Storgalten-Rundtour


Publiziert von Delta Pro , 9. März 2016 um 07:51.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum: 4 März 2016
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1810 m

Unvergessliche Abschlusstour in den Lyngen Alpen bei perfektem Wetter und einer spannenden Routen-Kombination

Der Charakter der Gipfel auf der Westseite der Lyngsalpan unterscheidet sich deutlich von demjenigen der Ostseite. Über die Strasse nach Nordlenangen ist die ganze Halbinsel bis in den Norden erschlossen. Dies erlaubt es auch die unzugänglicheren Bereiche der Region zu erkunden. Als Ziel für die letzte Tour dieser traumhaften Woche in Nord-Norwegen hatten wir uns den bekannten Gipfel des Storgalten ausgesucht, siehe auch hier für eine gute Beschreibung. Die Abfahrt über die Aufstiegsroute ist allerdings nicht sonderlich attraktiv, da der weitläufige Gipfelhang wohl praktisch immer abgeblasen ist. Der grosse Gletscher Gammvikblaisen Auf der Ostseite hingegen lädt zu weiten Schwüngen ein, und folgt man seinem Verlauf nach Osten bis fast hinunter an den Lyngen Fjord ist mit einem Wiederaufstieg zum Litle Galten eine fantastische, sehr einsame Rundtour möglich – zweimal quer über die Halbinsel, von Fjord zu Fjord. Das flache Licht, die Stimmungen im arktischen Wind und die komplette Ruhe und Unberührtheit der Landschaft, sowie die abwechslungsreichen Abfahrtshänge machten diese Tour zum absoluten Highlight des Ski-Urlaubs in den Lyngen Alpen.

Entlang verschiedener Skispuren steigen wir ins Hochtal am Fuss der gewaltigen, ideal geneigten Schneeflanken am Fuss von Litle Galten und Storgalten. Die Berge sehen auf den ersten Blick wie Miniaturen aus, die man in einer halben Stunde besteigen kann. Dieser Eindruck wird aber nur durch die endlosen Hänge erweckt – man darf sich auf eine gute Abfahrt freuen! Im Galten-Tal findet sich für einmal nur wenig windgeprägter Schnee. In einer sehr langen Querung und riesigen Schleifen darf ich zum Pass zwischen den beiden Gipfeln spuren. Einen 700 Höhenmeter-Hang mit nur zwei Kurven zu überwinden ist wohl nur selten möglich. Mit jedem Schritt wird der Blick auf die verschneiten Inseln und die Weiten des Atlantiks umfassender. Da sich der ganze Aufstieg in der Westflanke vollzieht, kriegt man vormittags zu dieser Jahreszeit leider keine Sonne zu sehen. Nach der Scharte quert man etwas nach rechts unter einen ziemlich steilen, felsdurchsetzten Aufschwung. Dieser ist im starken Wind komplett vereist und hart, sodass wir die Skis aufbinden und zu Fuss ca. 60 Höhenmeter zur Gipfelflanke aufsteigen. Anschliessend mit den Harscheisen durch den mit riesigen Windformen besetzten und dank dem Eis und der Kälte eher unangenehmen Hang hinauf zum Gipfel. Die ersten Sonnenstrahlen und der Blick auf die Fjorde sind ein Traum. Eine kurze windstille Phase erlaubt eine Gipfelrast ohne zu stark auszukühlen.

Einige Meter den Nordkamm des Storgalten hinunter und sobald wie möglich über die Wächte in die steile, sonnendurchflutete Flanke, die auf den Gammvikblaisen führt. Wem die Einfahrt zu steil ist (kurz >40 Grad) kann dem Kamm noch etwas weiter zu einer Scharte folgen. Traumhafte Skihänge mit gutem Schnee führen nun in die unberührte Gletscherfläche, die von der auch mittags flachen Sonne sanft erleuchtet wird. Trotz geringer Neigung und hartem Schnee ist die Abfahrt über den Gletscher genial. Mit viel Tempo und Rückenwind rasen wir mit langen Carving-Schwüngen über die riesige Piste zur Gletscherzunge und damit in unbekanntes / nicht einsehbares Gelände. Der Weiterweg verlangt etwas Spürsinn, denn das Gelände ist unübersichtlich und steil. Leicht linkshaltend findet man aber einen Weg durch die schattige und windgepeitschte Flanke in ein Tälchen. Von diesem gleiten wir entlang des Hangs auf eine Terrasse auf rund 250 m.ü.M., die gerade noch in der Sonne steht. Durch ein weites Hochtal steigen wir nun in kompletter Einsamkeit gegen den Litle Galten auf. Die kurzen Abschnitte, in denen das flache Sonnenlicht zwischen den Gipfel durchzuscheinen vermag, sind ein Genuss. Nach mehreren Kilometern in flachem Gelände, werden die Hänge langsam wieder steiler und durch die Mulde zwischen den beiden Gipfeln des Litle Galten wird der Pass erreicht (am Schluss kurz 35 Grad). Ein wahnsinniger Himmel und ein eindrückliches Wolkenspiel empfängt uns. Über den breiten Grat mit Ski zum Gipfel. Die letzte Abfahrt ist dann noch das Tüpfchen auf dem i. Vom Litle Galten kann man direkt in die riesige Westflanke einfahren. Diese ist oben rund 35 Grad steil, unten weniger und bietet endlos viel Platz für neue Spuren und besten Skigenuss in gutem Schnee. Das Licht wird immer intensiver und mutet schon spätabendlich an, als wir etwas nach 15 Uhr nachmittags die letzten Schwünge über dem Fjord ziehen.

 


Tourengänger: Delta, Xinyca


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Kommentare (1)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 9. März 2016 um 10:10
*****
besser geht's nicht!


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