Madeira (9, inkl. Schlussbemerkungen): Von Eira do Serrado nach Curral das Freiras (Nonnental)


Publiziert von johnny68 , 9. Februar 2015 um 18:51.

Region: Welt » Portugal » Madeira
Tour Datum: 9 Februar 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: P 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:Eira do Serrado - Pico Serrado - Curral das Freiras

Meine letzte Tour auf Madeira litt einmal mehr unter dem wechselhaften Wetter. Es war am Morgen kalt, und die höchsten Gipfel Madeiras waren verschneit. Die Hälfte meiner Tour fand zwar ohne Regen statt, aber beim Wiederaufstieg auf den Pass „Eira do Serrado“ begann es zu regnen. Eine Stunde später klarte es dann wieder auf, und ich konnte noch einige sonnige Fotos schiessen.
Der Ort „Curral das Freiras“ (400 – 600 m hoch gelegen) liegt zuhinterst in einem Tobel und ist von hohen Bergen umgeben. Der Ort war früher praktisch nicht erreichbar. Auch nach dem Bau der ersten schmalen Strasse kam man nur mit Mühe dorthin. Wenn man den Bus auf der stark ausgesetzten Strasse kreuzen musste, kostete das einige Nerven.
Wieso gründet man einen Ort, der heute 2000 Einwohner zählt, in so einem „Chrachen“? Die Erklärung: Nach einigen Piratenüberfällen im Mittelalter auf die Region Funchal hatten die Nonnen eines Klosters Angst, Opfer der Aggressoren zu werden. Sie flüchteten in das abgelegenste Tal von Madeira und liessen sich dort nieder.
Mittlerweile ist der Ort zu einer Touristenattraktion geworden. Er ist durch einen neuen 2,4 km langen Tunnel erschlossen. Die alte Passstrasse über „Eira do Serrado“ (1094 m) ist aufgehoben. Allerdings führt ein schöner Wanderweg von diesem Pass ins Dorf hinunter, den ich beging (Ab- und Aufstieg). Zusätzlich kann man auf dem Pass noch den Aussichtshügel (1120 m) besteigen. Das Tal liegt einem malerisch zu Füssen.

Schlussbemerkungen zu Madeira allgemein:
Madeira ist eine ausserordentlich schöne Insel. Grün, fruchtbar, eine Blumenpracht sondergleichen. Wasser hat es genügend. Das Wander- und Bergwegnetz ist dicht, ausgezeichnet unterhalten und markiert. Es hat für alle etwas, sowohl für Bergsteiger wie auch für beschauliche Wanderer (die unzähligen Levada-Wanderungen sind meist ziemlich eben). Man trifft auf den Wanderungen viele Leute an.
Madeira ist erstaunlich modern, vor allem in den touristisch relevanten Orten. Im Hinterland ist es etwas einfacher. Die Insel ist sehr dicht besiedelt. Die Leute sind hilfsbereit und freundlich. Man kann sich mit Englisch bestens verständigen. Die Infrastruktur ist ausgezeichnet, wie es auch die Hotels sind. Das Preisniveau ist für Schweizer günstig.
Naturgemäss ist es hier im Winter etwas feucht und teilweise auch kalt. Fast jeden Tag hat es geregnet, wobei die Südküste trockener ist als die Nordküste. Während der letzten Tage hat es auf den höchsten Gipfeln sogar geschneit. Ich hatte das Glück, für meine Gipfeltour auf das Dach Madeiras (Pico Ruivo) in den 14 Tagen Ferien den einzigen richtig schönen Tag zu erwischen. Wahrscheinlich ist es auf Madeira zu andern Jahreszeiten trockener und wärmer.

Tourengänger: johnny68


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 12. Februar 2015 um 15:38
wie attraktiv sich doch dieses Madeira zeigt!

johnny68 hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Februar 2015 um 20:45
In der Tat: ich war positiv überrascht. Vor allem hatte ich gemeint, Portugal habe unter der Wirtschaftskrise gelitten und man treffe auf Schritt und Tritt Armut an. Hier merkt man davon nichts. Funchal ist eine moderne Metropole mit einer grossen Bautätigkeit und einem boomenden Tourismus. Es sieht im Banken- und Tourismusviertel fast so aus wie in der Schweiz.
LG
Johnny


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