Grünhornlücke (3280m) - ohne Gross Grünhorn
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4. und letzter Tag unserer BO-Tour
Die Wetterprognosen waren schlecht für heute Sonntag; Gipfelchancen waren deshalb minimal. Unsere Bergführer waren jedoch nicht so pessimistisch; schaun’mer’mal!
5 Uhr Morgenessen, kurz danach brachen wir noch in der Dunkelheit auf. Und tatsächlich, es schneite, während wir von der Hütte zum Gletscher abstiegen. Aufgrund des Schnee’s war’s ziemlich rutschig und nass; man musste höllisch aufpassen, in den Kraxelpassagen nicht auszurutschen.
Auf dem Gletscher angelangt, seilten wir uns an und zogen die Steigeisen an. Zunächst relativ flach, wurde der Anstieg bald steiler; insgesamt jedoch moderat. Trotzdem, jeder Aufstiegsmeter schmerzte. Die Erholungszeit war wohl zu kurz, bei mir war bereits wieder „Ende Feuer“ … Deshalb war für mich heute Morgen schnell klar: ein weiterer Gipfel (Gross Grünhorn, 4044m) lag für mich nicht drin; ich musste zusehen, dass ich es irgendwie noch bis zum Jungfraujoch schaffen würde …
Ich gehe mal davon aus, dass der Aufstieg zur Grünhornlücke (3280m) für die Anderen ein lockeres Aufwärmen war – wäre es wohl auch für mich gewesen, unter normalen Umständen. So jedoch erreichte ich die Grünhornlücke „auf dem Zahnfleisch“, im dichten Nebel. Und ich fror erstmals – ja, ich schlotterte richtiggehend, obwohl es ja gar nicht so kalt war. Keine gute Anzeichen …
Und plötzlich riss der Himmel auf, erste blaue Fetzen waren sichtbar. Somit stellte sich auch die Frage, ob wir via Grünegghorn auf das Gross Grünhorn steigen wollen. Obwohl dies sehr verlockend tönte, musste ich jetzt ehrlich genug sein und den Bergführern mitteilen, dass für mich hier Schluss sei. Natürlich in der Hoffnung, die Gipfelambitionen der anderen Gäste damit nicht zu zerstören. Glücklicherweise solidarisierte sich A. mit mir, sodass wir ohne grosse Umschweife 2 neue 3er-Seilschaften bilden konnten: die 2 Stärkeren mit einem Bergführer auf das Gross Grünhorn, wir anderen auf direktem Wege zum Jungfraujoch.
Wobei - was heisst hier schon direkt?! Es ist ja nicht so, dass wir damit unmittelbar vor dem Tourende standen; noch galt es ein langer Gletscher-Marsch zu bewältigen. Der Grüneggfirn zog sich ganz schön in die Länge, bis wir endlich zum Konkordiaplatz gelangten. Wenige Minuten später erreichten wir dann endlich in die Sonne. Ab hier ist das Ziel bereits zu sehen, scheinbar flach zieht sich der Gletscher zum Jungfraujoch hinauf.
Doch halt, es gilt ab hier doch noch ca. 700m aufzusteigen! Das Ziel immer vor Augen, jedoch irgendwie immer am gleichen Ort – man hat den Eindruck, als käme man keinen Schritt näher. Ungeachtet den Problemen, mit welchen ich zu kämpfen hatte: der Jungfraufirn bietet wunderschöne Ansichten, sowohl auf als auch neben dem Gletscher selbst. Die Gletscherbäche, der grosse Abbruch vom Ewigschneefäld, etc. – eine bizarre, wunderschöne Eiswelt!
Für mich wurde es allerdings immer zäher und vor dem Schlussaufstieg musste ich mich nochmals hinsetzen. Der Bergführer hatte ein Einsehen und nahm mir den Rucksack ab; etwas, was ich mir nie hätte vorstellen können. Ich, den Rucksack jemandem abgeben?? Mir war das so was von peinlich …!! Aber rückwirkend muss ich eingestehen, dass es wohl das einzig richtige war. Und es war ja nicht so, dass nun alles von alleine ging. Das fehlende Gewicht half natürlich; jedoch hatte ich den Eindruck, dass es mehr psychologisch half …
Der Kampf hielt bis zum Schluss an, jedoch biss ich mich nun durch und wir erreichten schliesslich um ca. 12.15 Uhr den Stolleneingang vom Jungfraujoch. Es war vollbracht, der Kreis hatte sich geschlossen.
Im Restaurant musste dann erst mal wieder eine Cola her, essen konnte ich aber nichts, brachte keinen Bissen runter. Mit der Fahrt auf die Kleine Scheidegg hinunter ging’s dann jedoch jede Minute besser, langsam erholte ich mich wieder und spätestens bei der Zugfahrt ab Interlaken kamen die Lebensgeister und somit der Appetit zurück.
Heiri & Stephan; ganz herzlichen Dank für die grossartige Tour und die Unterstützung, wenn's mir mal nicht so lief ...!!
Fazit:
Eine herrliche Berner Oberland-Tour ging damit zu Ende. Wie geschildert, konnte ich sie aufgrund diverser Faktoren nicht ganz so geniessen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Was wieder einmal zeigt, dass halt alles zusammen passen muss und Nichts selbstverständlich ist! Auch diese Lektion habe ich gelernt …
Die Wetterprognosen waren schlecht für heute Sonntag; Gipfelchancen waren deshalb minimal. Unsere Bergführer waren jedoch nicht so pessimistisch; schaun’mer’mal!
