SKT Scheinbergspitze (1926m) - Vom Schneesturm in den Regen


Publiziert von AIi , 9. März 2016 um 19:05.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:20 Februar 2016
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Die Scheinbergspitze ist mit Abstand der beliebteste Skitourengipfel der Ammergauer Alpen. An einem normalen Samstag herrscht hier trotz miesen Wetters reger Andrang was eigentlich gar nicht so verständlich ist. Immerhin führt Aufstieg und Abfahrt meist durch Wald und der zwar schöne Gipfelhang ist recht kurz. Deutlich verständlicher ist jedoch die Tatsache, dass sich die meisten Touren- und Schneeschuhgeher mit dem Wintergipfel begnügen, der Übergang zum Hauptgipfel kann im Winter nämlich je nach Verhältnissen ziemlich alpin werden!

Los geht es diesmal erst gegen Mittag am Parkplatz Sägertal hinter Linderhof. Zuerst wird die Linder überquert, kurz darauf nach links in einen breiten Forstweg eingebogen. Eine Infotafel vom DAV gibt dort bereits einen ersten Überblick über die Tour. Auf der Forststraße geht es nun hinauf, bis auf knapp 1200m der Hundsfällgraben überquert wird und man direkt danach rechts in einen schmaleren Weg entlang des Grabens einbiegt. Auf diesem nun weiter und früher oder später nach links in den Wald einbiegen und zum Westrücken der Scheinbergspitze aufsteigen. (Meist mehrere Varianten gespurt) Je nachdem welche Spur man gewählt hat gelangt man früher oder später auf den Rücken über den man zum Wintergipfel der Scheinbergspitze aufsteigt.

Die meisten belassen es hiermit auch schon und machen sich an die Abfahrt, wir möchten aber noch weiter zum eigentlichen Gipfel der Scheinbergspitze. Dazu umgeht man vom Wintergipfel zunächst eine weitere Graterhebung in der linken (südlichen) Flanke und steigt noch ein Stück weiter links des Grates auf - dort bald Skidepot. Zu Fuß geht es nun weiter am felsigen Grat oder rechts daneben recht steil Richtung Gipfel - Leider ist aus dem Schneefall ein unangenehmer Schneesturm geworden und manche Böen fühlen sich im Gesicht schon wie Watschen an. Das Sicherheit gebende Seil ist nur im obersten Teil vorhanden, bis dorthin müssen noch ein paar gar nicht so unschwierige Kraxelstellen bis I+ gemeistert werden, was bei Schneesturm und Vereisung doch etwas spannend werden kann. Abrutschen wäre zumindest wahrscheinlich mit mancher Verletzung verbunden. Die letzten und steilsten Meter zum Gipfel hilft ein solides Stahlseil gewaltig, wohlgemerkt kann dieses aber natürlich auch vereist sein!

Am Gipfel ist es ungemütlich, wie ich es selten erlebt habe: Mordsmäßiger Schneesturm, saukalt und keine Aussicht. Somit belassen wir es bei einem kurzen Eintrag ins GB und steigen anschließend wieder über den spannenden Grat hinab zum Skidepot. Von dort geht es flott über den schönen Gipfelhang wieder hinab in den Hundsfällgraben und über diesen und die Forststraße zurück zum P Sägertal, wo wir im strömenden Regen ankommen.

Schwierigkeiten:
SKT Scheinbergspitze bis Wintergipfel: WS- , meist gespurt, Steilheit < 30°
Übergang zum Hauptgipfel:  T4, bis I+, nur oben Stahlseil, stark von Verhältnissen abhängig
Die T3+ von 83_Stefan finde ich unpassend!

Tourengänger: AIi


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Kommentare (2)


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sven86 hat gesagt:
Gesendet am 10. März 2016 um 20:06
Servus Ali,
Kenne die Route nicht, aber vielleicht bezieht sich die T3+ ja auf schneefreie Verhältnisse.
VG
Sven

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. März 2016 um 23:05
Hi Sven,
keine Ahnung auf was für Verhältnisse sich die T3+ bezieht, zu niedrig finde ich sie allerweil.
Aber mei, des sieht halt jeder etwas anders - und die Diskussionen sind ja ein alter Hut...;)

Gruß
Ali


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