Wilder Freiger (3418m) und Becherspitze (3191m), Stubaier Alpen


Publiziert von Tef , 14. Juli 2011 um 21:48.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 3 Juli 2011
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahnausfahrt Sterzing, beim Kreisverkehr Richtung Ridnauntal. Bis zum hintersten Talschluß, dort beim Bergwerksmuseum kostenloser Parkplatz
Kartennummer:Kompass Nr.44

Die Besteigung des Wilden Freigers aus dem Ridnauntal gehört sicher zu den schönsten Touren in Südtirol: ursprüngliche Täler und Ebenen, wilde Wasser, zwar zurückgehende aber immer noch imposante Gletscher, türkise Seen und beeinduckende Felsberge. Dazu gibt es drei Hütten am Weg, die spektakulärste mit Sicherheit das Becherhaus direkt auf der Spitze des Bechers hoch überm Gletscher, wahrlich ein Logenplatz.
Wie gestern starteten wir vom Talschluß beim Bergwerksmuseum. Zuerst geht es ein kurzes Stück auf der Teerstraße an den Häusern vorbei, dann zweigt in der Kurve nach rechts ein Wanderpfad ab. Der führt gleich in den Wald und parallel auf der linken Seite vom Fernerbach das Tal hinauf. Nach einer Weile kommt man auf eine schöne Lichtung mit Wegverzweigung. Unser Pfad steigt über die Wiese schräg nach links hinauf und kreuzt mehrmals den Forstweg, bis wir schließlich den wunderschönen Aiglsboden erreichen.
Hier gehen wir rechts über den Bach und dahinter gleich wieder links. Der Pfad führt nun auf der rechten Seite des Talbodens herum und beginnt dann leicht zu steigen. Wir gewinnen schnell an Höhe, es gilt viel kleine Bäche zu überqueren. Nach einer Weile wird es flacher und an einem Wasserfall vorbei geht es links ums Eck in ein enges Tal hinein, wo unten milchig-grau der Gletscherbach rauscht. Wir steigen einige Meter hniab und folgen dann dem Bach. Bald weitet sich das Tal und wir sehen die kleine Grohmannhütte, eine Stufe weiter oben die riesige Teplitzerhütte. Links stellt sich der Botzer zur Schau, geradeaus erblicken wir Übertalferner und dahinter Wilder Pfaff und Zuckerhütl - wunderschön! Wir gehen einem weiteren Wasserfall vorbei, dahinter wirds kurz wieder etwas steiler und bald sind wir bei der Grohmannhütte (2254m).
Der Pfad führt noch etwas geradeaus weiter und wendet sich dann anch rechts. In zahllosen Serpentinen überwinden wir unn die steile Felsstufe. Oben weiter sich das Gelände und wir kommen zur Teplitzerhütte (2586m).
Mit grandiosen Ausblicken auf die Gletscherwelt geht es nun ostwärts dahin. Tief unten ein türkiser See, den es vor einigen Jahren noch gar nicht gegeben hat. Im steten Auf und Ab umgehen wir rechts den See. Der Weg ist hier einige Male versichert doch nicht sonderlich schwer. Nachdem man einen Bachgraben überwunden hat, muß ma noch mal kurz hinab, es man endlich an Höhe gewinnt. Man kommt zu einer Schulter und sieht plötzlich den Becher vor sich.
Der Steig führt nun nach Nordosten wieder leicht bergab, zuerst über Schotter und dann zum spaltenfreien (Rest-)gletscher hinab. Es gibt Stangen zur Orientierung. Wir überqueren den Gletscher und gelangen so zum Fuß des Bechers. Der Aufstieg zum Becher ist recht anstrengend, da oft steil. An einigen Stellen ist der Weg durchaus einen Hauch ausgesetzt, aber er ist gut in Schuß und teilweise auch versichert. Im oberen Teil zweigt nach links der Weg zur Müllerhütte ab, wir steigen jedoch weiter steil empor bis zum Becherhaus.
Zeit für eine Pause im gmiadlichen Innenraum der Hütte. Nach der Schorle geht es weiter, nun erstmal über Steinstufen (der Wirt hat hier ganze Arbeit geleistet!) abwärts zum Verbindungsgrat. Sicherungen leiten schließlich links hinab auf den Rand des Gleschters. Dieser ist hier momentan ohne Spalten und gut eingeschneit, so daß man sogar ohne Steigeisen gehen kann. Je nach Verhältnissen geht man nun am Gletscherrand oder auf dem Grat wieder aufwärts. Später wird es steiler und am Grat ist nun leichte Kletterei angesagt. Jedoch ist alles (fast schon zu viel des guten) versichert.
Nachdem Steilaufschwung wird es wieder flacher und bald stehen wir auf dem Signalkopf, sozusagen dem Vorgipfel des Wilden Freiger (von unten hatte dieser gar höher ausgeschaut). Nun folgt die Querung hinüber zum Gipfel, links Felsabbruch, rechts Gletscher. Klingt scchlimmer, als es ist, denn meist ist es nach Norden sanft geneigt, erst zuletzt spitzt sich der (Firn)grat etwas zu. Aber auch hier herrschen momentan beste Verhältnisse, so daß wir ganz ohne Steigeisen den Gipfel erreichen.
Man sollte sich aber immer vorher nach den Bedingungen erkundigen.
Leider hat es nicht wie versprochen aufgerissen aber immerhin sind die Wolken hoch genug für eine gute Aussicht. Zurück geht es erstmal gleich, doch am Fuß des Bechers bleiben wir auf dem Gletscher und umgehen den Berg auf der westlichen Seite. So treffen wir auf den Weg, der zur Müllerhütte führt. Auf diesem gehen wir wieder links und treffen bald auf unseren Aufstiegsweg.
Nun geht es die ganze Strecke mit den vielen Gegenanstiegen wieder zurück, auf der Grohmannhütte leisten wir uns nochmal eine Weißbierpause

Tourengänger: Tef


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Kommentare (2)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 15. Juli 2011 um 10:05
Hi!

Gratuliere Euch zur schönen Freigertour!
Ist schon ein wunderbarer Gipfel, bloß schade, daß das Wetter nicht besser war.
Ich hatte da am 31.12.10 mehr Glück.
Ist übrigens von Süden über den Übeltalferner auch eine schöne SKT.

VLG, ADI

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Juli 2011 um 18:38
servus Adi,
hab schon gesehen, daß du in dieser Gegend im Winter schon sehr aktiv warst...
mit dem Wetter hatten wir etwas Pech, hätt aber auch noch schlimmer sein können..auf alle Fälle ein Topberg!
beste Grüße
Tef


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