roko hat mich mit seiner Burgentour um Untervaz neugierig gemacht. In der Tat ist die Ruine der Burg Rappenstein einzigartig: Wie ein Greifvogel schmiegt sie sich unter den Vorsprung eines gewaltigen, brüchigen Überhang. Fürwahr, das Leben an diesem unwirtlichen Ort mitten in der Schlucht muss auch früher alles andere als angenehm gewesen sein.
Der zweite Teil der Wanderung ein veritabler Kulturschock: vor dem Bahnhof Landquart will das jüngste Retortendorf Graubündens, "the Alpenr(h)ein Village" durchquert werden!
Gemütlicher Spaziergang zu alten Burgruinen und brandneuer Dorfidylle
Roko beschreibt die wesentlichen Infos zu den Burgen um Untervaz. Der Schluchtweg ist im ersten Teil gut ausgebaut und erstaunlich breit (Beginn nahe Kreuz auf Wiese oberhalb P. 589) Der eindrückliche Einschnitt scheint für Canyoning geeignet, auf jeden Fall hats beim genauen hinschauen einige Abseilstände.
Die zweite Hälfte folgt man dem breiten, fast ebenen Flussbett. Bei Niedrigwasser kein Problem (T3). Zugang zur Burgruine Rappenstein vermittelt ein Weglein, das unter der Felswand links ausweicht (T3+). Hier sollte man nicht picknicken oder Schach spielen, die Überhänge oben sehen bedrohlich lose aus. In die Burg selbst gelangt man mit zwei leichten Kraxelzügen via den Durchschlupf rechterhand.
Passionierte Bachwanderer folgen dem Valcasonz weiter aufwärts, ich bevorzuge den einfachen Abstieg über Castrinis zurück. Weiter durch die Ebenen, über den Rhein in die Mastrilser Auen. Sie bilden eines der grössten Gebiete, in denen der Rhein ein Teil seiner Auendynamik mit Kiesbänken und Weichholzinseln bewahren konnte. Störend ist der Gestank und Lärm der sehr nahen Autobahn.
Aus den Auen spaziert man unter unter die A13 und tritt ein in die heile Welt des „Alpenrhein Ausschuss Dorfes“. Dank gutem Marketing liest sich das dann „Alpenrhein Outlet Village“. Am Tag meines Spaziergangs war Eröffnung, vielleicht tausend von "vier Millionen Einwohner innerhalb von 90 Minuten" spazierten daher. Um extremst verbilligten, markenverdelten Produkte aus Fernost zu erstehen – sofern das Millionenpublikum dann einen Parkplatz ergattern konnten, die meisten gingen leer, ohne Shopping-Endorphine aus...
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