Pizzo di Claro (2727m) + Piz de Molinera (2288m)

Die Seitentäler südlich von San Bernardino sind fast den meisten Leuten unbekannt. Dabei hat es hier wirklich schöne Gebiete mit zahlreichen abgelegenen, wilden, einsamen Winkeln, so dass deren Schattendasein absolut ungerechtfertigt ist. Aber zu meiner Schande muss ich zugeben, dass mir das  Val Calanca bis dato völlig unbekannt war , obwohl es in meinem Heimatkanton zu finden wäre und in der Anfahrt nicht weiter als das Engadin wäre...
Da der Wetterbericht dieses Wochenende im Süden bedeutend besser war, wurde dieser Umstand geändert... Also ab in den Süden!

Nach einer gemütlichen Fahrt über den San Bernardino nehmen wir die Ausfahrt von Roveredo und fahren durch das Calancatal bis nach Arvigo und fahren von dort aus bis auf rund 1800m wo wir unser Auto parkieren.
Von hier aus geht es nun zu Fuss weiter durch schöne Lärchenwälder bis zur Alp Stabveder auf 1948m. Hier ist der Weg Richtung Claro das erste mal halbwegs markiert, auch wenn man den Gipfel noch nirgends sieht... Ab der Alp geht es langsam steiler rauf bis auf rund 2270m. Nun geht es seitlich weiter, bis an den Fusse des Pizzo die Claro. Auf den Pizzo selbst gibt es x-verschiedene Varianten. Rauf und runter kommt man fast überall. Man muss sich einfach einwenig rechts halten, damit man auf den Grat Richtung Gipfel kommt....

Nach dem Besuch des Pizzos haben wir beschlossen, dass wir dem Piz de Molinera noch einen Besuch abstatten werden. Dies war aber nur in etwa die 3. beste Idee, welche wir an diesem Tag hatten. Denn der Weg war weiter als gedacht. Vorallem der Retourweg sollte noch ziemlich weit sein ;)

Der Weg auf den Piz de Molinera verläuft von Claro aus in etwa immer etwa dem Grat entlang, was auch gleichzeitig die Grenze zwischen Ticino und Graubünden ist. Man weicht ein paar mal in die südliche Flanke aus, aber der Weg ist immer top... und das Panorama auch.
Auf dem Piz de Molinera beschlossen wir, dass wir auf keinen Fall nochmals den ganzen Grat des Passo di Mem retour laufen werden, sondern eine ganz gloorreiche Abkürzung oberhalb der Alp de Mem durch die ziemlich steilen Flanken nehmen werden... Auch dies war nicht wirklich die ganz schlauste Entscheidung am heutigen Tag. Stellten sich die Seitenflanken als bedeutend steiler, rutschiger und instabiler heraus...

Unsere Tour hatte bestimmt einge T4 Passagen drin. Aber wenn man sich an die "normalen" Wege hält, wird es in etwa eine T3 Tour sein. Daher bewerte ich die Tour insgesamt als T3.

 Auch so hatten wir einen schönen, wenn auch sehr anstrengenden Tag im Calanca Tal.