: S 
Zeitbedarf: 4 Tage
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:70 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Zug von Göteborg via Stockholm nach Gällivare. Mit dem Bus nach Kebnats. Weiter mit einem Boot des STF nach Saltoluokta.
Unterkunftmöglichkeiten:STF Fjällstationen Saltoluokta und Kvikkjokk. STF Hütten Sitojaure, Aktse und Pårte.

Zitat aus Wikipedia

Das schwedische Welterbe Laponia liegt in Lappland und ist Teil von Europas größter, weitgehend unbeeinflusster Wildnis. Es ist sowohl Weltnatur- wie Weltkulturerbe und wurde 1996 als solches festgelegt.

Laponia ist darüber hinaus eines von vier Welterbgebieten, die noch von einer indigenen Bevölkerung besiedelt sind. In diesem Fall sind es die Samen. Im Naturerbe wirtschaften sieben Samebyer: Baste, Unna Cearus, Sirkas, Jåhkågasska und Tuorpon sowie Luokta-Mavas und Gällivare skogssameby, die in den Sommermonaten im Gebiet wohnen. Die Samebyer betreiben Rentierzucht sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Grenzen des Weltnaturerbes.


Kungs- , Padjelanta- und Nordkalott leden
Durch Laponia führen einige Leden (markierte Fernwanderwege). In diesem Sommer plante ich, über eine Kombination vom Kungs-, Padjelanta- und Nordkalottleden Laponia von Saltoluokta (Schweden) nach Sulitjelma (Norwegen) in 11 Tagen zu durchqueren. In drei Teilen werde ich darüber berichten. Begleitet wurde ich von den SAC-Kameraden Andreas und Johannes.

Kungsleden - von Saltoluokta nach Kvikkjokk, vier Tage, 70 km, Aufstieg 1600m, Abstieg 1500m
Die erste Etappe ist mit ca. 20 km relativ lang. Im ständigen Auf und Ab des steinigen Kungsledens muss man im Mittel mit drei Kilometern pro Stunde rechnen. Man ist also rund sieben Stunden Wanderzeit unterwegs. An diesem ersten Schönwettertag war dies jedoch reines Vergnügen. Das Kahlfjäll begann sich zu verfärben, unzählige Rentiere leisteten uns Gesellschaft. Die archaische Landschaft mit seit Jahrhunderten unverändert mäandernden Bächen begeisterte mich auch auf meinem dritten Gang. Gegen Saisonende waren wir praktisch allein unterwegs. Gegen 16 Uhr erreichten wir unser Tagesziel, die Hütten von Sitojaure. Die Zeit reichte zu einem Besuch bei den benachbarten Samen, wo wir für die morgendliche Seeüberquerung das Motorboot bestellten und mit einem Mellanöl unseren Durst löschten. Faszinierend und lehrreich war hier die Begegnung mit dem sprachenkundigen Samen Per, der neben dem neuen komfortablen Haus in einem einfachen Zelt haust und in der Zeltkuppe Fische räuchert. Die leicht geräucherten Saiblinge (Rödingar) waren denn auch der erste kulinarische Höhepunkt im Fjäll.

Am zweiten Tag geht es mit dem Motorboot vier Kilometer über den Sitoj aure nach Svine. Man könnte auch mit einem der drei Ruderboote des STF rudern. Im schlimmsten Fall müsste man die Strecke drei Mal zurücklegen. Auf jeder Seite des Sees muss immer ein Boot bereitliegen! Lars Blind, der Neffe von Per, steuerte sein Motorboot geschickt durch gefährliche Untiefen. Nach dem Schönwettersommer ist der Seespiegel gesunken, für die Schiffschrauben ein erhöhtes Risiko.
Nach Svine führt der Kungsleden einige Kilometer durch dichten Fichten- und Birkenwald, steigt dann an auf ein Hochplateau. Im Jahr 1988 hatten Diapensia und ich oben den Njunjes umrundet und bestiegen vor dem Abstieg nach Akt se den Skierffe. Siehe Foto. Das war uns Senioren zu anstrengend. Wir stiegen direkt ab nach Aktse. Der Weg befindet sich hier in einem miserablen Zustand, gleicht mehr einem Bachbett. In Aktse kann man Proviant einkaufen. Dem Koch laponia41 fehlte es demnach nicht an guten Zutaten.

Auch der nächste Tag beginnt wiederum mit einer Bootsfahrt. Die Sicht vom Laitau re auf das Rapa delta und die markanten Berge Ski erffe und Namastj ist eindrücklich. Nach langem Marsch durch Wald und Moore steigen wir nach zwei Brücken  hinauf aufs Kahlfjäll. Bei Rittak befindet sich eine Schutzhütte, und ca. vier Kilometer später beginnt der lange und zermürbende Abstieg nach Pårte, zermürbend wegen den vielen Gegensteigungen. Mich quälten starke Rückenschmerzen. Schuld war der schlecht eingestelle neue Rucksack. Das Problem konnte am nächsten Tag behoben werden.
Die Hütten von Pårte befinden sich an einem romantischen See mitten im Wald. Ein Erlebnis war dann der nächste Morgen. Traumwetter, Traumstimmung, eine freundliche Hüttenwartin - was will man mehr.

Der Kungsleden führt von P år te nach Kvi k kj okk überwiegend durch dichten Wald. Die Ausblicke auf das Pårte Massiv waren an diesem wiederum schönen Tag einmalig. Weniger begeisterten meine Rückenschmerzen. Nach erneuter Korrektur war ich auf den langen Etappen am Padjelantaleden ohne Beschwerden.

In Kvikkjokk befindet sich wie in Abisko und Sa ltoluokta eine Fjällstation. Hier gibt es Halbpension, eine etwas gehobenere Unterkunft und eine Butik für den Einkauf von Lebensmitteln. Von Muriek über Jokkmokk fährt ein Bus zum Ausgangspunkt des Padjelantaledens. Diesen nahmen wir am nächsten Tag in Angriff.

Bericht in drei Teilen
Laponia - von Saltoluokta nach Kvikkjokk
Laponia - von Kvikkjokk nach Pieskehaure
Laponia - von Pieskehaure nach Sulitjelma

 


Tourengänger: laponia41


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Kommentare (5)


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heluka hat gesagt: Schöne Tour
Gesendet am 11. September 2014 um 21:43
mit stimmungsvollen Bildern. Die Farben im Herbst sind fantastisch. Ich muss wohl auch mal zu dieser Jahreszeit in den Norden.
Gruss Heini

laponia41 hat gesagt:
Gesendet am 11. September 2014 um 22:06
Weitere Vorteile in dieser Jahreszeit: es hat keine Mücken mehr. Es sind nur noch wenige Wanderer im Fjäll. Die Hütten sind fast leer.

Gruss Peter

Felix hat gesagt:
Gesendet am 17. Januar 2015 um 18:52
sie erscheint mir immer wieder fantastisch - diese Gegend!

lg Felix

laponia41 hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Januar 2015 um 19:14
Ich bin fast süchtig nach dem Norden. Nächste Abreise am 23. März zusammen mit meiner Frau. Neu: die Erkundung von Abisko und den Inseln auf dem Torneträsk mit Schneeschuhen.

LG Peter

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Januar 2015 um 19:16
ganz viel Spass und Glück wünsche ich euch beiden!

lg Felix


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