Swissalpine K78
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Dieser Bericht hat jetzt eigentlich weniger mit Bergsteigen oder Wandern zu tun, aber ich hoffe dennoch, dass er den ein oder anderen Hikr gefällt.
Der Swissalpine K78 ist ein Berglauf in Graubünden mit Start in Davos nach Filisur, Bergün, Keschhütte und über den Scarelettapass zurück nach Davos. Der Rundkurs hat 78.5km und 2310 Höhenmeter.
Ich hatte einen Heidenrespekt vor der Sache, weil ich noch nie einen längeren lauf wie einen Marathon gemacht hab und ich mich dazu auch noch viel schlechter als auf einen Marathon vorbereitet hatte. Das war nicht nur Respekt sondern auch noch ein bisschen Angst, soviel, dass ich die Nacht vorher nicht schlafen konnte. Die Höhenmeter waren nicht das was mir Angst machte. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen soweit und so lange zu laufen! Ich hoffte nur, dass ich mich beim Lauf gut fühlen würde, Spaß dran habe und das Ding irgendwie ohne Zeitvorgaben durchziehen würde.
Der Start war um 8Uhr in Davos. Knapp 1000 Läufer wagten die Herausforderung K78. Die Bedingungen waren ideal, ein schöner, kühler Sommertag, aber für ca. 14 Uhr war leider Regen vorausgesagt. Normalerweise legt sich meine Nervosität mit dem Startschuss, aber dieses mal war es anders. Ich traute mir es einfach nicht zu, meine Beine fühlten sich schwer an, aber das denke ich war mehr eine innere Blockierung um nicht zu schnell zu lozurennen. Das Höhenprofil auf den ersten 30km nach Filisur sah recht flach aus mit einer Höhendifferenz von ca. -500m. Meine Vorgabe war nicht schneller als 5min/km zu laufen, aber beim dem doch sehr welligen Profil war das sehr schwierig zu kontrollieren. In Filisur war ich dann ein bisschen schneller als geplant, aber ich fühlte mich sehr gut und dachte das erste mal, dass ich ins Ziel kommen kann. Von Filisur ging’s dann Richtung Albuapass mit geringen Steigungsprozenten bergauf und bei ca. km35 machte ich dann eine nette Bekanntschaft mit
Beat aus Züri. Ich weiß garnimmer, wie wir ins reden kamen, aber ich fand ihn sehr sympathisch und er erzählte einige für mich unbegreifliche Geschichten über ausgefallene Aktionen die er schon gemacht hat. Über eine davon habe ich schon auf Gipfelbuch geschmunzel:-) Wir liefen dann gemeinsam weiter und unterhielten uns. Ich denke, es war für uns Beide gut jemanden zu haben, der das gleiche Schicksal durchstehen muss, mir hat’s auf alle Fälle sehr geholfen. Von Chants an zur Keschhütte wurde es steil, zu steil zum laufen als gingen wir weiter. Die Keschhütte war mit 2632m auch der Höchste Punkt, die Stimmung war gigantisch. Ich möchte mich an der Stelle auch bei allen Bedanken, die so uns herrlich unterstützt haben. Es war schon ein bisschen wie im Rauschzustand dort oben, die eindrucksvolle Landschaft, die Hubschrauber ringsum haben mit ihrem Dramatik auch dazu beigetragen und bei der Verpflegungsstation haben wir dem SF auch noch ein Interview gegeben. Nach den 53km fühlte ich mich sehr gut und freute mich auf den 7km langen Panoramatrail zum Scarlettapass. Es war schon verrückt im alpinen Gelände nur mit Laufbekleidung in der traumhaften Bergwelt zu laufen. Es hat richtig Spaß gemacht und ich konnte es richtig genießen. Petrus meinte es auch gut mit uns denn der vorhergesagte Regen blieb zum Glück auch aus. Vom Scarlettapass (km60) ging’s dann nur noch 18km mit -600m bergab nach Davos. Die ersten 4km zum Dürrboden waren sehr steil und ich freute mich schon so auf
Steffi, weil ausgemacht haben, dass wir uns dort treffen. Ich hoffte nur, dass
Steffi und Steffi, schon da waren, weil ich viel schneller unterwegs war als ich eigentlich vor hatte. Meine Prognose war so frühestens 8h bis Dürrboden und wir war nach 6h45min schon dort. Zum Glück waren sie schon hier denn wir brauchten ein bisschen Verpflegung. Ich hab mich so sehr gefreut und der Begrüßungskuss gab mir auch noch zusätzliche Energie bis ins Ziel. Ich fühlte mich noch sehr gut und sagte deshalb zu
Beat, dass ich die letzten 14km noch versuche Gas zu geben.
Beat und ich haben die Schwierigsten 30km des Laufes zusammen durch gestanden und für die Unterstützung danke ich ihm. Die letzten Kilometer konnte ich dann auch richtig schön genießen. Klar taten die Beine weh aber es war ja nimmer weit. Das Ziel in Davos überquerte ich nach 7:41:52 auf Position 38. Das war unglaublich, das hätte ich nie gedacht. Ich war emotional total kaputt und viel
Steffi in die Arme. Ich konnte das gar nicht so schnell verarbeiten.
Beat kam dann kurz drauf auch ins Ziel.







Das SF hatte mich gefragt, warum man so einen Lauf macht und ich wusste darauf keine richtige Antwort. Ich weiß es immer noch nicht richtig warum, aber ich bin mir sicher, dass das Erlebnis K78 eine einmalige Sache bleiben soll.
Ich möchte mich bei
Steffi und Steffi für die hervorragende Unterstützung bedanken.

Weitere Bilder werde ich später hinzufügen.
Schöne Eindrücke vom Lauf gibt’s hier:
Tourengänger:
CK

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