kurzweilige, aussichtsreiche Rundwanderung am Bürgenstock


Publiziert von Felix , 12. Januar 2011 um 20:33. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum: 9 Januar 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-LU   CH-NW 
Aufstieg: 490 m
Abstieg: 490 m
Strecke:Obbürgen, Dönnimatt - P. 908 - Chlei Egg - Gross Egg - Honegg - Chänzeli - Bürgenstock (Gipfel P. 1128 und Restaurant P. 1115) - P. 1002 - P. 920 - Bürgenstock - Dönnimatt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW über Autobahn Luzern bis Stansstad; über Fürigen bis Obbürgen, Dönnimatt
Kartennummer:1170/1

Erst wollte ich kaum losfahren - der Regen schien unmittelbar bevorzustehen; doch Föhn in der Zentralschweiz verheisst meistens bessere Wetterbedingungen ... Zum Apéro und Znacht bei Freunden in Luzern eingeladen, bot sich nach vielen Jahren wieder einmal ein Besuch des Bürgenstocks an.

Ab Obbürgen, Dönnimatt, wo wir parkierten, liefen wir stets auf dem Strässchen hoch bis zum P. 908, kaum jemals Schnee unter den Sohlen - auf dem WW, eine Kehre abkürzend, lag jedoch so viel, dass wir diese ausliessen. Auf dem Sattelpunkt angekommen, überraschte uns ein herrliches Panorama: von der Rigi über Silberen, Glärnisch, Oberbauen, Buochser- und Stanserhorn zeigten sich die Berge rund um den Vierwaldstättersee. Zwar nicht im besten Licht, doch immerhin erstaunlich klar; was wir bei unserer Abreise nie gedacht hätten - eben: der Föhn in der Zentralschweiz liefert oft letzte Ausweichsvarianten ...
Ab P. 908, bei Ätschenried, folgten wir nun, meistens die Höhe beibehaltend, einem breiten (ehemaligen?) Fahrweg mit phänomenaler Aussicht auf den See und das fantastische Panorama ein paar "Etagen" höher - zusammen mit dem Blick auf die Dörfer Ennetbürgen, Buochs, seinen Flugplatz und das Engelberger Tal, entstand so eine Höhenwanderung der aussergewöhnlichen Art - m.E. ein empfehlenswerter Tipp, wenn man denn einmal auf den Bürgenstock geht und nicht nur die alten Hotelanlagen und das im Entstehen begriffene "Resort" anschauen will!

Auf jeden Fall genossen wir die teilweise etwas sumpfige Wanderung auf etwa 900 Metern enorm - wir hätten einige Male länger verweilen wollen (wenn denn da nicht ein gewisser Zeitdruck und die aufziehende Regenfront uns daran gehindert hätten) - gerade, oder v.a. auf der heute nicht frequentierten Alp Vorder Egg www.ufderegg.ch: ein Aussichtspunkt und Rastplatz erster Güte!

Wir liessen sie links (wirklich) liegen und strebten durch ein beneidenswertes EFH-Quartier der Honegg zu (sie wird als 5-Sterne-Hotel im April nach umfangreichen Renovations- und Erneuerungs-Arbeiten wieder eröffnet - vgl. den Bericht (und die Kommentare) von Sputnik in *Bürgenstock 1127,8m). Ab hier geht's aufwärts, auf guten, mit Betonplatten versehenem, Wanderweg Richtung Chänzeli - dort erwartet uns eine atemberaubende Tiefsicht - und der Weitblick über Bürgenstockgrat-Ausläufer auf den Vierwaldstättersee und die sich darum erhebenden Berge. Zu windig, um zu rasten - so verfolgen wir den leicht abenteuerlichen Pfad meist dem Grat entlang zum höchsten Punkt des Bürgenstocks. Das Wetter wird schlechter, windiger, der Regen scheint zu nahen - so suchen wir das unbewartete Gipfelrestaurant auf, um in dessen Windschatten unsere späte Mittagsrast zu geniessen.
Den WW hinunter, erst über Schnee und recht morastiges Gelände, dann im Wald, wollen wir ihn in dessen zweiten Teil auf eigene Faust begehen; es scheint sich auszuzahlen, bis wir vor meterhohen, stacheldrahtgesicherten Villengrundstücken kehrtmachen müssen, einen Abstieg zum Felsenweg nehmen - und dabei den tollen Tiefblick nach Kehrsiten geniessen [die Wände stürzen hier bedrohlich ab ...]) - und letztlich über eine zwei Meter hohe Eisenabschrankung zum "Resort" zurückfinden ... (Wir hatten ja bereits kurz nach dem Chänzeli feststellen müssen, dass der Felsenweg wieder einmal gesperrt ist; dachten hier jedoch, dass wir auf einen noch offenen Teil gelangen würden ...)

Der längere Gang durch den Hotelkomplex war eindrücklich: vieles eher am verfallen, einiges scheint sich im Wiedraufbau zu befinden - die grossen Werbetafeln sollen einen Eindruck vermitteln, hier entstehe eine riesige, luxuriöse Anlage ...
Es stimmte uns nachdenklich, was da vor mehr als 100 Jahren an exponiertester Lage an Häuserkomplexen gebaut worden ist, einiges davon leersteht - und mit Dutzenden von Millionen von Franken zu einem noch besseren Leben erweckt werden soll ...
Auf der aperen Strasse gelangten wir gemütlich zu unserem Startpunkt zurück - und, der Regen verschonte uns länger; erst nach dem Apéro, dem feinen Nachtessen, und dem "Freischütz" im IMAX holte er uns ein ...

Lange hatte ich Aversionen gegenüber dem "Millionenberg" Bürgenstock, doch ihn zu er- oder umwandern lohnt sich auf jeden Fall!

Tourengänger: Ursula, Felix


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