Venet Rundwanderweg - Traumpfade hoch über dem Innknie


Publiziert von Grimbart , 2. Dezember 2018 um 16:28.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:30 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:ca. 12,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB nach Landeck-Zams
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Den E5-Fernwanderern muss nach der Enge des Zammer-Lochs, die Weite am Venet als Wohltat erscheinen. Die traumhaften Höhenwege, mit denen das Venet-Massiv reichlich gesegnet ist, verdankt es seiner isolierten Lage über dem Innknie. Im Süden durch den weiten Sattel der Pillerhöhe vom Hauptgebirge der Ötztaler Alpen abgetrennt, genießt man Ausblicke die ihresgleichen suchen. Um in den Genuss dieser Traumpfade zu kommen, bedarf es dank der Venetbahn keiner Übernachtung, wenngleich eine solche durchaus ihren Reiz hätte.

Mit der Seilbahn von Zams bequem auf den Krahberg – den westlichsten Gipfel des Venet-Massivs – schwebend, hat man die Wahl zwischen mehreren Varianten des Venet-Rundwanderwegs. Die ambitionierteste ist die Runde über die Venetalm, für die man aber vorsorglich eine Übernachtung einplanen sollte. Alle anderen sind locker innerhalb der Betriebszeit der Venetbahn (8:00 – 17:00 Uhr) zu schaffen, vorausgesetzt man „verhockt“ sich nicht auf einer am Weg liegenden Almhütte. Eine „Gefahr“ die vor allem während der Alpsaison besteht ;-)
 

In welche Richtung man den Rundwanderweg am Besten begeht, darüber scheiden sich die Geister. Mit dem Lauf der Sonne – also von Ost nach West – wäre optimal, doch spielt sich das nicht, wenn man am Krahberg startet. Hier kann man nur zwischen zwei Optionen wählen: Es den E5-Fernwanderern gleichzutun und zuerst den Kamm bis zum Kreuzjoch überschreiten, oder zuerst im „Halbstock“ via Goglesalm zur gemütlichen Galflunalm wandern, um am Rückweg die Kammhöhe von Ost nach West begehen zu können. Letztere, also zuerst unten herum, ist die lohnendere Option: Ein Steigerungslauf mit der Glanderspitze als krönenden Abschluss.

Die Verbauungen am Krahberg hinter sich lassend, folgt man dem breiten Fußweg vor bis zu einer Weggabelung. Hier rechts ab und durch die Südhänge des Krahbergs hinunter in einen Sattel. Den unteren Weg nehmend, quert man nun mit bester Aussicht ins Obere Gericht in leichtem Auf und Ab hinüber zum Südwest-Rücken der Glanderspitze. Vorbei an einem Wegkreuz ist wenig später bereits auch schon die Gogles Alm erreicht.

An den stattlichen Alpgebäuden vorbei, hält man sich eher links und folgt den Markierungen über einen Wiesenweg hoch und trifft alsbald wieder auf einen deutlich ausgeprägten Wanderweg. Dieser zieht nun leicht ansteigend durch die SO-Flanke des Venets bis auf etwa 2.150 hoch. Eine Geländerippe markiert dabei den Kulminationspunkt und es geht an den Abstieg in das Kar der Galflunalm. Eine Wegverzweigung bei einem kleinen Boden ignorierend, hält man sich rechts und folgt dem Weg vor zu einer Steilstufe. Im Zick-Zack über diese hinab, erleichtert anschließend ein schön angelegter Holzsteg die Querung eines Feuchtgebiets, sodass man trockenen Fußes die letzten Meter zur bereits sichtbaren Alphütte der Galflunalm absteigen kann.

Der tiefste Punkt des Rundwegs ist bei der Galflunalm aber noch nicht erreicht. Dem Fahrweg über eine Kuppe hinweg folgend und eine Mulde auslaufend zweigt auf etwa 1.920m ein Ziehweg nach links ab. Auf diesem hoch zu einem Wegweiser, wartet nun ein langer Steilanstieg hinauf auf die Kammhöhe des Venets. Dabei geht es gleich zu Beginn recht anstrengend über Weiden und zwischen Baum- und Latschengruppen hindurch, hinauf zu einem kleinen Boden. Von dort in einer Kehre hoch auf einen Absatz und über die schönen Hänge weiter bergwärts. Eine weitere von Fels durchsetzte Stufe gewinnend, erblickt man erstmals das Kreuz am Kreuzjoch. Durch eine Mulde auf dieses zuhaltend, leitet der Pfad hinaus zur SO-Rippe. Über diese steigt man schließlich hoch zum Kreuzjoch.

Der famosen Ausblicke wegen, sollte man bereits hier eine Rast einlegen, bevor es an den grandiosen Kammweg hinüber zur Glanderspitze geht. Die Zugspitze, Mieminger Kette und Karwendel im Osten, breitet sich im Süden das schier endlose Gipfelmeer der Ötztaler aus. Ganz am Horizont erspäht man noch den Piz Sesvenna. Tja, und im Norden? Da stehen die Spitzen der Lechtaler in Reih und Glied.

Umgeben von so einem Panorama wird der Gang über den Kamm zum Genuss. Vom Kreuzjoch zieht der Weg über eine Kuppe hinauf zu P. 2497. Von dort geht es steil hinab in eine Scharte und anschließend über Blöcke und Fels hoch zum Kreuz am Wannenjöchle (Anm.: zumindest lt. Gipfelbuch). Ab hier wird es wieder einfacher: Durch die Grasflanke hinab in eine Einsattelung, umgeht man eine Kuppe links, um zuletzt über einen breiten Rücken zum Gipfelkamm der Glanderspitze hochzusteigen. Über den höchsten Punkt des Venets hinweg, wandert man schließlich hinüber zum etwas tiefer liegenden Gipfelkreuz.

Für den direkten Abstieg zum Krahberg hält man sich beim Gipfelkreuz rechts. Zwischen Felsblöcken hindurch, leitet alsbald ein gut angelegter Weg auf oder neben dem Kamm hinunter zu einer Bergschulter. Über die folgende Stufe hinab in ein Joch, hält man sich links und nimmt bei einer Wegverzweigung den oberen Weg und traversiert hinüber zum weitläufigen Sattel im Osten des Krahbergs. Über eine Piste schließlich steil hoch, hält man auf bereits bekannten Fußwegen auf die Bergstation der Venetbahn zu.

 

Gehzeiten:

Venetbahn, Bergstation – Goglesalpe (ca. 50'') – Galflunalm (ca. 55'') – Kreuzjoch (ca. 1' 10'') – Wannejöchl – Glanderspitze (ca. 45'') – Venetbahn, Bergstation (ca. 1' 00')


Tourengänger: Grimbart


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