Wilde Kreuzspitze (3132m) ab Fane-Alm über Aschila-Alm


Publiziert von petro4213 , 10. Oktober 2017 um 08:20.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:26 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:16,5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Mühlbach im Pustertal nach Vals und hinauf zum Parkplatz vor der Fane-Alm

Kurzbeschreibung:
Vom Parkplatz vor der Fane-Alm zu selbiger auf dem Fahrweg ansteigen. Vor der letzten Jausenstation links hinauf und den Wegweisern zur Aschila-Alm geradeaus folgen (auf diesem Weg laufen die wenigsten Leute, die meisten gehen rechts Richtung Brixner Hütte). Nach einer Stunde erreicht man die Aschila-Alm an der man oberhalb vorbeigeht (Weg hier durch viele Kuh-Trampelpfade etwas unübersichtlich).
Nach 2-3 Minuten geht der Weg in einer Spitzkehre steil rechts in den Hang hinauf. Diese Abzweigung kann man - obwohl markiert - leicht übersehen, also Obacht! Kurz vor dem Grat ist sogar ein wenig Kraxeln nötig, aber man erreicht unschwer den kleinen Marblsee. Von dort geht man in weitem Bogen auf markiertem Weg weiter, lässt die Labesebenalm rechts im Tal liegen und steigt schließlich hinauf zum Wilden See. Das letzte Stück dorthin führt am oberen Rand einer tiefen Schlucht entlang, an einer Stelle seilversichert.
Am Wilden See ist erst einmal Schauen und Staunen angesagt, bevor man rechts herum (also auf der Ostseite) Richtung Rauhtaljoch und Wilde Kreuzspitze ansteigt. Der Weg ist klar markiert bzw. über die Spur selbst gut erkennbar und einfach zu gehen.
Am Rauhtaljoch wendet man sich nach links und steigt in den Gipfelhang ein. Auch darin ist der Weg gut zu erkennen. Kurz vor dem Süd-Gipfel (mit Kreuz) quert man nach rechts zum (angeblich sogar etwas höheren) Nordgipfel (ohne Kreuz). Dort kann man alleine die Aussicht genießen, während sich am Südgipfel die Leute drängeln.
Zum Abstieg quert man zum Südgipfel und steigt wenige Meter vom Gipfelkreuz entfernt nach Süden steil und etwas ausgesetzt zum Südgrat ab (hier T3 und I, keine Sicherung vorhanden). Auf dem Südgrat geht es dann einfach etwas weiter hinunter und an markierter Stelle rechts ab in den Hang. Heute kein Schnee, sonst ist hier aber oft auch noch im Sommer Schnee. Man steigt geradeaus etwas ab bis zu einer Stange und wendet sich dann nach links um über Steigspuren durch ein Geröllfeld Richtung Karjöchl zu queren (nicht markiert aber übersichtlich).
Ab dem Karjöchl geht es wieder markiert nach links hinunter zum Wilden See. Nachdem man die Schwarze Lacke, einen kleine See, passiert hat (der Weg geht nicht direkt am See vorbei), steigt man an geeigneter Stelle weglos zum See ab (geht besonders gut an einem Bach etwa in der Mitte des Sees).
Nun südlich um den See herum und auf dem Anstiegsweg hinab bis zur Abzweigung Richtung Labeseben-Alm; dorthin links hinunter, an der Alm vorbei und weiter bis zur Valser Schramme (man trifft hier auf den Anstiegsweg zur Brixner Hütte). Am Wegkreuz rechts hinunter zurück zur Fane-Alm.
Anmerkung: Diese herrliche Tour wurde auch von Tef schon beschrieben (http://www.hikr.org/tour/post88360.html), vielen Dank dafür! Wegen der Länge könnte man die Tour auch als ganzes als T3 werten, technisch aber fast ausschließlich T2.

Tourbericht:
Nachdem wieder ein Wochenende mit gutem Wetter prophezeit wurde, fuhr ich am Samstag in der Früh um 3 Uhr los. Man glaubt gar nicht, was um diese Zeit ab Garmisch für ein Verkehr ist - die Hölle. Ich war so froh, als ich in Sterzing die Autobahn hinein ins Pustertal verlassen konnte und der Wahnsinn auf der Straße ein Ende hatte! Nach wenigen Minuten war dann Mühlbach erreicht; dort direkt vor dem Tunnel in den Ort fahren und dann bald links hinauf nach Vals. Von dort geht es erst ein Stück durch ein Tal auf die Berge zu und dann serpentinenreich auf schmaler Straße zum kostenlosen Parkplatz vor der Fane-Alm (1720m).

Kurz vor 7 Uhr ging ich los. Erst einige hundert Meter auf für den Verkehr gesperrtem Fahrweg zur Fane-Alm  (1745m) und von dort den Wegweisern zur Aschila-Alm folgend links hinauf. Kurz darauf zweigt rechts ein Weg ab und man sieht oberhalb eine kleine Brücke, man geht aber geradeaus weiter. So gelangt man auf bequemem Wanderweg in einer Stunde zur Aschila-Alm (2254m)

Dort geht man wenige Meter oberhalb vorbei, wobei hier der Weg vor lauter Kuh-Trampel-Pfaden schwer zu sehen ist. Aber nach kurzer Zeit findet man wieder den markierten Weg. Dieser steigt zuerst wenig an, zweigt dann aber in einer Spitzkehre ab und geht von da aus steil in den Wiesenhang hinauf. Von dieser Kehre geht auch ein Weg weiter in Richtung Westen. Irrtümlich bin ich diesen Weg weiter gegangen, um aber bald zu merken, das etwas nicht stimmt. Weil ich früh dran war ärgerte ich mich nur wenig über die 20 verlorenen Minuten - aber was heißt schon verloren, wenn man hier in der Stille der Bergwelt wandern kann?

Nachdem ich zur Abzweigung zurückgegangen war, stieg ich also steil durch den Wiesenhang zum Grat hinauf, von wo man nach kurzer Zeit den kleinen Marblsee (2397m) erreicht, ein wenig eindrucksvoller Weiher. Viel eindrucksvoller ist das enorm weite Gebiet, das sich nun vor einem auftut. Ganz weit hinten kann man auch schon die Wilde Kreuzspitze hervorspitzeln sehen.

Nun geht man in weitem Bogen fast eben dahin, vorbei an einem kleinen Denkmal für Gefallene einer Luftschlacht im 2. Weltkrieg. Man sieht rechts unten die Labesebenalm und dahinter, auf der gegenüberliegenden Talseite die markante Wurmaulspitze.  Nach etwa 45 Minuten geht der Weg am oberen Rand einer steilen Schlucht, an einer Stelle sogar mit einem Seil versichert, hinauf zum Wilden See (2540m), dessen Abfluss durch eben diese Schlucht rauscht.

Am See angelangt muss man erst einmal stehen bleiben und staunen über seine Größe und vor allem seine Schönheit! Für mich es der Wilde See der schönste Bergsee, den ich je gesehen habe. Wirklich wunderbar!

Wenn man genug gestaunt hat geht man rechts am See vorbei und steigt etwa eine knappe Stunde unschwierig Richtung Rauhtaljoch (2798m) auf. Man sollte sich öfter mal umdrehen und den See bewundern. Wie ein türkiser Edelstein wirkt er bald, wenn man sich weiter und weiter entfernt. Am Joch angelangt kann man sich entscheiden, ob man die Blickenspitze "mitnimmt". Der Weg hinauf führt aber unmarkiert (ca. 30m vor dem Joch rechts ab) durch eine schuttige Rinne; das war mir zu schwierig.

Außerdem muss man mit den Kräften haushalten, denn der Anstieg zum Gipfel der Wilden Kreuzspitze ist teilweise recht steil und geht manchmal durch Blockwerk, sodass man große Stufen steigen muss. Er ist aber nirgends ausgesetzt.

Die Wilde Kreuzspitze hat 2 Gipfel. Links einen mit Kreuz (und meist ganz vielen Leuten drauf) und rechts einen, der sogar minimal höher ist ohne Kreuz (und ohne Leute). Ich bin deshalb kurz vor dem Gipfel auf den rechten Gipfel abgebogen und habe mich dort oben der Einsamkeit und der großartigen Aussicht erfreut.

Um zum Karjöchl absteigen zu können, habe ich dann noch den bevölkerten Gipfel besucht. Von dort geht es ziemlich steil in südwestlicher Richtung hinunter. Hier ist wohl der Schwierigkeitsgrad kurz T3. Man muss hier schon gut aufpassen, nicht zu rutschen, denn es ist ausgesetzt. Nach 5 Minuten hat man das aber geschafft und wandert relativ unschwierig am Grat entlang.

Dann quert der Weg nördlich hinab in ein Geröllfeld. Oft ist hier auch ein Altschneefeld, das den Abstieg hier entsprechend schwieriger machen kann - heute war aber kein Fitzelchen Schnee. Deswegen konnten die Leichtsteigeisen im Rucksack bleiben. Nach wenigen Minuten sieht man eine Markierungsstange. Von dort folgt man Wegspuren nach links Richtung Karjöchl (2917m), das man nach etwas anstrengender Blockgeröll-Wanderung nach kaum einer halben Stunde erreicht.

Nun geht ein recht gut markierter Weg unterhalb der Ebengruben-Spitze entlang. Man sieht vor sich einen kleinen, dunklen See, die Schwarze Lacke, der man - je nach Kräften - auf einem kleinen Umweg noch einen Besuch abstatten kann. Ich ging aber lieber direkt links hinunter. Man trifft dann auf einen Weg, der oberhalb am Wilden See vorbeiführt. Von diesem muss man aber bald, an geeigneter Stelle, weglos hinabsteigen zum Westufer des Sees. Mit etwas Vorsicht gelang das in der Nähe eines Baches ganz gut.

Nun geht man wieder auf gutem Weg Richtung Süden um den See herum und steigt auf dem Anstiegsweg weiter ab, wieder am oberen Rand der tiefen Schlucht entlang bis zur Abzweigung Richtung Labesebenalm, die man dann nimmt, dort bequem hinabsteigt und von dort weiter zum Hauptweg Fane-Alm - Brixner Hütte. Diesem folgt man (rechts) bergab durch die Valser Schramme, einer großartigen Schlucht und erreicht nach einem langen Tag wieder die Fane-Alm.

Mehrere Jausenstationen laden zum Abendessen ein. Während ich dort saß brach ein Gewitter mit sintflutartigem Regen und auch mit Graupel los. Gut dass ich schon unter einem schützenden Dach saß!!


Tourengänger: Tef, petro4213


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