Skitour Lamingegg mit Abfahrt 2. Nordrinne

Das Wetter war heute äußerst wechselhaft und hätte oftmals zur Umkehr verführt. Immer wieder regnete es intensiv, dazwischen wurden wir wieder von der Sonne getrocknet. Und obwohl es zuerst nach einer Kurzskitour aussah, nutzen wir ein Schönwetterfenster um durch die 2. Nordrinne am Lamingegg abzufahren. Und zur größten Verwunderung gab es perfekte Schneeverhältnisse! Die gefrorene Schneedecke der letzten Tage wurde nur auf den obersten 3cm aufgeweicht und war daher wie perfekter Firn fahrbar! Die "Gletscherspalte" im unteren Teil der Abfahrt erforderte auch heute etwas Geschick bei der Überwindung.
Bei der Lamingalm nutzten wir wieder den Unterstand und trockneten unsere Jacken, zudem wärmte uns ein Schnaps von innen. Dann ging es hinauf zum Lamingsattel, von dort versuchten wir noch zur TAC-Spitze aufzusteigen. Im Bereich des Schlunds (Achtung Loch!!!) erreichten wir den Grat, dieser war aber unbegehbar und daher fuhren wir von dort ab. Der Durchstieg wäre wenn nur deutlich weiter links möglich, ganz einfach ist er aber sicher nicht!

AUFSTIEG: Vom GH Latschenstube folgt man dem Wanderweg Richtung Leobnerhütte bis zur Talstation der Materialseilbahn. Nun rechts über den Bach und zur Oberen Handlalm. Kurz nach links am Forstweg, dann durch den steilen Wald in vielen Kehren hinauf bis auf rund 1640m. Nun fast flach nach links, direkt unter einem Felsen vorbei und so in die Trenchtlingrinne. Durch diese hinauf und auf die große Wiese. Diese ansteigend queren bis zum Gipfel.

ABFAHRT: Vom Gipfel des Lamingeggs Richtung Hochturm, nach etwa 150m erreicht man einige Latschen. Knapp nach den Latschen nach Norden in die anfangs extrem steile (45°) Rinne einfahren. Nach wenigen Metern wird die Rinne weiter und führt etwa 35-40° steil hinab. Kurz nachdem von links eine Rinne einmündet führt die Rinne in eine Felsschlucht welcher man folgt. Immer zwischen den Felsen hinab, manchmal gibt es hier Schneemäuler die nur durch einen Sprung überwunden werden können! Dem Rinnenauslauf zur Lamingalm folgen.
Hier fellt man nun wieder an und folgt dem Wanderweg durch den Gropperwald. Über einen kurzen, aber sehr steilen und daher nicht zu unterschätzenden Hang in den Lamingsattel. Von hier empfiehlt es sich, noch ein Stück nach rechts aufzusteigen um eine schönere Abfahrt zu haben. Möglich ist die Abfahrt aber auch aus dem Lamingsattel, am besten ist sie direkt unterm Schlund (Gipfelfelsen). Durch die Plan hinab und entlang des Tales zurück zur Aufstiegsspur bzw. zum P.

LAWINENWARNSTUFE/SCHNEE: 2 (Generell mäßige Lawinengefahr durch Nassschnee.); gefrorene Schneedecke noch von der letzten Kaltfront. Der Regen konnte die Schneedecke nur oberflächlich aufweichen!

MIT WAR: Tanja

WETTER: Regen, Wind, Sonne, Graupel, Schneefall, Bewölkung - von allem etwas!

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering