Üssere Hüser 1914 (Chirchli) Erstbeschreibung
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Vorbemerkung:
Für einige Berggipfel zwischen der Saxerlücke und der Stauberenkanzel sind unterschiedliche Bezeichnungen in Gebrauch.
Mit Unterstützung von Kennern des Gebietes und mit Hilfe von alten und neuen Landkarten habe ich die Namen auf einer Skizze eingetragen (siehe letztes Bild).
1. Hochhus
Der Gipfel (1926) wird oft als Amboss bezeichnet. Amboss ist jedoch der Name für eine auffällige Felsformation auf der Rheintalerseite an der Südwestkante des Hochhus (Punkt 1565).
2. Hüser (Hohe Hüser)
Auf der Landkarte ist der Bergrücken zwischen Hochhus und Stauberenkanzel mit "Hüser" angeschrieben. Er umfasst 3 Gipfel mit den alte Flurnamen: Üssere Hüser 1914, Mittlere Hüser ca.1936, Hintere Hüser 1951.
Der Hüsersattel befindet sich zwischen den Mittleren und Hinteren Hüsern.
3. Chirchli
Auf der Rheintalerseite wird die Felsnadel zwischen den Üsseren und den Mittlere Hüsern als Chirchli bezeichnet. Die Bezeichnung steht auch auf der Landkarte der Gemeinde Frümsen mit den offziellen Flurnamen.
4. Furgglenzahn / Kirchli
Die markante Felsformation unterhalb des Wanderweges Staubern - Saxerlücke ist auf der Landkarte ohne Höhenangabe und ohne Flurnamen eingezeichnet. Sie wird als Furgglenzahn oder als Kirchli bezeichnet. Die Form gleicht auf seiner Südwestseite auffällig einer Kirche mit Turm und Kirchenschiff.
Der Name Kirchli steht auf der alten Siegfriedkarte (Topographischen Atlas der Schweiz vor 1926) genau zwischen dieser Felsformation und dem Punkt 1914 auf den Häusern. Gut möglich, dass deshalb später das südlichste Haus irrtümlich als Kirchli bezeichnet wurde.
5. Zaalugge
Der markante Einschnitt zwischen den Hohen und den Kleinen Hüsern heisst Zaalugge. Auf der Rheintalerseite heisst die imposante Felswand unter der Zaalugge Schafwand. Bei der Zaalugge endet der Furgglenfirst.
6. Kleine Hüser und Stauberenkanzel
Die Bergkette endet mit den legföhrenbewachsenen Kleinen Hüser und dem Felsturm der Stauberenkanzel.
Beide Gipfel gehören zum Stauberenfirst.
Da auf der Landkarte diese Ortsbezeichnungen nicht angegeben sind, werde ich in meinen Beschreibungen die ursprünglichen Namen verwenden.
Samstag, 13. Oktober 2012
Bruno und ich brechen gemeinsam um 10 Uhr von den Staubern auf. Es ist 2 Grad kalt, vom Rheintal weht ein starker Wind und treibt Nebel um die vorderste Alpsteinkette. Gegen Mittag klart es auf und uns erwartet ein sonniger Herbsttag.
Wir folgen dem Wanderweg in Richtung Saxerlücke bis unter den Einschnitt zwischen den Mittleren und Üsseren Hüsern. Hier zweigt ein unmarkierter Weg in Richtung Hüsersattel ab. Wir verlassen diesen Weg unter der Felswand und steigen nach rechts in Richtung Scharte zwischen den Mittleren und Üsseren Hüsern auf. In der Scharte steht ein kleiner Turm, das Chirchli (1). Wir klettern auf der nördlichen Seite 3 Meter hoch und auf der rechten Kante 7 Meter nach unten in eine kleine Scharte (2) (Schwierigkeitsgrad II ). Eine steile, legföhrenbewachsene Rinne führt 10 Meter in Richtung Rheintal (3). Jetzt gelangen wir auf ein Rasenband direkt unter der Felswand. Hier erwartet uns als besondere Attraktion ein ungewöhnliches Felsenfenster. Das Rasenband wird schmaler und endet unter dem Ausläufer der Felswand. Hier befindet sich die Schlüsselstelle (5). Mutig wagen wir uns an den steilen, mit Legföhren bewachsenen Hang. Wir kletten 4 Meter leicht schräg und dann 6 Meter steil nach oben und umgehen so den Felsvorsprung. Wir gelangen auf einen steilen Grashang und unter ein 10 Meter hohes Felsband (6). Wer Lust auf mehr Legföhren hat, kann von hier die Route durch verschiedene Kamine kletternd fortsetzen (Schwierigkeitsgrad II - III). Wir steigen unter dem Felsband ein kurzes Stück ab (7) und gelangen zu einer Grasrinne (8), die direkt in Richtung Gipfel führt. Im obersten Teil verengt sich diese Rinne zu einem legföhrenbewachsenen Kamin, das wir leicht durchsteigen können. Über eine kleine Felsstufe (Schwierigkeitsgrad II ) gelangen wir auf den Grat. Nun müssen wir uns noch 20 Meter durch die Legföhren auf den Gipfel kämpfen. Hurra, wir haben es geschafft und haben auf 2 Touren alle Gipfel des Furgglenfirstes und des Stauberenfirstes bestiegen: Hochhus, Üssere Hüser, Mittlere Hüser, Hintere Hüser, Kleine Hüser, Stauberenkanzel.
Ein wunderbarer Rundblick auf das Hochhaus, die Kreuzberge und das Rheintal belohnt uns dafür.
Als Dessert noch ein kleiner Abstecher auf den Furgglenzahn / Kirchli.
Achtung: Ich habe noch selten einen so brüchigen Fels angetroffen!
Anmerkung:
Da wir keine Beschreibung der Route besassen, benutzen wir zur Sicherheit ein Seil.
Geübte Berggänger können bei guter, trockener Witterung darauf verzichten.

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