Allalinhorn 4027 über Hohlaubgrat


Publiziert von Sherpa , 15. Juli 2010 um 10:33.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:14 Juli 2010
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 570 m
Strecke:Britanniahütte - Hohlaubgrat - Allalinhorn - Mittel Allalin
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Saas Fee
Unterkunftmöglichkeiten:Britanniahütte SAC
Kartennummer:1328

Eine Tour aufs Allalinhorn soll es sein. Aber nicht die überlaufene Normalroute. Also etwas die Tourenführer studieren. Schnell wird klar - das Allalinhorn via Hohlaubgrat

Nachdem wir schon einige Tage in Zermatt verbracht haben, sind wir nach Saas Fee gereist. Dabei noch ein wenig durchs Dorf geschlendert und zur Seilbahn auf den Felskinn. Ab dem Felskinn auf direktem Weg in die Britanniahütte, welche in 45 Minuten erreicht werden kann. Wir wurden sehr nett begrüsst. Doch leider ist unsere Reservation nicht im Buch vermerkt. Macht nichts - unkompliziert werden wir einquartiert.

Die Hütte scheint bestens organisiert. Geweckt wird man vom Hüttenpersonal:
Strahlhorn und Rimpfischhorn - Weckzeit 02:45
Hohlaubgrat - Weckzeit 03:45

So heisst es für uns um 3:45 aufstehen. Frühstücken und los um 04:20. Der Weg führt von der Hütte in wenigen Minuten zum Gletscher.  Bevor wir uns auf den Gletscher begeben, seilen wir an. Weitere Seilschaften machen sich ebenfalls bereit.

Ein Bergführer und sein Gast nimmt eine Route etwas weiter rechts von uns. Mit der Stirnlampe leuchten wir uns den Weg durch den Spaltenreichen Hohlaub-Gletscher. Plötzlich "Krach". Von der anderen Seilschaft stürzt der Gast in eine Spalte. Wir bieten unsere Hilfe an. Doch die Person kann vom Bergführer alleine aus der Spalte gezogen werden. Wir konzentrieren uns weiter und suchen uns möglichst viel Blankeis. Hier sehen wir die Spalten gut und können diese problemlos queren.

Nachdem das Blankeis von Schnee bedeckt wird, ist erneut  Konzentration angesagt, denn nun sind die Spalten nicht mehr zu sehen. Alles geht gut und wir erreichen den Fuss des Hohlaubgrates. Im Firn steigen wir auf. Hinter uns sehen wir die Lichter der anderen Seilschaften auf dem Gletscher.

Auf ca. 3120 Meter erreichen wir Fels. Wir steigen weiter bis ca. Pt. 3337. Hier kommen wir wieder auf Firn. Die Sonne geht langsam auf. Der Alphubel strahlt schon in der Sonne. Wir steigen weiter. Aufgrund der sehr warmen Temperaturen in der Nacht, ist der Schnee weich und wir benötigen ziemlich viel Kraft.

Der Weg führt im Zickzack hoch. Kontinuierlich gewinnen wir an Höhe. Eine Hürde haben wir noch vor uns. Es gibt eine Blankeis - Stelle, die etwas heikel ist. Doch wir können diese ohne Probleme queren. Jetzt sehen wir bereits die Schlüsselstelle. Ein Felsriegel auf knapp 4000 Meter, welches noch durchgeklettert werden muss.

Vor uns sehen wir bereits eine Seilschaft beim Klettern. Bis wir beim Einstieg sind, ist die Seilschaft durchgeklettert. So besteht für uns kaum Steinschlag.

Etwas unterhalb machen wir noch eine letzte Rast und ziehen die Helme an. Dann gehts noch einmal ca. 50Hm zur Schlüsselstelle.

Ein Fixseil hilft die ersten Meter hoch. Danach kann gut bis zum ersten Stand geklettert werden. Weiter gehts zum nächsten Stand, dann ist die Schlüsselstelle schon gemeistert und wenige Meter trennen uns vom Gipfel. War das ein Genuss!

Oben noch über den Grat und schon haben wir unser Ziel, das Allalinhorn auf 4027m, um 08:45 Uhr erreicht. Ein Blick zum Mittel Allalin zeigt, dass schon erste Seilschaften auf der Normalroute unterwegs sind.

Wir geniessen noch ein wenig die Ruhe auf dem Gipfel und machen uns auf der Normalroute zum Abstieg. Unterwegs begegnen uns immer wieder Personen, welche ohne Seil und Geräte die Route hoch kommen.

Als wir die Mittel Allalin Station erreichen, nehmen wir die Metro zurück nach Saas Fee.

Fazit.
Eine genussvolle Tour über den Hohlaubgrat.  Wir waren wenige Seilschaften, welche an diesem Morgen von der Britanniahütte diese Tour in Angriff nahmen. So kam es bei der Kletterei zu keinen Staus. Die Kletterstelle auf knapp 4000 Meter würzt die Tour zusätzlich. Einfach nur zum Empfehlen.

Schrecklich war der Abstieg über die Normalroute.  Zu viele Leute!

Tourengänger: Sherpa


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