Piz S-chalambert Dadaint (3031m)
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Ramosch - Resgia - Val d' Assa - Mot Spadla Bella - Rusenna Pitschna - Kuhtal - P2961 - SW-Grat - Piz S-chalambert Dadaint - Piz S-chalambert Dadora - S-chalambert - Sur En - Crusch.
Der Piz S-chalambert Dadaint wird relativ selten aufgesucht. Das liegt zu einem an der Länge der Tour, denn höher gelegene Stützpunke sind keine vorhanden. Zum anderen ist die Felsqualität nicht die beste. Wer jedoch lange, abgeschiedene Touren in rauhem Gelände liebt, kommt voll auf seine Rechnung.
Von Ramosch geht es zunächst im Eiltempo zur Inn-Brücke bei Resgia und am anderen Ufer hinein in das wilde Val d' Assa. In diesem Tal findet man praktisch keine menschliche Einwirkung, eine Waldhütte und weiter oben ein Jagdhäuschen sind die einzigen Bauwerke. Von Viehhaltung und Wegmarkierung fehlt jede Spur, gleichwohl führt ein anständiger Pfad durch dieses besondere Tal. Auf 2150m verlässt man den Wald und bald wird das Gelände flacher. Über weite Wiesen erreicht man die Fuorcla Lunga (Innere Scharte), hier biegt man rechts ab in das Kuhtal. Dieses lässt sich bequem ersteigen, reicht doch der grasige Bewuchs fast bis zur Lücke, nur die obersten Meter müssen durch loses Geröll erklommen werden. Nun gilt es, den steilen Felsriegel zum P2961 zu erklettern. Nimmt man sich genügend Zeit für die Routensuche, wird der II. Schwierigkeitsgrad nirgends überschritten. Die Kalkfelsen sind messerscharf und griffig, es hat aber auch loses Zeugs dazwischen. Vom P2961 kurzer Abstieg über den NW-Grat durch loses Geröll. Unten in der Lücke (ca. 2900m) stellt sich ein mächtiger Turm in den Weg, er kann rechts (nördlich) über ein Band (oder mit Höhenverlust über die Geröllflanke) umgangen werden. Nun folgt man ohne weitere Schwierigkeiten dem Grat bis zum Gipfel, wobei einige Felsklötze umgangen werden können. Nach dem Gipfelrausch folgt der Abstieg. Zunächst einige Meter über den N-Grat, danach über loses Geröll die steile W-Flanke hinunter, bis man auf ein breites, nach Norden verlaufendes Geröllband stösst (einige Steinmännli). Dieses Band mündet in den NW-Grat (genau westlich vom P2659). Weiter über den Grat zur Scharte 2584m, wobei die Felsbastion 2667m links (westlich) über Grashänge umgangen wird. Von der Scharte über steiles Gras zum Gipfel des Piz S-chalambert Dadora. Für den weiteren Abstieg zurück zum südlichen Gipfelkopf und durch das markante Couloir (im obersten Bereich mit Gras bewachsen) westlich absteigen. Ein Pfad führt gerade hinunter in unübersichtliche Felsstufen, ein anderer zweigt rechts ab in die W-Flanke, dies scheint mir der Einfachere zu sein. Mit zunehmendem Höhenverlust löst sich der Pfad immer mehr auf, offenbar nur ein Wildwechsel. Die Flanke ist ziemlich unübersichtlich, Felswändchen wechseln ab mit Schrofen und Grasbändern, insgesamt eine abschüssige Sache. Umkehren? Nein, so übel sieht es noch nicht aus. Meter für Meter steige ich vorsichtig abwärts, wiederholt treffe ich auf hilfreiche Wildwechsel. Dazwischen muss ich einige ausgewaschene Rinnen queren, dann habe ich es endlich geschafft, alle Klippen sind umschifft. Grosses Aufatmen, als meine Füsse im mässig steilen Grashang endlich sicheren Halt finden. Der restliche Abstieg über S-chalambert (Jagdhütte) nach Sur En ist einfach. Als Zückerchen darf ich von Sur En noch gute 100m zur Postautostation Crusch hochsteigen - nach diesem langen Tag nicht gerade das, was ich mir wünsche.
Einfachere Abstiegsmöglichkeit vom Piz S-chalambert Dadora: zurück zur Scharte 2584m, dann nordöstlich über das Geröllfeld Fuschna in das Val d' Assa hinabrauschen.
Alternative Abstiegsvariante für Liebhaber des Geröllsurfens: Vom Piz S-chalambert Dadaint zurück zur Lücke (ca. 2900m) zwischen Gipfel und P2961, dann südlich in das Val d' Uina absteigen: Las Gravas - 1000 Höhenmeter Geröllspass (weiss jedoch nicht, welche Qualität - von oben sah es sehr verlockend aus). Bei einer zweiten Besteigung würde ich bestimmt diese Variante ausprobieren!

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