Gerenpass W mit Option Forcella

Heute war wieder einmal ich (Pascal) und Pasci auf einer Pascimania-Skitour.
Zum Glück passte der heutige Dienstag beiden und beide konnten einen Tag frei nehmen. So konnten wir das traumhafte Skitourenwetter,  welches noch die ganze Woche andauern sollte, geniessen.
So trafen wir uns um 6 Uhr bei Stans Staad und fuhren gemeinsam ins Bedrettotal nach All‘ Aqua.

All‘ Aqua ist der ideale Ausgangspunkt für diverse Touren in diesem Gebiet, so entschieden wir uns  kurzfristig auf den Parkplatz zuerst einmal in die Capanna Piansecco CAS aufzusteigen. Von der Capanna hat man die Möglichkeit den Pizzo Rotondo, Chüebodenhorn oder den Forcella zu besteigen.

Der steile Aufstieg von All‘ Aqua zur Capanna Piansecco gestaltete sich durch den hartgefrorenen Harsch trotz Harscheisen sehr  mühsam. Auf zwei Schritte nach  vorne folgte ein Schritt zurück, was sehr kräftezehrend war. Nach gut einer Stunde und diversen Fluchen erreichten wir die Hütte.

Kurzerhand entschieden wir unseren Aufstieg zum Forcella vorzusetzten. Der Forcella wird  ab und zu im Sommer bestiegen und es führen diverse Kletterrouten über seine Südwand. Laut Führer ist jedoch auch eine Besteigung im Winter alpintechnisch möglich.

Informationen fanden wir weder bei Hikr noch über Google, sodass wir gespannt waren was uns erwarten würde. Im schlimmsten Fall würden wir halt nur das Skidepot erreichen, was  die meisten Tourengänger bei dieser Tour machen.

So liefen wir von der Hütte  in südwestlicher, später westlicher Richtung auf der langgezogenen Geländeterasse von „Cave delle Pigne“ zu Pkt. 2437. Bei Pkt, 2437 setzt ein kurzer Steilhang an um auf einen  Kamm zu gelangen.

Vom Kamm in wenig Steigung über ein breites Terassenband in den markanten Kessel am E-Fuss der Forcella. Schliesslich über einen eindrucksvollen Steilhang (40-42°) in einigen Spitzkehren hinauf zum Gerenpass W (2695m, Skideopot) Achtung: Hier auf die grossen überhängenden Wechten aufpassen!

Der weitere Aufstieg auf den Gipfel verliefe nun zuerst steil dem Grat folgend, danach durch eine sehr steile Rinne in der Südflanke hinauf auf den Gipfelgrat und weiter zum Gipfel. Laut SAC Führer wäre an einigen Stellen eine Reepschnurr sehr hilfreich.

Da es heute jedoch schon am Morgen sehr warme Temperaturen hatte und die Südflanke von den ersten Sonnenstrahlen besonnt wird, entschlossen wir den Gipfelaufstieg nicht zu wagen. Für uns waren die Schnee-/Lawinenverhältnisse in der Flanke zu heikel und auf ein Schneewühlen hatten wir eh keine Lust.

Abfahrt:

Über den steilen Gerenpass-Aufstiegshang in wunderbaren Sulz hinunter zur ersten Steilstufe wo man beim Aufstieg den Kamm erreicht hatte. Über diese Steilstufe hinab, und gleich danach nach rechts über wunderbar offene Hänge hinunter zur Alpe di Manio. Auf der Verflachung südwestlich über den Graben des „Ri delle Pecore“ hinweg (WICHTIG) bis in die Nähe von Pkt. 2155. Nun in direkter Linie oder weniger steil etwas rechts, südwestlich ausholend zur Nufenenpassstrasse hinab und über diese zurück nach All’Aqua.

Die letzten steilen Abfahrtsmeter hinunter zur Passtrasse waren etwas mühsam zu befahren wegen Schneemangels. Zum Glück besteht dort der Untergrund mehrheitlich aus Gras, sodass kein Steinkontakt verzeichnet wurde.
 

Fazit:

Auch wer sich mit dem Gerenpass W (Skideopot) begnügt wird an dieser Route dank der genialen Abfahrt über weite, offene, Hänge grosses Gefallen finden.  Der Lawinensituation und Routenführung ist bei  beiden Steilstufen (40-42°) Beachtung zu schenken, sowie auch den felsdurchsetzten Steilhängen von „Poncione di Manio“

Zur Zeit noch sehr viel unverspurtes Abfahrtsgelände vorhanden. Nur unsere zwei Skispuren + noch 2 andere Skispuren auf der ganzen Abfahrt :-)

Der Pizzo Rotondo und das Chübodenhorn sahen extrem verfahren aus.


SLF: mässig