Lingenauer Drahthängebrücke und Quelltuffweg


Publiziert von monigau , 24. September 2012 um 18:25.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:23 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:8 km - Lingenau, St. Anna Kapelle - Drahtsteg über die Subersach - Ortsteil Mühle bei Egg - Drahtsteg - Quelltuffweg - St. Anna Kapelle
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Lingenau - Parkplatz am Schwimmbad oder bei den Tennisplätzen

Urwaldfeeling im Bregenzerwald

Bei meiner Wanderung im vorderen Bregenzerwald entdeckte ich zwei ganz besondere Sehenswürdigkeiten: die Drahhängebrücke über die Subersach und den Quelltuffweg bei Lingenau. Beides habe ich mit einer schönen Rundtour durch die Schlucht, über Wiesen und durch den Wald verbunden.

Gestartet bin ich in Lingenau gegenüber der weithin sichtbaren St. Anna Kapelle. Schräg dahinter befinden sich Parkmöglichkeiten bei den Tennisplätzen und  beim Schwimmbad. Es ergibt sich die Wahl, gleich nach rechts zum Quelltuffweg zu gehen oder den anderen Weg Richtung "Drahtsteg" einzuschlagen.

Ich wanderte auf dem schmalen, geteerten Feldweg Richtung Drahtsteg bis zu einer Wegverzweigung am Waldrand. Dort wandte ich mich links (rechts geht es wiederum zum Quelltuffweg) und nun ging es steil bergab, hinunter in die Schlucht der Subersach. Das Rauschen des Bachs tief unten war bald zu hören und rechts und links neben dem Weg plätscherten muntere kleinere Quellen.

Unten angekommen, erreichte ich die Hängebrücke und war baff erstaunt, dass sich eine solche Konstruktion hier im Bregenzerwald befindet. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts war hier die einzige Verbindung, ein wichiger lokaler Handelsweg, zwischen Lingenau und Egg. Bis dahin eine einfache Holzbrücke, wurde im Jahr 1901 die Hängebrücke in der heutigen Form aus Drahtseilen errichtet, in den Jahren 1937 und 1948 verbessert und im Jahr 1988 generalsaniert. Die Brücke hängt 15 Meter über dem Wasserspiegel der Subersach und ist 57 Meter lang. Wenn man drübergeht, dann schwankt sie ganz schön, aber sie ist natürlich sicher.

Nach dem Überqueren ging es auf der anderen Seite der Schlucht steil empor, bis ich zu einer Lichtung im Wald, mit Teich, Spruchtafeln und einer kleinen Holzhütte mit Terasse kam, die zum Verweilen einlud.

Bald wich der Wald Weideflächen und ich wanderte weiter Richtung Mühle, einem Ortsteil von Egg. Auf halbem Weg passierte ich eine geschichtsträchtige Stelle, den Galgenbühl. Eine Tafel weist darauf hin, dass sich hier früher das Gericht und die Hinrichtungsstätte dieses Teils des Bregenzerwaldes befand.

In Mühle gibt es einige schöne ältere Bauernhäuser zu sehen und man hat eine gute Sicht auf den Ort Egg und die Berge bei Andelsbuch. Bevor der Weg nach Egg weiterführt, bog ich rechts ab und folgte dem Hinweisschild zum Drahtsteg und nach Lingenau. Nun ging es wieder hinunter Richtung Schlucht, doch nur bis auf halbe Höhe, denn der schmale Waldpfad leitet den Wanderer immer am steilen Abhang entlang durch schattigen Wald.

Meine Runde beendete ich wieder bei der Hängebrücke und überquerte sie vergnügt zum zweiten Mal.
Der steile Anstieg hoch endet an der Abzweigung zum Quelltuffweg, auf den ich nun schon ganz gespannt war. Ich wurde dann auch nicht enttäuscht, denn hier gibt es wirklich ein kleines Naturwunder zu bestaunen. Auf sicheren Holzstegen und Brücken, die an besonders rutschigen Stellen noch zusätzlich durch Drahtmatten gesichert sind, begeht man nach einem Abstieg zur Subersach bis auf halbe Hanghöhe die Tuffsteinwand.

Es ist das größte Tuffgebiet Vorarlbergs, eine der wenigen Kalksinterbildungen nördlich der Alpen. In kleinen Quellgerinnen fließt hier das Wasser über Baldachine und Sintervorhänge steil hinab ins Flussbett der Subersach. Der Quelltuffwanderweg führt die Besucher durch die zauberhafte Welt der Kalkformationen.

An detaillierten Schautafeln kann man sich genauestens über das Tuffgestein informieren und wie sich durch Kalkrückstände die Ablagerungen gebildet haben. Mich haben ganz besonders die verschiedenen farblichen Schattierungen und Formationen des Gesteins fasziniert. Das Gegurgle des Wassers von allen Seiten sorgt für eine eindrückliche Geräuschkulisse.

Nachdem ich dieses Naturwunder ausgiebigts bestaunt hatte, machte ich mich auf den Rückweg, wiederum steil bergauf bis zu meinem Ausgangspunkt.

Fazit: Eine interessante, lohnende Rundtour, die man natürlich auch nur auf die Begehung des Quelltuffwegs beschränken oder um eine zusätzliche Wegstrecke hinunter in den Gschwendtobel und über die Negrellibrücke ausdehnen kann. Besonders für Kinder stelle ich mir die Wanderung spannend vor.



Tourengänger: monigau


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 2. Oktober 2012 um 08:30
tolle Runde! Da hast du wieder einmal eine herrliche Runde schön aufgezeigt - besten Dank!
lg Felix

monigau hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Oktober 2012 um 17:46
Danke! Es freut mich, dass Du meine Begeisterung teilst!

LG
Monika


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