Dent Favre

Heute war eine kürzere Tour angesagt, waren doch Christophe und ich von den Aktionen des Vortages noch etwas gezeichnet. Da bot sich also eine Tour mit Seilbahnunterstützung an, wenn auch in diesem Fall das Verhältnis zwischen Reisedauer und Wanderzeit nicht ganz optimal war.

Wir nahmen also in Ovronnaz die Seilbahn nach Jorasse und folgten dann dem Wanderweg bis La Tsantonnaire (Bergstation eines Skilifts). Von hier ist die Route auf die Dent Favre erstaunlich (und fast ein wenig enttäuschend) simpel und mit Steinmännern und teilweise mit Wegspuren versehen. Im alten Führer aus den 1930er Jahren war noch zu lesen, dass die Besteigung schwieriger als diejenige des Grand Muveran und ein Führer notwendig sei. Trotzdem, die Aussicht erwies sich als erstklassig, besonders der quasi senkrechte Tiefblick ins Vallon de Nant war sehr beeindruckend.

Auf dem Rückweg wählten wir nach La Tsantonnaire einen breiten Skipisten-Pfad bis La Forcla, weil wir noch einen Augenschein bei der Route zum Six Armaille nehmen wollten. Dieses von allen Seiten wilde Gebilde zu besteigen wäre höchst verlockend, aber die einzige im Führer erwähnte Route erwies sich für unseren Geschmack als zu grimmig. Nach einer Querung über abschüssige Platten (die wir noch absolvierten) müsste man einen äusserst steilen und exponierten Grashang erklimmen, um dann auf das einfachere Gipfelgrasfeld zu gelangen. Im Aufstieg wäre das vielleicht noch drin gelegen, aber vor dem Abstieg graute uns.

Naja, was soll's, manchmal klappt's halt nicht. So waren wir rasch wieder in Ovronnaz und weil wir lange auf den Bus hätten warten müssen, begaben wir uns per Autostopp ins Tal, was ein wenig Geduld brauchte.