Mösererwand (1109 m) - klein aber "oho"


Publiziert von Nic , 6. November 2016 um 19:32.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum: 4 November 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Bernau bis zum Wanderparkplatz Aigen bei Hintergschwendt
Kartennummer:AV-Karte BY 17

Nur unweit der touristisch erschloßenen und über die Grenzen hinaus berühmten Kampenwand, gibt es ein paar Gipfel, die vergleichsweise selten Besuch erhalten. Neben der relativ bekannten Gedererwand, existiert mit der Mösererwand ein weiteres eher unscheinbares Bergerl. Die kleine Mösererwand kann, was die Aussicht anbelangt, mit ihren höheren Nachbarn natürlich nicht mithalten. Dafür besticht sie vor allem durch absolute Einsamkeit und ursprüngliche Natur. Obwohl der komplett weglose Schlussanstieg den Begeher vor keine allzu großen Herausforderungen stellt, sollte diese Tour nur von bereits geübten Wanderern unternommen werden.

Während der südseitige Zustieg noch unter der Rubrik "Genusswandern" einzuordnen ist, wird´s spätestens beim nordseitigen Abstieg leicht kriminell. Die ideale Linie durch den von Abbrüchen durchzogenen Steilwald ist nicht immer sofort ersichtlich und bei falscher Routenwahl gerät man schnell in heikles Absturzgelände! Meines Erachtens ist diese Variante weder im Aufstieg noch im Abstieg empfehlenswert.

Einen guten Bericht zur Tour findet man auf dem äußerst empfehlenswerten Blog ameranger.blogspot.de/ von Ameranger

Die Tour in Kürze:

Vom Parkplatz Aigen wandert man auf dem Forstweg, den Beschilderungen folgend in Richtung Maureralm. Kurz vor dieser biegt man jedoch links ab und folgt den Pfadspuren am Waldrand entlang hinab zur Forststraße, die ins Rottauer Tal führt. Nach einiger Zeit wird die Straße kurz nach einem Holzlagerplatz rechts auf einem alten Ziehweg verlassen. Nach einigen Metern hält man sich rechts und gelangt über undeutliche Spuren hinauf in den dichten Bergwald. Ziel ist der kleine Sattel zwischen Mösererwand und der benachbarten Gedererwand, welchen man zuletzt weglos aber relativ unschwierig erreicht.

Der Weiterweg über den Grat hinüber zum höchsten Punkt ist kurzweilig und bietet teils nette Tiefblicke. Ab und an kommen auch mal die Hände zum Einsatz und es wird stellenweise, vor allem nach Süden hin, auch etwas luftig. Am Gipfel gibt´s neben ein paar netten Ausblicken zudem ein schön gestaltetes Gipfelbuch, in das ich mich gerne eintrage. Das obligatorische "Sechzger Sackerl" darf natürlich auch nicht fehlen...

Für den Abstieg wähle ich den von Ameranger in seinem Bericht vorgestellten nordseitigen Abstieg. Im Nachhinein betrachtet, kann ich von dieser Variante nur abraten. Der Abstieg gestaltet sich zeimlich unangenehm und ist vor allem bei den heutigen Verhältnissen grenzwertig. Am besten hält man sich in Abstiegsrichtung links und sucht sich den besten Weg durch die Steilabbrüche. Dieser Abschnitt ist zumindest bei den heutigen Verhältnissen mit T5 zu bewerten. Da ich möglicherweise nicht die perfekte Linie gefunden habe, vergebe ich "nur" ein  T4+. Etwas Luft nach oben kann in diesem Gelände allerdings nicht schaden!

Im unteren Bereich flacht das Gelände dann deutlich ab und man trifft auf einen querverlaufenden Forstweg. Diesen ignoriert man und steigt weiterhin weglos noch ein paar Meter hinab, bis man wieder auf den Anstiegsweg trifft.


Schwierigkeiten:

Südanstieg T4-, am Grat Stellen I
Nordabstieg mind. T4+


Fazit:


Nette Spritztour auf einen kleinen Chiemgauer Gipfel aus der zweiten Reihe. Ideale Bike & Hike Tour für den Feierabend.

Tourengänger: Nic


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Kommentare (2)


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ameranger hat gesagt:
Gesendet am 12. November 2016 um 17:51
Servus Nic,

Danke für deine netten Worte über meinen Blog. Freut mich das dir der Aufstieg so gut gefallen hat. Zum kriminellen Abstieg würde ich gern anmerken, das er höchstens beim ersten Mal ( Bei mir waer dichter Nebel ) als etwas rassiger empfunden werden kann. Ich bin ihn mittlerweile so oft gegangen, das es für mich für meine " Trainigsfeierabendtour" von der Gederer Nordwand zum Gederergipfel und dann final hinab zur Mösererwand der krönende rassige Schlussabstieg ist den ich da einfach noch "brauche" ;-). Vielleicht hast du ja wie du schon schreibst einfach nicht die Ideallinie gefunden, denn auf dieser sind es nur ca 50 hm die es etwas " kriminell" runter geht. Aber danke für dein Feedback, manche sehen es eben etwas anders als ich :-)

Vg und Bergheil
AMERANGER

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. November 2016 um 11:21
Servus,

danke für deine Antwort. Ich sehe es im Grunde genommen genauso wie du. Es handelt sich nur um ca. 50 Hm. Diese sind allerdings schon ziemlich steil. Ein paar Meter weiter rechts oder links wird es dann auch schnell heikel. Daher die strenge Bewertung.

VG Nico


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