Auf Abwegen zum Niederhorn


Publiziert von Zaza , 12. Oktober 2018 um 20:15.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:11 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 50 m
Kartennummer:1208

Den ambitionierten Berggänger erkennt man (unter anderem) daran, dass für jede Lebenslage eine Liste mit Tourenideen parat liegt. So kommt heute die Liste "Halbtagestouren" zum Zug, nachdem ein paar andere Dinge erledigt sind und sich gegen Mittag eine deutliche Wetterbesserung einstellt. Es soll zum Niederhorn gehen, in dessen Flanken gemäss alten Quellen einst recht intensiv nach Kohle gegraben wurde. Einige dieser Stollen lagen in der steilen Flanke gegen das Justistal und die Zugänge klingen durchaus abenteuerlich (Bild).  

Die Route lege ich auf der Anreise zurecht und zuerst soll geprüft werden, ob es weitere Durchgänge gibt, mit denen die Stocken- und die Lediflue überwunden werden können, denn die LK lässt da nämlich ein paar Möglichkeiten erahnen. Als Zugang wähle ich den Weg, der auf der LK gegen den "Röndler" führt und sich dort verliert. Dabei staune ich nicht schlecht, beim Eingang in den Wald diesen Wegweiser zu sehen. Natürlich folge ich ihm und stosse auf einen sehr guten Pfad, der erstaunlicherweise nie auf einer LK eingetragen war. Er führt zuerst nach SE ("Cholgruebi") und auf etwa 750 m gibt es eine Verzweigung. Der Hauptweg (mit weissen Punkten markiert) führt gegen Süden weiter, vermutlich quert er auf etwa 800 m in den Chrachewald. Der andere Weg führt nun mit vielen Zickzacks nach NE, quert diverse Runsen und endet schliesslich wenig nördlich des Tunnels auf der Strasse Grön - Beatenberg.

Für den Weiterweg lassen sich auf der Karte zwei Optionen erahnen. Ich wähle die nördliche und folge der Strasse kurz und in leichtem Abstieg nach Norden. Bei der ersten Gelegenheit geht es steil aufwärts, um an P. 1266 vorbei gegen den Wanderweg zu gelangen. Diesem schönen und wurzelreichen Pfad (in der Saison viele Heidelbeeren) folge ich nun bis auf etwa 1800 m. Hier kann ich runter und den Fuss der Fluh gewinnen, wo ich zuvor von weitem ein hängendes Seil erspäht habe. Die steilgrasige Querung nach Norden weist eine leichte Trittspur auf, die aber vermutlich als Zugang zu einem Klettergebiet dient. Dieses ist vielleicht noch in Entstehung, denn die Routen sind nicht angeschrieben und der Zugang nicht ganz unheikel. Ums nächste Eck wird mir die Sache dann zu bunt, zumal weit und breit keine Stollen in Sicht sind und ich gehe zurück, um die Sache von oben noch einmal anzusehen. 

Kurz vor dem Gipfel des Niederhorns kann ich durch einen Einschnitt wieder steil absteigen, um dann ein paar stollenähnliche Gebilde anzusehen. Vielleicht wurde hier sondiert? Danach quere ich noch auf Tierspuren um den Fuss des Gipfelkopfes, um schliesslich durch einen steilen Einschnitt (Fels nicht überall fest) wieder aufs Gipfelplateau zu kommen, nun quasi direkt neben der Bergstation der Seilbahn. 

Die "richtigen" Stollen habe ich also (noch) nicht gefunden, vielleicht ist der Zugang auch gar nicht mehr möglich. Für eine weitere Erkundung würde ich jedenfalls am ehesten probieren, in der Nähe des Gipfels in die Flanke zu steigen und von dort weiter den Tierspuren zu folgen. Dabei ist generell auf Steinschlag zu achten, ausgelöst durch Steinwild - ein Helm ist keine schlechte Idee.

Weitere Infos zum Kohleabbau am Niederhorn vgl. hier, fürs besuchte Gebiet Seite 27 ff. 

Tourengänger: Zaza
Communities: New Stuff


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