Vom Brisen zum Niederbauen


Publiziert von sasa , 10. September 2012 um 09:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum: 8 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW   CH-UR 
Zeitbedarf: 7:00
Strecke:ca. 20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Beckenried, Luftseilbahn nach Klewenalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Beckenried, Emetten, Talstation Niederbauen
Unterkunftmöglichkeiten:Brisenhaus

Es ist mein erster Eintrag, also verzeiht, wenn ich etwas vergesse oder nicht klar genug oder einfach zu viel schreibe. Hilfreiche Tipps für zukünftige Berichte nehme ich gerne entgegen. Also:

Da ich die wunderschöne Silhouette vom Brisen zum Niederbauen täglich von meinem Fenster aus sehe, war es schon lange mein Traum, diese auch einmal ganz oben entlang zu laufen. Auf dem Brisen war ich letztes Jahr, auf der Südseite des Niederbauen habe ich meinen ersten - ganz leichten - Klettersteig kennen gelernt. Dieses Jahr also sollte es dann die Verbindung sein. Das Wetter war ideal. Sonne satt und warm, aber nicht zu heiss. Von meinen Kollegen wollte oder konnte niemand mit und erst am Tag vorher kam ich auf die Idee, im Internet nach einem/r Mitwanderer/in zu suchen. Und war überwältigt von der Resonanz. Zwei wollten auch tatsächlich so kurzfristig noch mit, also eine Tour mit zwei Unbekannten. Es stellte sich heraus, dass beide sehr gut trainiert waren. Eine Ex-Schwimmerin und ein gerade pensionierter Gebirgsspezialist der Schweizer Armee. Beide extrem nett. Das Internet ist also auch eine gute Möglichkeit, auch ganz kurzfristig noch Mitwanderer zu finden.

Ich startete in Weggis, per Schiff nach Beckenried und von da mit der Luftseilbahn hoch nach Klewenalp. Dort trafen wir uns um 10 Uhr und liefen los Richtung Brisenhaus. Auf dem Weg unterhielten wir uns noch über die Zeitangaben auf den Wegweisern. Meine Meinung: sie treffen exakt meine Geschwindigkeit (inkl. Pausen), die beiden anderen fanden sie zu lang. Sie hatten Recht: Nach genau 45 min waren wir schon auf dem Brisenhaus (laut Wegweiser 1:30). Dort gab's erst einmal Kaffee und eine Pause von ca. 30 min.

Vom Brisenhaus aus hat man einen herrlichen Blick über den Vierwaldstätter See auf die Rigi. 

Dann endlich hoch. Wir nahmen den direkten Weg Richtung Brisen. Steil, aber nicht schwer. Die anderen beiden waren schneller und haben oben auf mich gewartet (ich bin sehr schlecht in der Vertikalen). Nach ca. 1 Stunde waren wir dann alle auf dem Jochli.

Ein unglaublicher Blick auf die Alpen! Gipfel an Gipfel. Unten grüne Wiesen, dann Fels, dann Schnee. Und über allem als Extra-Scheinwerfer die strahlende Sonne. 

Auf dem Jochli entschieden wir, doch nicht auf den Brisen hoch zu gehen weil wir alle schon oben waren und Bettina die Tour nur bis um 13 Uhr mitgehen konnte. Wir sind dann über Glattegrat und Risetenstock nach Hinterjochli weitergelaufen.

Rechts die Alpengipfel, links unten der Vierwaldstätter See. Es gibt sicher nicht viel Schöneres.

Am Hinterjochli haben wir Bettina verabschiedet, die am Schwalmis entlang wieder Richtung Klewenalp zurück ging. Ein grosser Vorteil dieser Tour: es gibt immer wieder Möglichkeiten abzukürzen und wieder abzusteigen. Besonders gut für Wanderer wie mich, die nicht wissen, ob sie die ganze Tour konditionell schaffen.

Alois und ich gingen dann rechts unterhalb vom Schwalmis weiter. Wer will, kann hier noch einen Abstecher auf den Schwalmis machen. Wir gingen direkt weiter via Jochlistock zum Gandispitz. Eine echte Gratwanderung. Blau-weiss bezeichnet. Eigentlich nicht schwer aber man muss unbedingt schwindelfrei und trittsicher sein. Für mich einfach nur beeindruckend. Ich blieb immer wieder stehen um die Aussicht und die rechts und links steil abfallenden Hänge zu bewundern. Grandios!

Auf dem Zingel gab es dann nach rechts nur einen Wegweiser Richtung Isental hinunter, was uns kurz verwirrte. Wir wollten doch auf den Oberbauen. Mangels Alternative folgten wir dann dem Wegweiser und wurden kurz danach von entgegen kommenden Wanderern bestätigt. Sie kamen vom Oberbauen. Also weiter und irgendwann führte der Weg auch wieder nach oben. Kurz vor dem Oberbauenstock ging es dann wieder auf die linke Seite des Grats steil (!!!!) hinunter. Dank Halteseilen am Fels aber kein Problem. Wegen der losen Steine ist es aber sicher gut, in einer Gruppe möglichst nahe beieinander zu bleiben. Und bei Nässe würde ich diesen Weg ganz sicher nicht laufen wollen. 

Der Rest war dann einfach. Obwohl wir gut in der Zeit waren, gingen wir direkt zur Luftseilbahnstation Niederbauen und nicht erst noch auf den Niederbauen. Nach all den spektakulären Graten wäre das ein recht "langweiliger" Spaziergang über eine Wiese gewesen. Um 17 Uhr waren wir dann an der Bahnstation. Das Bähnli fährt häufig nach Emetten, dort gibt es direkt Anschluss an das Postauto nach Beckenried. Eine Ausschilderung haben wir nicht gefunden, ich konnte mich aber von meiner ersten Tour noch daran erinnern, dass das etwas verwirrend war. Man muss nur einfach weiter runter Richtung Dorf laufen, nach ca. 200 m kommt die Bushaltestelle, . Mit dem Schiff dann müde und glücklich zurück nach Weggis.

Fazit: Eine tolle Tour! Sehr, sehr, sehr spektakuläre Aussichten, schöne Wege, selbst am Wochenende wenig begangen. Meiner Meinung nach auch für Alpin-Wander-Anfänger (wie mich), die absolut schwindelfrei sind und gute Schuhe haben, durchaus geeignet.

Tourengänger: sasa, Ospizio, Lowrider


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Kommentare (2)


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Henrik hat gesagt: Ja, das ist ein Empfang!
Gesendet am 10. September 2012 um 10:06
> Extra-Scheinwerfer die strahlende Sonne

Willkommen auf hikr.!


Cari saluti

silberquäki

Hydrant hat gesagt:
Gesendet am 10. September 2012 um 11:18
Willkommen auch.
Fotos wären nett.
LG Michi


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