Gsteigegg (1524m)
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„Hier darf meist selber gespurt werden“, schreibt Martin Maier, Autor des Zentralschweizer Skitourenführers zum Aufstieg von der Waldemme zur Gsteigegg. Das klang verlockend, zumal wir auf der Suche nach unverspurtem Pulverschnee waren. Und prompt: Als wir bei -15° C in Änetämme starteten war bereits klar: Besseren Pulverschnee gibt's nicht und alleine waren wir auch.
Während unsere Gesichter fast einfroren, knisterte der Schnee unter unseren Ski. Wir hatten ein Schattenloch sondergleichen gefunden und waren gespannt auf den Aufstieg, zumal wir uns in Neuland bewegten. Via Chätterech erreichten wir die Tellenbachschwändi. Alternativ könnte man auch über die Strasse aufsteigen. Bei der Tellenbachschwändi zweigt man ab – endlich geht es in die Höhe. Auf einem eingeschneiten Landwirtschaftsweg stiegen wir zum Rütibodenschwändili hoch und verabschiedeten uns sogleich in die Waldlichtung. Ich konnte es kaum erwarten, hier später runter zu kurven.
Auf etwa 1150m überblickten wir den riesigen Gipfelhang und es machte sich etwas Ernüchterung breit: Ein Zaun (immerhin kein Stacheldraht) am anderen durchquerte ihn und der Wind hatte ganze Arbeit geleistet. So merkten wir uns im Aufstieg, wo die Löcher in den Zäunen zu finden waren und welche Abfahrtsroute durch die besten Rinnen führten. Für den Aufstieg holten wir allerdings nach Gsteig aus und, bevor wir wieder ins steilere Gelände spurten, um nochmals den Abfahrtshang zu rekognoszieren. Dieser ist nicht zu unterschätzen, weist er doch vielerorts um die 35° auf.
Schliesslich erreichten wir die Kuppe der Gsteigegg, die von unten noch nach dem höchsten Punkt ausgeschaut hatte. In südlicher Richtung wartete allerdings noch ein kurzer Fussaufstieg auf uns. So zogen wir die Felle ab und deponierten die Ski. Nach wenigen Minuten erreichten wir schliesslich zu Fuss den Gipfel. Für den Aufstieg (bei gemütlichem Tempo) hatten wir insgesamt gut 2h 45min benötigt.
An der Sonne genossen wir eine angenehme Gipfelrast, bevor wir uns in die Abfahrt stürzten. Diese entpuppte sich als einziger Genuss. Es hatte sich gelohnt, im Aufstieg einen Abfahrtsplan auszuhecken. So erwischten wir all die Mulden und Zaun-Durchschlüpfe perfekt. Der Pulverschnee war von der allerbesten Sorte. Unten raus knisterte es unter den Ski federleicht. Fast schon bitter war die Erkenntnis, dass es in Sachen Schneequalität diesen Winter eigentlich nur noch schlechter werden kann...
SLF: mässig (Altschnee oberhalb 2000m)
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