Durch den Trebnitzgrund - Auf der Suche nach dem Frühling I


Publiziert von lainari , 1. April 2011 um 18:27.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Erzgebirge
Tour Datum:13 März 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 170 m
Abstieg: 310 m
Strecke:10,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Zug der Städtebahn SB 72 Heidenau-Altenberg bis Bärenstein
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Städtebahn SB 72 Oberschlottwitz-Bärenstein
Kartennummer:1:33.000, SK Nr. 03 Osterzgebirge

Durch den Trebnitzgrund - Auf der Suche nach dem Frühling I
 
Ein wettertechnisch perfekter Sonntagvormittag hatte meine Bewegungslust geweckt. So fuhr ich nach dem Mittag hinüber in das Müglitztal. Schon auf dem Weg zogen hohe Wolken vor die Sonne, ersticken jegliche Gedanken an Frühling im Keim. Aber egal, bewegen kann man sich auch ohne Sonne.
 
Das Auto stellte ich am Bahnhof Bärenstein ab. Von dort lief ich wenige Meter an der Straße talaufwärts, bog dann nach links ab und überquerte die Müglitz. Hier musste ich etwas am Hang aufsteigen, um dann weiter parallel dem Tal zu folgen. Später fiel der Pfad wieder ab und ich erreichte eine Straßenbrücke an der Müglitz. Der Pfad, der auf dieser Uferseite weitergeht, ist leider nicht durchgängig, so dass man hinüberwechseln muss und ca. 500 m der Talstraße folgt. Am nächsten Bahnübergang bog ich links in eine Anliegerstraße und nach einer kurzen Strecke abermals nach links ab. Nun ging es auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg steil bergan. Nicht etwa in Kehren, nein in direkter Linie verließ ich das Tal. Oben warf ich nur einen kurzen Blick auf die typischen Hochflächen des Osterzgebirges, die aus Wiesen, Feldern und Gehölzstreifen bestehen. Hier gab es unangenehm feuchte Luft und es wehte ein strammer Wind. Hatte es bei meiner Abfahrt 12°C, ging es nun auf geschätzte 2°C herunter. Ich schlug den Kragen meiner leichten Jacke bis zur Nasenspitze hoch und beeilte mich, das Tal zu erreichen. Auf der Höhe bog ich nach rechts auf eine Straße und folgte dem Verlauf ein Stück Richtung Liebenau. Den Ortsanfang im Blick, ging es nun im spitzen Winkel nach links in das Tälchen des Liebenauer Baches hinein. Nach 500 m offenem Wiesengelände wurde der Einschnitt tiefer und ich traf auf bewaldete Talflanken. Dadurch geschützt nahm der Wind ab. Unterwegs hielten sich aber in Schattenlagen noch ansehnliche Schnee- und Eisreste. An der Mündung des Liebenauer Baches in die Trebnitz, die von rechts dazu stößt, verzeichnete meine Karte Altbergbau. Ich begab mich am Hang auf Spurensuche, fand drei interessante Stellen, konnte aus dem Vorgefundenen jedoch keine Schlüsse auf die Art der einstigen Anlage ziehen. Dann folgte ich der Trebnitz weiter talabwärts. Der Trebnitzgrund ist ein wunderbar natürliches Tal - auf 8 km Länge beinahe unverbaut – hierzulande eine Rarität. Es gibt hier nur zwei ehemalige Mühlen, eine davon ungenutzt, ein Wochenendhaus und eine talquerende Straße. Diese überquerte ich, passierte wenig später die beiden ehemaligen Mühlen. Nun war ich ja auf der Suche nach dem Frühling, aber der zeigte sich äußerst spärlich. Stellenweise war es sogar totenstill - kein Vogelgezwitscher einfach nur Ruhe - merkwürdig. Einige blühende Haselsträucher säumten den Weg, am Bach gab es vereinzelte Trupps Schneeglöckchen. Gegenüber dem Wochenendhaus der Höhepunkt der Vegetation, einige Krokusse und Märzenbecher, von Flatterband und handgemalten Betretungsverbots-Schildern geschützt, von der Terrasse mit scharfem Blick bewacht…Vor diesem Ambiente konnte ich einfach nicht in die Knie gehen, der rechte Zeigefinger verweigerte gar seine Funktion, so blieben sie unfotografiert. Ab hier war der Wanderweg als Lehrpfad gestaltet, einige Tafeln gaben Wissenswertes wieder. Der rechte Talhang war nun als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Einziger Wermutstropfen in der Idylle, das Hochwasser im August 2010 hatte einiges an Zivilisationsmüll ins Tal eingetragen, dessen Entfernung offenbar keine rechte Priorität genießt. So gelangte ich schließlich nach Oberschlottwitz, wo ich am Haltepunkt noch ca. 15 min Zeit bis zur Abfahrt des Zuges hatte. Bei einer Wochenendtour sollte man unbedingt den Fahrplan im Auge haben, dann herrscht nur ein Zweistundentakt. Der Triebfahrzeugführer des Zuges der Städtebahn war dann offensichtlich auch überrascht, dass hier Kundschaft lauerte. Eingestiegen, war ich damit beschäftigt beim Zugbegleiter einen Fahrschein zu erwerben und habe nachfolgend die Fragen einer netten Interviewerin des Verkehrsverbundes Oberelbe beantwortet (Woher, wohin, warum?), so dass ich von der Bahnfahrt durch das romantische Müglitztal gar nicht viel mitbekam. Selbst mein Ausstieg in Bärenstein wurde auf dem elektronischen Tableau peinlich genau abgehakt…
Abhaken werde ich sicher auch noch folgenden Punkt: Der Wahrheitsgehalt der Informationstafeln, bezüglich der Flora und Fauna muss später im Frühjahr oder Sommer noch einmal geprüft werden!

Tourengänger: lainari
Communities: Flusswanderungen


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Geodaten
 5406.kml

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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt: schöne kleine Geschichte ...
Gesendet am 3. April 2011 um 19:54
einer abgelegenen, recht ursprünglichen Region; Danke

lg Felix

lainari hat gesagt: RE:schöne kleine Geschichte ...
Gesendet am 4. April 2011 um 19:03
Es freut mich, wenn auch ein "unspektakulärer" Bericht seine Fans findet!

Lg lainari


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