5 Uhr Morgenessen, kurz danach brachen wir noch in der Dunkelheit auf. Und tatsächlich, es schneite, während wir von der Hütte zum Gletscher abstiegen. Aufgrund des Schnee’s war’s ziemlich rutschig und nass; man musste höllisch aufpassen, in den Kraxelpassagen nicht auszurutschen.
Auf dem Gletscher angelangt, seilten wir uns an und zogen die Steigeisen an. Zunächst relativ flach, wurde der Anstieg bald steiler; insgesamt jedoch moderat. Trotzdem, jeder Aufstiegsmeter schmerzte. Die Erholungszeit war wohl zu kurz, bei mir war bereits wieder „Ende Feuer“ … Deshalb war für mich heute Morgen schnell klar: ein weiterer Gipfel (Gross Grünhorn, 4044m) lag für mich nicht drin; ich musste zusehen, dass ich es irgendwie noch bis zum Jungfraujoch schaffen würde …
Ich gehe mal davon aus, dass der Aufstieg zur Grünhornlücke (3280m) für die Anderen ein lockeres Aufwärmen war – wäre es wohl auch für mich gewesen, unter normalen Umständen. So jedoch erreichte ich die Grünhornlücke „auf dem Zahnfleisch“, im dichten Nebel. Und ich fror erstmals – ja, ich schlotterte richtiggehend, obwohl es ja gar nicht so kalt war. Keine gute Anzeichen …
Und plötzlich riss der Himmel auf, erste blaue Fetzen waren sichtbar. Somit stellte sich auch die Frage, ob wir via Grünegghorn auf das Gross Grünhorn steigen wollen. Obwohl dies sehr verlockend tönte, musste ich jetzt ehrlich genug sein und den Bergführern mitteilen, dass für mich hier Schluss sei. Natürlich in der Hoffnung, die Gipfelambitionen der anderen Gäste damit nicht zu zerstören. Glücklicherweise solidarisierte sich A. mit mir, sodass wir ohne grosse Umschweife 2 neue 3er-Seilschaften bilden konnten: die 2 Stärkeren mit einem Bergführer auf das Gross Grünhorn, wir anderen auf direktem Wege zum Jungfraujoch.
Wobei - was heisst hier schon direkt?! Es ist ja nicht so, dass wir damit unmittelbar vor dem Tourende standen; noch galt es ein langer Gletscher-Marsch zu bewältigen. Der Grüneggfirn zog sich ganz schön in die Länge, bis wir endlich zum Konkordiaplatz gelangten. Wenige Minuten später erreichten wir dann endlich in die Sonne. Ab hier ist das Ziel bereits zu sehen, scheinbar flach zieht sich der Gletscher zum Jungfraujoch hinauf.
Doch halt, es gilt ab hier doch noch ca. 700m aufzusteigen! Das Ziel immer vor Augen, jedoch irgendwie immer am gleichen Ort – man hat den Eindruck, als käme man keinen Schritt näher. Ungeachtet den Problemen, mit welchen ich zu kämpfen hatte: der Jungfraufirn bietet wunderschöne Ansichten, sowohl auf als auch neben dem Gletscher selbst. Die Gletscherbäche, der grosse Abbruch vom Ewigschneefäld, etc. – eine bizarre, wunderschöne Eiswelt!
Für mich wurde es allerdings immer zäher und vor dem Schlussaufstieg musste ich mich nochmals hinsetzen. Der Bergführer hatte ein Einsehen und nahm mir den Rucksack ab; etwas, was ich mir nie hätte vorstellen können. Ich, den Rucksack jemandem abgeben?? Mir war das so was von peinlich …!! Aber rückwirkend muss ich eingestehen, dass es wohl das einzig richtige war. Und es war ja nicht so, dass nun alles von alleine ging. Das fehlende Gewicht half natürlich; jedoch hatte ich den Eindruck, dass es mehr psychologisch half …
Der Kampf hielt bis zum Schluss an, jedoch biss ich mich nun durch und wir erreichten schliesslich um ca. 12.15 Uhr den Stolleneingang vom Jungfraujoch. Es war vollbracht, der Kreis hatte sich geschlossen.
Im Restaurant musste dann erst mal wieder eine Cola her, essen konnte ich aber nichts, brachte keinen Bissen runter. Mit der Fahrt auf die Kleine Scheidegg hinunter ging’s dann jedoch jede Minute besser, langsam erholte ich mich wieder und spätestens bei der Zugfahrt ab Interlaken kamen die Lebensgeister und somit der Appetit zurück.
Heiri & Stephan; ganz herzlichen Dank für die grossartige Tour und die Unterstützung, wenn's mir mal nicht so lief ...!!
Fazit:
Eine herrliche Berner Oberland-Tour ging damit zu Ende. Wie geschildert, konnte ich sie aufgrund diverser Faktoren nicht ganz so geniessen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Was wieder einmal zeigt, dass halt alles zusammen passen muss und Nichts selbstverständlich ist! Auch diese Lektion habe ich gelernt …
Tourengänger:
Linard03

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