Kreuzlingen - Ermatingen


Publiziert von Linard03 , 23. Mai 2015 um 19:30.

Region: Welt » Schweiz » Thurgau
Tour Datum:10 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TG 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 130 m
Abstieg: 140 m
Strecke:Kreuzlingen - Tägerwilen - Ermatingen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Kreuzlingen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Ermatingen

Für heute war schönes Wetter angesagt und somit wollten wir nicht ganz untätig zu Hause herumsitzen … Wie schon einige Male zuvor, wenn die Attribute „kein langer Anfahrtsweg, nicht zu streng, nicht zu lange“ fallen, gelangen wir schnell mal zu einer weiteren Etappe auf dem Thurgauer Rundwanderweg.
 
So fuhren wir also am heutigen Sonntagmorgen nach Kreuzlingen. Ab hier hat man grundsätzlich zwei Möglichkeiten, um nach Ermatingen zu gelangen: entweder dem Seeweg entlang (sicher auch schön) oder aber dem Höhenweg entlang, welcher mit dem Thurgauer Rundwanderweg identisch ist.
 
Vom Bahnhof aus verläuft der Weg zunächst in westlicher Richtung, was vielleicht zu Beginn etwas irritierend ist. Man quert den ganzen Ort und steigt bis zur oberen Bahnlinie hoch. Erst jetzt nahm der Weg den erwarteten Verlauf in Richtung Norden. Das kurze Stück den Geleisen entlang war zwar nicht gerade berauschend, aber schon bald überquerten wir die Geleise und gelangten so zum Schloss Girsberg.
 
Von hier aus führt der Weg weiter dem Hang entlang, von wo aus man das Schloss Tägerwilen sieht und überquert ein schönes Bachtobel. Hier könnte man noch einen Abstecher zur Ruine Unter-Castell machen, den wir jedoch ausliessen.
 
Kurz darauf erreichten wir die Alte Sagi in Tägerwilen. Wann genau diese Säge gebaut wurde, ist nicht überliefert. 1808 ist im Brandregister erstmals eine „Holzseege“ erwähnt. Der ältere Teil des erhaltenen Sägewerkes dürfte um ca. 1830 erstellt worden sein. AB 1921 wurde die Säge durch einen 110 Volt-Niederspannungsmotor angetrieben und das Wasserrad ausser Betrieb gesetzt. 10 Jahre später musste der letzte Säger, Eduard Egloff, aus wirtschaftlichen Gründen das alte Sägewerk stilllegen. In einem Anbau konnte er mit einer neuen, leistungsfähigeren Horizontalgattersäge weiter arbeiten. Auch diese Säge wurde 1951 durch eine Blockbandsäge, welche heute noch in Betrieb ist, ersetzt.
 
1968 wurde das ganze Areal Obere Mühle mit der Säge verkauft. Der Abbruch aller Gebäude stand bevor. Glücklicherweise gab es Opposition gegen die mit Mehrfamilienhäusern geplante Überbauung des Oberemühleareals. Darauf konnte 1972 die Gemeinde das ganze Areal erwerben und so die Gebäude vor dem Abbruch retten. 1984 übernahm die Bürgergemeinde das Oberemühleareal und renovierte das grosse Mühlegebäude.
 
Die Mitglieder des 1985 gegründeten Vereins „Alte Säge“ restaurierten in ca. vier Jahren mit einigen tausend Stunden freiwilliger Arbeit das alte Sägewerk, erstellten wieder den Weiher und den Antrieb mittels Wasser und Wasserrad. So ist dem Dorf Tägerwilen ein Kulturgut erhalten geblieben, welches zeigt, wie die Menschen über Jahrhundert in verschiedenen Berufen in unserem Dorf die Wasserkraft nutzten.
In einer zweiten Etappe, 1990-1991 bauten die Vereinsmitglieder in die Remise eine Sägestube ein.(aus dem Prospekt „Alte Säge Tägerwilen – Historische Säge, ein Stück lebendige Geschichte“)
 
Weiter ging’s quer durch den Ort Tägerwilen, danach wieder über offene Felder oberhalb Triboltingen. Wir gelangten zu einem Tobel (Wiibärgtöbeli), wo das Strässchen (leider geteert) bergauf in südlicher Richtung zeigte. Zugegebenermassen etwas irritierend, entsprach dies doch irgendwie nicht meiner Orientierungs-Vorstellung … Ich hegte zumindest einige Zweifel, als es steiler und länger bergauf ging; waren wir hier noch richtig?
 
Kurz bevor wir zur Hauptstrasse gelangten, zweigte der Wanderweg wieder nach rechts ab – und somit nach meiner Vorstellung auch wieder in die richtige Richtung ;-). Das Ganze machte dann irgendwie schon Sinn, als wir uns nun auf schönem Höhenweg befanden, der den Blick auf den Untersee freigab.
 
Wir haben uns etwas gewundert, dass auf der ganzen Strecke kein einziges Bänkli auszumachen war – als wir (schon bald oberhalb Ermatingen) dann endlich doch noch ein Bänkli entdeckten. Natürlich packten wir diese Gelegenheit beim Schopf und genossen eine Rast bei herrlicher Aussicht auf den Untersee sowie die Insel Reichenau.
 
Danach gings wortwörtlich bergab, hinunter nach Ermatingen, wo wir kurze Zeit später den Bahnhof erreichten.
 
Fazit:
Eine sehr schöne Etappe des Thurgauer Rundwanderweges! Wie eingangs erwähnt, könnte man durchaus auch die flachere Version unter die Füsse nehmen; d.h. dem Seeweg folgen. Der Höhenweg gibt jedoch bei gutem Wetter eine herrliche Weitsicht über den Untersee bis ins Hegau frei.

Tourengänger: Linard03


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