Erweiterte Königswanderung


Publiziert von Moschteler , 20. Oktober 2009 um 14:33.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum: 6 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Westliche Melchtaler Alpen   CH-OW 
Zeitbedarf: 8:15
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Flüeli - Oberhus - Barfeld - Ober Büelen - Höch Dossen - Hohmad - P.1987 - Astelhorn - Wandelen - Älggi - Sachsler Seefeld - Abgschütz - Melchsee-Frutt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PW oder ÖV via Sachseln nach Flüeli
Zufahrt zum Ankunftspunkt:von Stöckalp mit ÖV nach St. Niklausen
Kartennummer:1190 Melchtal / 1210 Innertkirchen (LK 1:25000)

Die Idee zu dieser Tour fand ich (zumindest was den Teil bis zur Älggi-Alp betrifft) auf der Webseite "Wanderparadies Obwalden". Etwas verwundert war ich schon ob der vielversprechenden Bezeichnung. Nach kurzer Lektüre war der Entschluss schliesslich gefasst, dieser Sache auf den Grund zu gehen. Bei der Planung fiel die Wahl auf eben jenen Sonntag, der sich als wahrer Prachtstag heraustellen sollte und dem Ganzen einen mehr als würdigen Rahmen gab.

Eines vorweg: Das Postauto nach Flüeli fährt von Sachseln aus, nicht von Sarnen...In einem Anfall geistiger Umnachtung habe ich dies leider erst realisiert, als ich - vergeblich - 5 Minuten vor der Abfahrtszeit in Sarnen nach dem Kurs nach Flüeli suchte... Also Plan B aktivieren: Rauf mit dem PW nach Flüeli, auf dem Rückweg sind dann halt eben noch ein paar zusätzliche Höhenmeter zu bewältigen.

Von Flüeli beginnt der Aufstieg auf gutem Bergweg nach Barfeld, einzig das kurze Wegstück von der Fahrstrasse bei P. 834 nach Barfeld ist etwas mühsam. Kurz nach P. 834 gilt es, die Abzweigung nach links nicht zu verpassen. Sie ist nicht markiert und muss etwas gesucht werden, der Pfad selbst ist in schlechtem, weil nicht unterhaltenem Zustand und stark überwuchert. In Anbetracht dieser Umstände ist der Weg allerdings recht gut begehbar. Oben in Barfeld angekommen, bessert die Wegqualität wieder. Weiter geht's nach Unter und Ober Büelen, wo der Weg über Matten und durch Wald teilweise recht steil zum Höch Dossen führt.

Nur noch leicht ansteigend gelangt man zur Hohmad, wo der offizielle Wanderweg rechts abtaucht (empfohlen für unsichere Berggänger). Für die Grattour jedoch der Wegspur dem Grat entlang folgen. Welch eine Pracht da oben. Links präsentieren sich die Zentralschweizer Alpen, rechts der Sarnersee und ein weiter Blick in die Berner Alpen hinein. Spätestens jetzt wird einem klar, weshalb diese Wanderung ihren Titel verdient. Bei der Gratwanderung fühlt sich jeder wie ein König oder Königin. Mit etwas Vorsicht erreicht man über den Arnigrat in stetem Auf und Ab mühelos die Wandelen, die von jeher als schönster Aussichtspunkt und Hausberg von Sachseln gilt. Nun gehts leicht abwärts über Kuhweiden zur Alp Chlister und auf dem Alpsträsschen zur Aelggialp, dem geografischen Mittelpunkt der Schweiz, wo man sich im gemütlichen Berggasthaus stärken kann. Müde Wanderer fragen das Personal nach Fahrgelegenheit nach Sachseln oder stellen sich an die Strasse, wo einen sicher jemand runter nimmt. Wanderzeit nach Sachseln oder Giswil 3 Std.

Auf der Älggi-Alp endet die eigentliche "Königswanderung". Ich jedoch entschloss mich, wohlgemerkt erst nach einer Stärkung in Form eines sauren Mostes, getreu dem Motto carpe diem den Tag zu nutzen und die Wanderung hinüber bis zur Melchsee-Frutt fortzusetzen. Da ich zeitlich etwas knapp dran und überdies auch nicht mehr der Frischeste war, verzichtete ich auf eine Besichtigung des geographischen Mittelpunktes der Schweiz. Mir standen noch 1 1/2 Stunden für das letzte Teilstück zur Verfügung, die Gondelbahn schliesst jeweils um 17.20 ihre Tore. Ein flottes Marschtempo war also ohnehin angesagt.
 
Bis nach Melchsee-Frutt sind noch einmal knapp 600 Höhenmeter zu bewältigen, wobei die Aussicht für jeden einzelnen geleisteten Meter mehr als entschädigt. Von der Älggi-Alp steigt der Weg an, mal stotzig, mal gemächlich, zum Sachsler Seefeld, und von dort in einer Geröllhalde wieder steiler zum P.2049. Nach dem Sattel bei P. 2049 gehts kurz etwas abwärts, anschliessend umso steiler empor Richtung Abgschütz, dem Kulminationspunkt (Schnapszahl 2222 m) meiner heutigen Wanderung.

Der Abstieg nach Melchsee-Frutt ist dann nur noch reine Formsache und ein wahrer Genuss. Müde, aber glücklich wie die Made im Speck erreiche ich im Laufschritt, vollbepackt mit wunderbaren Erinnerungen an diese herrliche Wanderung, pünktlich um 17.15 die Bergstation der Gondelbahn nach Stöckalp. Mit dem Postauto geht es nach St. Niklausen, wo ich ausstieg (besser: aussteigen musste). So kam ich dank  meines morgendlichen Lapsus'  an der Klause von Niklaus von Flüe vorbei.

Tourengänger: Moschteler


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