Mont Clapier (3045 m) - Der südlichste Dreitausender des Alpenbogens


Publiziert von Max , 27. Oktober 2018 um 17:59.

Region: Welt » Frankreich » Alpes-Maritimes » Mercantour
Tour Datum:28 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F   I 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:16,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vallée de la Vesubie (D2565), in Roquebillière hoch in's Vallée Gordolasque (D171) und noch 17km bis zur Pont du Countet.
Unterkunftmöglichkeiten:Z. B. St-Martin-de-Vésubie
Kartennummer:ign 3741

Da war noch was offen. Vor fünf Jahren ging uns an den Seen unterhalb des Gipfels die Puste aus, heute soll das Werk vollendet werden. Direkt am Parkplatz der Pont du Countet verkündet ein Schild, dass das Refuge de Nice an diesem Wochenende schliesst und deshalb keine Mahlzeiten gereicht werden. Ob's noch Bier gibt? Die berühmte Gipfelhalbe? So wir ihn denn heute erreichen?

Genauso schön wie damals präsentiert sich der Steig zur Hütte mit den Cascades de l'Estrech, mit dem Blick talauswärts an der Mur des Italiens und schliesslich dem Lac de la Fous, über dem das Refuge de Nice thront. Vor dem Gebäude ist der Wegweiser ins Vallon de Pagari nicht mehr existent, nur der Holzpfahl steht noch. 

Auf dem schmalen Pfad wandern wir in Serpentinen weiter nach oben, diesmal liegen wir gut in der Zeit, das könnte passen. In R. Goedeke's "3000er in den Westalpen" steht recht lapidar: "Nach Norden in Richtung Passo Pagari bis zu kleinen Seen, dort nach Osten in ein weites Tal, später Bergrücken zum Gipfel."

Bereits vor den Seen, auf etwa 2500 m Höhe, locken Steinmänner nach rechts. Also gut. Zehn Mintuen später befinden wir uns am Fels, steil im Zweiten Grad kletternd. Wieder was gelernt, nicht jede Steindaube weist zum optimalen Anstieg. Zwischen 2500 m und 2700 m geht's in nordöstliche Richtung, danach in östliche. Hin und wieder trifft man auf Trittspuren im Schutt, begleitet von brauchbarer Steinmännchen-Frequenz. Eine Steilstufe auf ungefähr 2800 m Höhe muss erklommen werden, hier hat's sogar blasse rote Punkte. Und wenn ich mich recht erinnere, auch auf knapp 2900 m muss man nochmals etwas klettern. Die Ausgesetztheit hält sich dabei in Grenzen.

Dann lehnt sich das Gelände zurück und die letzten Meter steigt man in der Geröllhalde hoch zum Gipfelmarker des Mont Clapier. Goedeke schreibt "Ein großartiger Aussichtspunkt". Dem ist nichts hinzuzufügen, bei diesem Wetter kann auch nichts schiefgehen. Blick zum Meer, zu den Bergen des französischen Nationalparks Mercantour, in den italienischen Parco Naturale Alpi Marittime, Cima Argentera, Cime du Gelas, Vallée des Merveilles und.. und.. und. Heute sieht man bis zu den Wallisern. Viele Gipfel sind uns natürlich total unbekannt.

Abstieg:
Wir wollen eine etwas andere Route als im Aufstieg nehmen, denn von unserem letzten Besuch kennen wir noch die Lacs du Mont Clapier, idyllisch auf einem kleinen Plateau gelegen. Dazu verlassen wir unsere Aufstiegsroute unterhalb der Steilstufen auf etwa 2760 m und folgen Steindauben Richtung Westen. Bald haben wir aber die Vermutung, dass diese uns zum Steig am Passo Pagari leiten, deshalb basteln wir ab 2650 m unseren eigenen Track, denn wir sehen die Weiher ja schon von oben. Ziemlich genau geradeaus in südwestliche Richtung, gar nicht mal so steil steigen wir zum Ufer des höchst gelegenen Sees ab. Dort trifft man dann wieder auf den schmalen Pfad, der vom Passo Pagari herunter führt.

Ja, es hat sich nichts geändert, die Lacs du Mont Clapier sind immer noch so schön gelegen und vor allem einsam. Ein prima Platz für eine zweite Rast. Aber auch während des weiteren Abstiegs auf bekanntem Terrain halten wir nochmal. In der Karte mit P2315 markiert, das ist ebenfalls ein netter Gupf mit Blick auf's Refuge und den See. Die Gipfelhalbe fällt aus Zeitgründen weg, ich fülle Wasser aus dem Bach in unsere Flasche nach. Dabei rutsche ich aus und..., egal. Es ist ja noch warm.

Zu guter Letzt wandern wir den langen Talschluss zurück. Auch für diese Tour könnte man wieder einen Superlativ benutzen.



Tourengänger: Max


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