Wie die Zeiten sich doch ändern. Früher als ich mit meinem Motorrad über die Pässe „flog“ und die Berge nur mit einem kurzen Blick würdigte und ich an ihnen vorbei rauschte, hat sich das doch grundlegend geändert.
Nun zur der Tour: Ich fuhr mit DEM Auto auf den Splügenpass, mit dabei ist natürlich auch Fly. Mein Gipfelziel war heute der Pizzo Tambo und weil ich nicht genau wusste wie die Schneeverhältnisse waren, hatte ich zur Sicherheit auch meine Steigeisen im Gepäck.
Kurz nach neun Uhr bin ich dann los. Am Zollhaus vorbei Richtung Westen den Wegspuren nach, kam man bald an einer Holztafel vorbei wo „ Pizzo Tambo 3h“ drauf stand. Die Wegfindung war auf der ganzen Tour nicht schwierig. Durch die vielen Steinmänner und den Spuren im Schnee war es deshalb ein Genuss den Weg zu begehen. T3 bis T4.
Das Wetter war Windstill und mit fünfzehn bis achtzehn Grad recht warm. Auf der Höhe 2850 m habe ich dann die Steigeisen angezogen, da der Schnee vereist war und es doch steil den Hang hoch ging. Auf der Höhe von ca. dreitausend Meter kommt man auf eine Ebene, wo etwas Abseits auf linker Hand ein kleines Gedenkkreuz zu sehen war.
Was ich aber auch sah, war der steile Aufstieg zum Pizzo Tambo, der Weg im Schatten und im Schnee. Mir stockte für einen kurzen Moment der Atem. Ich ging aber weiter bis zum Fusse „meines „ Berges. Sah nochmals rauf, kam ins zweifeln, redete mir gut zu, ich habe ja zum Glück die Steigeisen an und gespurt war es auch, also packte ich meinen Mut und ging hinauf zum Pizzo Tambo.
Der Schnee war vereist und rutschig. Zu meinem verwundern ging es besser als erwartet, bis auf eine Stelle die kurz unterhalb vom Übergang zum Geröll ging. Für Fly mit seinem Allrad war das für ihn ein Genuss. Der Schlussaufstieg auf der Südseite im Fels, war dann auch für mich wieder ein Genuss.
Kurz vor dreizehn Uhr bin ich auf dem Gipfel angekommen, musste dann einen relativ schmalen Grat zwischen West und Ostgipfel überqueren. Ich genoss so gut es ging die Aussicht (im Hinterkopf machte mir der Abstieg etwas Sorgen) und das warme und windstille Wetter, die Temperaturen waren um achtzehn Grad.
Zurück in den „Einstieg“, die Steigeisen wieder angeschnallt ging der Abstieg überraschend gut, ein Pickel wäre auch schön gewesen. Auf- und Abstieg zum Gipfel T5+. Glücklich wieder heil unten angekommen zu sein, ging es dann den gleichen Weg zurück bis zur Verzweigung die rauf zum Lattenhorn führt.
Da ich noch aufs Lattenhorn will, stieg ich da noch hoch bis auf höchsten Punkt. Dann passierte es, beim Abstieg habe ich nicht gemerkt dass, ich bereits wieder auf dem Weg war den ich am Morgen gegangen bin. So war ich in der Annahme ich müsste mehr nach Süden laufen, was dann eben ein Irrtum war und so kam ich dann etwas zu weit südlich zur Passtrasse zurück.
Der Abstieg ging über steile Hänge, Geröll und rutschigem Gras, nicht zum nachmachen zu empfehlen. Auf der Strasse ging’s dann hinauf zurück zum Pass. Um 16 Uhr 30 war ich wieder beim Auto.
Ein tolle Tour die aber auch mit intensiven Gefühlswallungen verbunden war.
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