Venet-Überschreitung , Glanderspitze 2512m
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Aussichtswanderung Venet - So beschreibt die Tourismusförderung die Wanderung über den Venet.
Gratwanderung auf dem markanten Höhenzug mit Seilbahnunterstützung. Das Venetmassiv zählt zu den schönsten Aussichtspunkten, da es sich vollkommen frei zwischen den Lechtaler Alpen im Norden und den Ötztaler Alpen im Süden befindet. Vgl. TirolWest
Ausgangspunkt für die heutige Wanderung ist der Bahnhof Landeck-Zams, der im 2-Stundentakt über die Railjet-Relation mit Zürich HB verbunden ist.
Nachdem am Gotthard und Lötschberg der Fernverkehr in den Tunnelröhren verschwunden ist, kann man mit der Arlbergbahn noch eine Gebirgsbahn erster Güte erleben. Eine wahre Freude ist der Streckenabschnitt zwischen dem Brazer Bogen und der Trisannabrücke mit dem Schloss Wiesberg. Um 9.25 Uhr erreicht der erste RJ des Tages Landeck. Bahnerlebnis trifft Panoramawanderung. Los geht’s.
Vom Bahnhof gehe ich erst einige Minuten zur Talstation der Venetbahn, um die Seilbahnunterstützung aus dem Wanderprospekt zu nutzen. Gemeinsam mit vielen Ausflüglern bringt mich die Gondel auf den Krahberg. Glücklicherweise verbleiben die meisten Mitfahrer rund um die Bergstation. Nur wenige Schritte in Richtung Glanderspitze ist vom Trubel schon nichts mehr zu hören.
Der Anstieg zur Glanderspitze verläuft erst auf breiten Wegen, später dann entlang des Grats und erlaubt schöne Tiefblicke. Es handelt sich mit knapp 400Hm um den einzig nennenswerten Anstieg des Tages. Nach der Glanderspitze geht es im leichtem auf und ab über die Gipfel des Venetbergs.
Die Glanderspitze ist die höchste Erhebung des Venet und bietet dadurch ein wirklich beeindruckendes 360° Panorama. Von der Verwallgruppe über die Lechtaler Alpen wandert der Blick zum Wetterstein und ins Karwendel. Am Vormittag hat sich die Zugspitze noch wolkenlos gezeigt. Über die Mieminger Kette und das Inntal begrenzen die Ötztaler Alpen den Blick. Südlich liegen die Bergriesen des Kaunertals.
Den weiteren Wegverlauf nehmen nicht viele Berggänger unter die Füße. Im auf und ab über das Wannejöchl und Kreuzjoch halte ich mehrfach an, um die Aussicht in Ruhe genießen zu können. An wenigen Stellen müssen Block- und Geröllfelder durchquert werden, manchmal müssen auch die Hände ran. Nach etwa 2h30 ist mit dem Imsterbergjoch der letzte Gipfel des Venetbergs erreicht.
An der Imsterberger Venetalm könnte man leicht ins „Strudeln“ geraten. Es lockt ein herrlicher Duft aus der Küche. Der weitere Wegverlauf auf dem Rücken zwischen Inn- und Pitztal führt in einer knappen Stunde zur Hochasteralm. Hier sind die Beschilderung und die Zeitangabe etwas holprig. Ein Blick auf die Karte gibt schnell Gewissheit über den weiteren Verlauf und die Abstiegsvariante über den steilen Plattenrain-Steig. Über Forstwege, teilweise asphaltiert, und einen steilen Pfad unterhalb des Burgstall erreiche ich den Kirchplatz von Arzl.
Statt dem direkten Abstieg zum Bahnhof Imst-Pitztal wähle ich die zusätzliche Schleife durch die Pitzeschlucht. An der Volksschule vorbei führt der Wanderweg Richtung Benni-Raich-Brücke und Luis-Trenker-Steig. Von der Brücke, die nach dem erfolgreichen Skirennläufer Benjamin Raich benannt wurde, kann man Bungeesprünge in die Tiefen der Pitzeschlucht wagen. Ich gehe aber über den Bergweg und erreiche schnell das Ufer der Pitze. Auf einem schönen Pfad am Ufer entlang lege ich die Strecke bis zur Mündung der Pitze in den Inn zurück. Mit 716 m ist hier die tiefste Stelle der Wanderung erreicht. Hier ist auch der Venetberg definitiv zu Ende.
Ein asphaltierter Weg führt durch die Imster Innschlucht zwischen Fluss und Bahnlinie flussaufwärts zum Bahnhof Imst-Pitztal. Die Regionalbahn bringt mich nach Landeck, von wo der ÖBB-Railjet mich wieder über den Arlberg bringt. Die angekündigte große Verspätung der Bahn zwingt mich ins Bahnhofscafé. Bis zur tatsächlichen Abfahrt kann ich gemütlich die Tiroler Bierspezialitäten testen und mich auf die Strecke zwischen Trisannabrücke und Brazer Bogen freuen. Am Ende der Reise stehen dann aber knapp 100 Minuten Verspätung.
Na ja, basst scho!
Auf ein weiteres Servus in Österreich.
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