Brunnenstock (3211m)


Publiziert von أجنبي , 20. Mai 2015 um 22:07.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:18 Mai 2015
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-BE 
Aufstieg: 1080 m
Abstieg: 1570 m
Strecke:780a, 710c & 710a nach SAC-Führer „Skitouren Zentralschweizer Voralpen und Alpen”: Chelenalphütte SAC – P. 2592 – P. 2738 – Brunnenfirn – P. 2908 – Brunnenfirn – Brunnenstock – Brunnenfirn – P. 2908 – Brunnenfirn – Sustenlimi – Steigletscher – Steisee – Steingletscher
Zufahrt zum Ausgangspunkt:-
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Steingletscher
Unterkunftmöglichkeiten:Winterraum der Chelenalphütte
Kartennummer:LK 1:50.000: 255 S Sustenpass / LK 1:25.000: 1211 Meiental, 1231 Urseren

Nachdem wir am Vortag dem Gwächtenhorn und dem Vorderen Sustenlimihorn einen *Besuch abgestattet hatten, es uns im Winterraum der Chelenalphütte gemütlich gemacht und nach einem leckeren Risotto ins Bett gefallen waren, kam am Montag der Tag, an dem ich eine alte Rechnung begleichen wollte – und zwar mit dem Brunnenstock. Vor vier Jahren scheiterte ich bei einer *Sommerbesteigung am Gipfel bzw. am losen Gestein – und ahnte, dass die Sache mit Schnee einiges gemütlicher werden könnte.

 

Um 6.15 Uhr brachen wir in der Chelenalphütte auf. Nicht auf Ski, sondern mit Steigeisen an den Füssen und Pickeln in den Händen. Das steile Couloir hinter der Hütte hätte wohl selbst mit Harscheisen keinerlei Freude bereitet. Und ohne Steigeisen wäre der frühmorgendliche Aufstieg mit aufgebundenen Ski auch kein Zuckerschlecken geworden. Das Couloir ist zwar nicht übelst steil, doch die Rutschbahn reicht bis zum Talboden – mehr als 250 Höhenmeter. Nach dem Couloir wechselten wir auf den Wanderweg und sattelten erst bei P. 2592 auf Ski um. Nach einem kurzen, einfachen Aufstieg ungefähr zu P. 2738 erwartete uns die lange Traverse auf dem Brunnenfirn zum Fuss des Brunnenstocks. Auf 2900m ist das Gelände weniger steil, weshalb sich P. 2908 gut erreichen lässt.

 

Bei P. 2908 schien uns zum ersten Mal die Sonne auf die Nase – Zeit für eine kurze Pause. Der Aufstieg über den Brunnenfirn an den Fuss des Gipfels war nun nur noch Formsache, der Gipfelsturm indes nicht. Der Bergschrund war stellenweise recht deutlich zu sehen und so seilten wir vorsichtshalber an. Die Felsplatten, welche zum SW-Grat hoch führten, waren noch bestens eingeschneit, der Schnee um diese Uhrzeit längst noch nicht weich. So spurte ich die steile Schneeflanke hoch zum Grat. Dort angekommen, stieg die Zuversicht, diesmal den Gipfel zu erreichen, denn der SW-Grat schaute recht gutmütig aus. Wir stiegen teils direkt auf dem Grat, teils leicht unterhalb in der Westflanke auf, wobei ich – wie immer etwas übervorsichtig – das Seil um den einen oder anderen Felszacken legte. Nach wenigen Minuten auf dem Grat und insgesamt drei Stunden von der Chelenalphütte erreichten wir den Gipfel.

 

Besuch erhält der Brunnenstock wohl eher selten. Wie selten, hätten wir gerne dem Gipfelbuch entnommen, doch dieses machte einen recht erbärmlichen Eindruck bzw. scheint schon seit längerem daran zu sein, sich selbst zu zersetzen. Wer meine Worte liest und den Brunnenstock besteigt, möge also ein Neues platzieren. Ein Behältnis ist vorhanden, jedoch kein Plastiksack o.ä. Nach einem eher kurzen Aufenthalt auf dem Gipfel machten wir uns an den Abstieg zum Skidepot. Die Abfahrt bis P. 2908 war die beste, die wir während unseren beiden Tagen im Gebiet geniessen konnten. Von P. 2908 gelangt es uns, noch um den Berg herum zu einem etwas flacheren Stück zu fahren, wo wir wieder anfellten.

 

Nun ging es zurück zur Sustenlimi – ein Teilstück, das wir von unserer Besteigung des Sustenhorns *via Chelenalplücke vor zwei Jahren noch in Erinnerung hatten. Wir erwarteten eine deftige Sauna, bewältigten den halbstündigen Aufstieg dank eines leichten Winds jedoch nur mässig schwitzend. Um 11 Uhr erreichten wir die Sustenlimi und fellten ein letztes Mal ab. Wir erwarteten eine hervorragende Sulzabfahrt, wurden aber enttäuscht. Der Schnee hatte sich in den beiden Tagen seit dem Schneefall noch nicht genügend umgewandelt und war eher sumpfig. Weiter unten, so auf Höhe Tierberglihütte, dominierte Bremsschnee. Deutlich besser wurde es unter der Steilstufe. Wir fuhren zum Steisee ab und liefen danach zwar ohne, doch wie auf Fellen die paar Meter zu mittlerweile geräumten Strasse hoch, bevor's im Bremsschnee zum Hotel Steingletscher hinunter ging und die Munggen uns im Vorbeifahren auspfiffen.


Tourengänger: أجنبي


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