Birgitzköpfl


Publiziert von schimi , 18. Mai 2018 um 11:45.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:27 Januar 2018
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT1 - Leichte Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Heute teilen wir unsere Anreise nach Südtirol in zwei Teile und machen dazwischen eine wirklich lange Pause. Das Wetter ist exquisit, die Sonne strahlt von einem makellos blauen Himmel. Da bietet sich doch das Birgitzköpfl als Bewegungstherapie während der langen Autofahrt hervorragend an. Gut erreichbar, sehr einfach und lawinensicher, kurz genug, damit man es auf der Anreise aus dem Schwabenland nach Südtirol einplanen kann und trotzdem zum Abendessen am Ziel ist.

Schnell ist man von der Autobahn A12 nach Axams gefahren, an dessen Ende die Straße zum Skigebiet Axamer Lizum führt. Nach der dritten Kehre außerhalb des Ortes erreicht man einen großen Parkplatz, von dem es nur ein paar Schritte aufwärts entlang der Straße sind, bis man den Toureneinstieg erreicht. Dieser liegt in der nächsten Rechtskehre, wo der Schlittenweg von der Birgitzer Alm herunterführt. Nicht diesen, sondern ein schmaler im Einstiegsbereich etwas steiler Pfad ist unser Startpunkt.

Die Tour teilt sich in drei ähnlich lange Passagen. Zuerst führt der Weg durch den Schutzwald. Teil zwei bildet eine breite waldfreie Schneise bis zur Birgitzer Alm, die früher sicher einmal eine Skipiste war. Ab der Alm erfolgt dann eine flache baumfreie Zone die bis zum Gipfel reicht.

Zunächst führt der schmale aber von etlichen Wintersportlern breitgetretene Pfad also in moderater Steigung durch den Schutzwald bergan. Wenig gibt es dort zu schauen; ein paar kleine Lichtungen, einmal kreuzen wir die Rodelbahn, die naturgemäß flacher durch den Wald zieht. Nach einer weiten Rechtskurve und weiteren Minuten des Aufstiegs kommen wir aus dem Wald. Was wir sehen kann eigentlich nur eine ehemalige Skipiste sein. Eine ca. 50 Meter breite Schneise mit ziemlich gerade verlaufenden Waldrändern und einer flachen, bisweilen auch sehr flachen Steigung. Durch die unzähligen Begeher und Befahrer haben sich auch schon pistenähnliche Verhältnisse eingestellt. Der Schnee ist so verdichtet, dass man über weite Teile auch ohne Schneeschuhe aufsteigen könnte.

Wir genießen die wärmende Sonne, welche heute ungehindert vom Himmel scheint und teilen unseren Aufstieg mit einer großen Schar anderer bewegungswilliger und sonnenhungriger. Größter Risikofaktor ist heute nicht die Lawinengefahr, die ist hier ausgeschlossen. Vielmehr kreuzen wir bisweilen die Schlittenbahn und es muss insbesondere heute jederzeit mit "Verkehr" gerechnet werden. Schnell erreichen wir die Birgitzer Alm, die sehr schön am oberen Waldrand auf etwa 1800 Meter liegt. Die Terrasse ist bereits voll, so spielt es keine Rolle, ob wir vor oder nach dem Birgitzköpfl (k)einen Platz bekommen.

Der weitere Anstieg ist ab der Alm nun eine sehr individuelle Angelegenheit, was die Wahl der Aufstiegsspur betrifft. Die Auswahl an Spuren auf den flachen Hügel ist übergroß. Steht man erstmals an der Hütte und schaut nach oben, mag einen das etwas verwirren, zumal der "Gipfel" (also selbst Köpfl ist schon fast übertrieben) noch nicht erkennbar ist. Im Grunde ist es aber egal, Hauptsache man geht ab der Hütte ungefähr gerade aus und bergan. Schnell wird der Anstieg noch flacher und irgendwann nähern sich all die Spuren wieder an, und kumulieren schließlich beim Gipfelkreuz.

Dass selbst ist ein wirklich stattliches Kreuz, wenn man die Prominenz des Berges betrachtet. Aber, es ist nicht so wie es scheint... Das Birgitzköpfl ist nur eine unscheinbare Erhebung von nicht einmal 2000 Metern am nördlichen Rand der Kalkkögel. Schaut man nach Westen und Süden blickt man auf eine beeindruckende Felskulisse, die überall weitaus höher in den Himmel ragt und unseren Standpunkt quasi "erniedrigt". Wenn man sich nun aber umdreht, so blickt man hinab in das 1400 Meter tiefer liegende Inntal und wähnt sich auf einem wirklich hohen Gipfel. Die Aussicht, zumal an diesem Sonnentag fesselt uns lange und auch sonst gibt es nur einen einzigen Grund, warum man diesen Platz heute verlassen könnte.

Die Bewirtung findet weiter unten statt.

Also machen wir uns auf den Weg nach unten, in der Hoffnung auf der Birgitzer Alm einen Platz und eine Mahlzeit zu bekommen. Wir haben als wir ankommen Glück und ergattern einen Platz an der Sonne. Dass es mit der Bedienung an so einem Tag länger dauert, ist natürlich klar. Aber irgendwann können auch wir auf uns aufmerksam machen und erlangen so unsere wirklich leckere Mahlzeit.

Der Abstieg ist dann wegen jeglichem Mangel an alpinistischen Schwierigkeiten schnell erledigt und auch bei jedem Wetter unproblematisch (zur Not eben auf der Schlittenbahn). Wir erreichen unser Auto, und genießen die sonnige Weiterfahrt nach Südtirol, wo wir auf dem Saderhof bei Brixen eine vorzügliche Unterkunft für weitere Bergtage gefunden haben. Dazu aber mehr an anderer Stelle.

Tourengänger: schimi


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