Lago di Sorapis 1923m und Cima di Marquoria 2422m - Türkis

Fünf verschiedene Wege führen zum sagenhaften Sorapissee vom einfachen Wanderweg bis zum anspruchsvollen Klettersteig. Wir haben uns für eine mittelschwere Runde entschieden vom Tre Croci Pass aus. Der Hinweg auf Markierung 215 ist zwar relativ flach, hat aber auf halber Strecke einige ausgesetzte Stellen und sogar Eisentreppen, nur für Schwindelfreie zu begehen! Der Rückweg (Nr 216/213) dagegen ist weniger ausgesetzt, aber steil und beim Abstieg wartet ein rutschiger Geröllhang. Für Sonntagsspaziergänger ungeeignet, was viele dennoch nicht davon abhält, in Sneakern und ohne jegliche Ausrüstung ihr Glück zu versuchen.
Der See lockt einfach und das zurecht: Solche Farbenpracht ist selten im gesamten Alpenraum. Fast irreales türkis, wie ein Karibikstrand, das sollte sich kein Dolomitenurlauber entgehen lassen!
Natürlich muss man sich das Erlebnis mit vielen Gleichgesinnten teilen, aber auf dem Rückweg über die Forcella di Marquoria finden wir dann auch die entspannende Ruhe wieder, denn meistens wird die Runde entgegengesetzt begangen!
Wer möchte, kann von der Scharte einen der beiden Gipfel mitnehmen, die einen prächtigen Blick nach Norden Richtung Misurina und Cristallo bieten. Wobei der Ostgipfel steil, aber einfach, auf Steigspuren erreichbar ist und der westliche etwas Kletterei erfordert(II). In beiden Fällen ca. 30 Minuten Mehraufwand, der sich aber lohnt.
Hat man dann den unangenehmen Geröllhang nach der Scharte überstanden, gehts bequem und äußerst idyllisch, ständig vom Blick auf den Cristallo begleitet, zurück zum Pass, mit jeder Menge Türkis auf der Speicherkarte.

Zusatz im Mai 2021:
Inzwischen hat sich der Sorapissee von einem (fast) Geheimtipp zum Touristenhotspot entwickelt. Dank der sozialen Medien verbreiten sich die Bilder in aller Welt und viele fühlen sich berufen, ihr eigenes Foto hinzuzufügen, so wie wir auch ;-) Somit ist der Besuch in den Sommermonaten am Wochenende kaum mehr vertretbar.