Olymp (Mytikas, 2917m)

Schon seit längerer Zeit reizte mich der Gedanke, den höchsten Berg Griechenlands, den Olymp, zu besteigen. Im Sommer 2014 bot sich die ideale Gelegenheit: Ich würde die Bergtour im Anschluss an einen Kykladenaufenthalt, der mich insbesondere nach Syros, Mykonos und Paros führte, durchführen.

So buchte ich einen Flug von Mykonos nach Thessaloniki. Bei der Landung am frühen Nachmittag war die Stadt in Wolken gehüllt, was mich ein wenig beunruhigte. Ich blieb zunächst 2 Tage in Thessaloniki und führte eine ausführliche Stadtbesichtigung durch. Am anschliessenden Morgen ging es mit Zug und Bus nach Litochoro, einem schönen Bergdorf am Fuss des Olympus Massifs. Von dort nahm ich ein Taxi nach Príona, wo sich ein grosser Parkplatz innerhalb der Enipea Schlucht befindet. Bereits kamen wieder Wolken hoch, und als ich gegen 14.00 losmarschierte, war der Himmel schon komplett bedeckt Auf gutem Weg in schöner, trockener Föhrenlandschaft ging es zunächst gemächlich, später etwas stärker ansteigend der Hütte Spílios Agapitós (Refuge A) entgegen. Während eines kurzen Regenschauers wartete ich unterhalb eines dichten Baumes, zum Glück hörte der Regen aber bald wieder auf, und nach ca. 2.5 Stunden Wanderzeit erreichte ich problemlos die Hütte.

Am nächsten Morgen was das Wetter wolkenlos. Es ging auf gutem Wanderweg in schöner südlicher Landschaft zunächst durch lichten Nadelwald, dann oberhalb der Baumgrenze über sandiges und steiniges Gelände bis zum ersten Gipfel, dem Skála. Hier beginnt der eigentliche Alpinweg. Man steigt zunächst rechts etwas abwärts in eine Art Kessel hinunter und quert dann ein gutes Stück horizontal bis zum Gipfelaufbau des Mytikas. Dieser wird über einen steilen, aber immer gut erkennbaren und nirgends wirklich schwierigen Steig (maximal I+) erklommen. Das letzte Stück führt über den Grat mit etwas Zwischenabstieg und vorbei an Gendarmen, bis zum Gipfel des Mytikas, dem höchsten Punkt Griechenlands. Es war erst 10.00 vormittags, aber leider begann es bereits wieder, sich heftig einzutrüben, was für den Olymp im Sommer typisch ist. Nach einer 1 stündigen Pause, in der ich gerade noch etwas Aussicht erheischen konnte, ging es problemlos zurück zum Skála und von dort in ca. 20 Minuten zum Skolió, einem weiteren Olymp-Gipfel. Der anschliessende Abstieg erfolgte zum Teil im Nebel, in Wolken, aber regenfrei bis zur Hütte A, und dann weiter hinunter nach Príona. Dort bestellte ich telefonisch ein Taxi und verbrachte die ca. 45-minütige Wartezeit bei einem herrlich kühlen Bier.

Insgesamt eine sehr schöne Tour, bis zur Skala problemloser Wanderweg, von dort zum Mytikas alpiner Anstieg bis maximal I+, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert.