Cime de Pelousette (2757 m)

Die Passstraße zum Col de la Bonette verbindet zwei markante Hochalpentäler miteinander. Von Nizza kommend, zeigt sich das Vallée de la Tinée zunächst als tiefe Schlucht. Mit zunehmender Täler öffnet sich das Tal. Jenseits des Col de la Bonette verläuft in nahezu rechtem Winkel das Vallée de l´Ubaye.
In der Nähe des Übergangs von einem zum anderen Tal, um den Col de la Bonette, lassen sich mit geringem Aufwand hochsommertaugliche Berge besteigen.
Leider habe ich dort in den letzten Jahren schon diverse Touren unternommen, die Bergwunsch-Liste wird immer kürzer. Heute wird ein weiterer Punkt auf der Liste abgearbeitet: Die Cime de la Pelousette. Start ist am Camp des Fourches, das vor gut 100 Jahren als Militärlager errichtet wurde. Heute werden die längst verlassenen Steingebäude mit viel Aufwand wieder instand gesetzt. Von dort öffnet sich Richtung Osten eine kleine Hochebene, die eine sanfte Warmlaufphase ermöglicht. Das schrille Pfeifen der Murmeltiere begleitet die ersten 20 Minuten. Dann knickt die Route nach links, um einen weiten Hang hinauf zu ziehen. Eine echte Augenweide ist der Blick auf die Roubines Nègres, die fast schwarzen Felshänge, die sich nördlich anschließen. 
Nur eine schneebedeckte Rinne bremst den Aufstieg auf dem relativ guten Bergweg zur Cime de la Pelousette etwas. Nach knapp 90 Minuten ist sie, als erster Gipfel des langen Kamms, erreicht. Dort steht ein weiterer alter Militär-Stützpunkt, das Blockhaus de Pelousette. Die französische Sprache ist weitgehend resistent gegen Lehnwörter. Dass es ausgerechnet dieses spröde deutsche Wort geschafft hat, darf einen kurz wurdern.
Mit etwas mehr Zeit kann auf dem Kamm noch ein weiterer Gipfel mitgenommen werden: le Tourillon (2720 m). Ich muss darauf verzichten und begebe mich auf gleicher bzw. sehr ähnlicher Strecke wieder zurück zu den Murmeltieren und dem Camp des Fourches.