Brèche de Chausenque (2.790m) -auf dem Weg zum Pic de Néouvielle-


Publiziert von Riosambesi , 28. September 2014 um 15:07.

Region: Welt » Frankreich » Pyrénées » Hautes-Pyrénées
Tour Datum:22 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Tarbes- St. Lary - Beschilderung zu Réserve naturelle nationale du Néouvielle folgen
Kartennummer:IGN Top25 1748ET

Vorfreude und tatsächlich erlebtes Vergnügen sind nicht immer identisch. Während letzte Woche beim Hangerer die Erwartungen eher gedämpft waren und es dann sehr schön wurde verhält es sich heute leider umgekehrt.
Mein ursprüngliches Vorhaben den Pic de Néouvielle zu besteigen gerät in´s Wanken als ich beruflich am Vormittag länger als gedacht aufgehalten wurde. Später stehe ich dann 5km vor dem Startplatz am Lac d´Aubert vor einer Straßensperre. Die Stimmung sinkt, der Parkwächter erklärt mir, das die Straße tagsüber gesperrt sei, es mir aber offen stehe die 5km bis zum Lac d´Aubert  hinauf zu laufen, etwa 90min würde es dauern. Nebenbei fügt er hinzu, ich könne auch den Pendelbus nehmen, müsse dann aber spätestens um 18h wieder zur letzten möglichen Rückfahrt bereit sein.
Also pendel ich zum Lac d´Aubert, das Wetter ist grau, die Sonne versteckt sich hinter den Wolken.

Ein Blick auf meine Uhr und dann laufe ich los. Anfangs soll es über den Damm am Westufer des Sees gehen, der aber wg. Bauarbeiten gesperrt ist. Ich nehme einen Pfad unterhalb des Dammes, gelange so zum Fuß des Berghanges den es gut 100hm Richtung SW bergauf geht bevor dann eine lange leicht steigende Querung bevorsteht. Der Pfad verliert sich nun schnell, Markierungen gibt es außer Steinmännchen keine, und die stehen scheinbar überall, ergeben keine schlüssige Linie.
Bereits jetzt wird klar, dass es nur langsam vorangehen wird, ein ständiges auf und ab über Steine, schräge Platten, Felsen. Hinter dem Gratausläufer Barris d´Aubert mache ich dann den den kapitalen Fehler Steinmännern zu folgen, die anstatt auf relativ gleich bleibender Höhe nun den Fels bergauf führen und plötzlich enden. Ich steige eine steile kaminartige Rinne bergauf, in der Hoffnung oben eine bessere Übersicht zu haben. Bald wird es so steil mit drohendem Steinschlag, dass ich entnervt wieder umdrehe
und auf niedrigerem Niveau mein Glück versuche. Nun über Blöcke auf- und absteigend schleppe ich mich weiter, bis endlich die markante Einsattelung Brèche de Chausenque sichtbar wird.

Die Zeit läuft gegen mich, und zwar schnell. Anstatt nun links haltend Richtung Gipfel weiterzulaufen steuere ich auf die Brèche de Chausenque zu, um noch einen Blick auf die andere Seite zu haben.
Vor dem finalen Aufstieg in die Brèche noch über ein großes Schneefeld, dann sehr steil über loses Gestein bis in die Einsattelung.
Spätestens jetzt wird klar, das es schwierig wird bis 18h zurück zu sein, aber die Aussicht auf zusätzliche 5km Fußmarsch durch Regen ist nicht verlockend, also versuche ich für den Abstieg eine bessere Route zu finden. Das gelingt nur teilweise, am Ende steige ich zu schnell zu weit ab, ein Pfad schlängelt sich steil hinab und endet über der Felswand, vermutlich der Einstieg bzw. Ausstieg für Sportkletterer. Also wieder bergauf bis eine sinnvolle Linie sichtbar wird.
Genauso sichtbar dann aus der Ferne der Pendelbus, der ohne mich abfährt. Vermutlich ohne jegliche Fahrgäste, mir ist niemand begegnet.
Also noch einmal 5km im Sprühregen über die Fahrstraße zurück zum Ausgangspunkt, teils abkürzend über die Hänge.
Fazit: es ist nicht jeder Tag ein Glückstag, wenn ich wieder komme dann frühmorgens, bis 8h30 ist die Straße frei befahrbar.

Tourengänger: Riosambesi


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