Bleau à Bloc! - Boulderwochenende in Fontainebleau


Publiziert von Amortis , 2. April 2013 um 00:24.

Region: Welt » Frankreich » Île-de-France » Seine-et-Marne
Tour Datum:31 März 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 4 Tage

Das verlängerte Osterwochenende ist ja bekanntlich immer so ne Sache. Wir wollten eigentlich nochmal so richtig die Tourenski geniessen, aber der unsichere Wetterbericht und unsere recht bunt gemischelte Gruppe (was das Tourenniveau anbelangt) liess unsere Wahl dann doch auf einen Kilometermarathon nach Fontainebleau fallen.

Fontainebleau ist das Bouldermekka schlechthin. Nicht nur die unzähligen Gebiete, sondern vielmehr der perfekte Sandstein, die mystischen Wälder, das charmante Städchen, die verwinkelten Boulangeries, das prunkvolle Chateau und die Nähe zu Paris machen Bleau zu einem perfekten Ausflugsziel.

Wir starteten am Donnerstagabend nach einem Mitternachtssnack bei mir zu Hause. Mit dem VW-Bus anno 1970 starteten wir auf die rund 650 Kilometer nach Frankreich. Da wir zu viert unterwegs waren kamen wir recht zügig voran, da wir uns mit Fahren immerwieder mal abwechselten. Bei ziemlich kühlen Temparaturen (vielleicht kam es uns auch nur so richtig kalt vor, weil wir alle ein bisschen übermüdet waren) kamen wir um ca. 10.00 Uhr auf dem etwas abgelegenen und kleinen Campingplatz in Fontainebleau-Avon direkt an der Seine an. Nach dem "Check-In" richteten wir uns erstmal ein und ruhten uns bei einem Kaffee erstmal ein wenig aus. Wir schmökerten ein bisschen im Boulderführer und entschlossen uns am Nachmittag noch ein Gebiet auszutesten um uns ein wenig auszutoben.

Wir wählten das Gebiet "Franchard Isatis" aus, welches sich ca. 4 Kilometer von Fontainebleau in Richtung Milly befindet. Die letzten paar Meter fuhren wir über eine Waldstrasse zu einem eingerichteten Parkplatz am Waldrand. Von dort aus sind bereits die ersten Boulderblöcke sichtbar. Mit Kletterfinken und Turnmatte bewaffnet streiften wir durch den Wald und suchten uns ein nettes Plätzchen wo wir zentral den einen oder anderen Boulder in Angriff nehmen konnten. Das Gebiet umfasst über 100 Boulder und all die Blöcke sind mit einer Zahl beschriftet, damit auch die Blöcke im Führer wiedergefunden werden können (für Schwierigkeitsgrade etc.). Im ganzen Gebiet finden sich immer wieder farbige Pfeile an den Blöcken welche zu den Parcours zählen (eine Reihe von Boulder quer durchs ganze Gebiet). Nach gut 5 Stunden bouldern waren unsere Arme ausgelaugt und wir machten uns etwas müde aber glücklich auf den Weg zurück zum Zeltplatz.

Nach einem Gemüserisotto, einem Gläschen Wein und über 40 Stunden "wach sein", krochen wir in unsere Schlafsäcke. Noch etwas zerzaust genossen wir am nächsten Morgen kurz nach 8.00 Uhr ein herrliches Frühstück mit frischem Brot und äusserst leckeren "Eclairs au chocolat". Leider war es so richtig eisig kalt und es haben es sogar ein paar feine Schneeflöckchen aus dem Nebel geschafft. Wir entschlossen uns deshalb einen "Kulturtag" einzulegen und machten einen Ausflug nach Paris. Standardprogramm mit Champs-Élysées, Arc de Triomphe, Eiffelturm, Trocadéro, Notre Dame, Montparnasse, Saint-Michel usw.

Am Sonntagmorgen wurden von Sonnenstrahlen geweckt. Trotz Zeitverschiebung waren wir bereits um 9.00 Uhr bereit um uns neuen Boulderproblemen zu stellen. Wir wählten das Gebiet Rund um die Gorges du Houx aus. Durch das ganze Gebiet zieht sich ein Wanderweg und man trifft entlang dem blau markierten Wanderweg immerwieder Spaziergänger welche verwundert zuschauen wenn man überhängend im Boulder am kämpfen ist. Das Gebiet ist riesig. Wir sind einfach durch den ganzen Wald gestreift und haben die uns interessant erschienenen Blöcke ausprobiert. Erstaunlich war vor allem, dass wir den ganzen Tag keine anderen Boulderer getroffen haben. Das liegt vielleicht daran, dass man ungefährt 15-20 Minuten laufen muss bis man die super Boulderblöcke findet. Wir tobten uns den ganzen Tag aus und genossen den Sonnenuntergang inmitten vom Boulderparadies.

Leider haben wir während unserem Aufenthalt nur einen kleinen Teil auskosten können. All die Felsblöcke rund um Fontainebleau stellen einen schier unerschöpflichen Nachschub an Boulder, was sich auf jedenfall für einen erneuten Besuch lohnt. Fontainebleau eignet sich eigentlich während jeder Jahreszeit zum Bouldern, während unserem Besuch wars tendenziell eher frisch und daher waren Pulli, Jacke und Mütze stetige Begleiter. Wer einen längeren Aufenthalt in Fontainebleau plant kann auch ein Mountainbike mitnehmen. Die unzähligen Trails im Wald haben so richtig verlockend ausgeschaut ein Mix zwischen Fels, griffigem Waldboden und sandigen Singletrails.

Weiterführende (sehr ausführliche) Infos unter:

http://www.klettern.de/kletterziele/frankreich/bouldern-in-fontainebleau-bilder-info.375122.5.htm
http://bleau.info
http://www.grimporama.com
http://bleaumeconnu.free.fr
oder in einem der unzähligen Boulderführer welche es in praktisch jedem Bergsportgeschäft zu kaufen gibt.


Tourengänger: Amortis


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