Über den Sinn des Wanderns


Publiziert von iuturna, 31. Juli 2017 um 12:12. Diese Seite wurde 1526 mal angezeigt.

"Die philosophischste aller Fragen: Wie geht’s? Die abgründigste aller Antworten: Geht so." Dieser Artikel schlägt einen Bogen von den gehenden Philosophen der Antike zum modernen Trendsport Trekking. [/www.welt.de/kultur/article165269916/Das-steckt-hinter-dem-g...]



Kommentare (24)


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DiAmanditi hat gesagt:
Gesendet am 31. Juli 2017 um 14:11
Der Artikel ist durchaus interessant und ähnliche Gedanken sind mir - wie vielen anderen Wanderern bestimmt auch - ebenfalls schon gekommen. Ich befürchte allerdings, dass vielen, die nur aus Trendgründen wandern, diese Erkenntnis verborgen bleibt

iuturna hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Juli 2017 um 14:49
Mir scheint, der sportliche Aspekt des Wanderns ist nur die Spitze des Eisbergs. Sport ist völlig ok, aber längst nicht alles. Der unsichtbare Teil, die Bedeutung, ist viel grösser, erschliesst sich aber nicht allen. Um so schöner, wenn man selber einen Zugang findet!

mong hat gesagt:
Gesendet am 31. Juli 2017 um 23:08
> Reale Wanderer riskieren tatsächlich das Verlaufen, stehen vor Holzwegen, lassen sich nassregnen und wissen zuweilen mit Blasen an den Füßen nicht weiter

Das stimmt, davon kann ich ein Lied singen
(ausser dass ich keine Blasen habe, ich habe nämlich Hanwag-Bergschuhe).

Super interessanter Artikel, danke!!!

iuturna hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Juli 2017 um 23:21
Oh mann, Hanwag-Schuhe! Ich Depp hab meine weggeworfen, statt sie neu besohlen zu lassen.
Aber was soll's — Ötzi hatte sowas auch nicht!
Freut mich, dass dir der Artikel gefällt!

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. August 2017 um 19:55
> Ötzi hatte sowas auch nicht!

Aber wenn er Schuhe gekauft hätte, dann hätte er Hanwag gekauft ;-)

iuturna hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. August 2017 um 22:44
Gute Ideen haben es oft schwer:
Erfindungen in der Steinzeit

So war das auch mit den Hanwag-Schuhen. Alle hatten sie damals was zu Nörgeln und die Erfindung hat sich erst Tausende Jahre später durchgesetzt.

dominik hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. August 2017 um 11:21
muah, wie geil :-))))

rihu hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. August 2017 um 16:16
Holzwege sind mir auch schon untergekommen. Zum Beispiel Verwechseln der Himmelsrichtung, oder auf der Karte eingezeichnete Brücke, die überhaupt nicht existiert, oder noch blöder: Verlaufen in den Wäldern des Malcantone.
Aber solange man noch einen Ausweg findet, war das Erlebnis trotzdem schön, wenn es auch nicht dem verbreiteten Nützlichkeitsdenken entspricht.
Gruss, Richard

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. August 2017 um 23:10
Im Malcantone habe ich mich auch schon ganz fürchterlich verlaufen. Man glaubt es fast nicht bei diesen harmlos aussehenden sanften Hügeln, aber es ist möglich. Vor allem im Winter.

Henrik hat gesagt: Super interessanter Artikel, danke!!!
Gesendet am 1. August 2017 um 07:57
Auch wenn hier Slam, Anti-Literatur und angeblich Überflüssiges zu Text und Tastatur "verlangt", ist genau das m. E. eine Notwendigkeit, auf die hikr. NICHT verzichten sollte...

> Wieder ein konfuser und unnötiger Beitrag...

> wenn ich bsp den giübin suche möchte ich facts u keine märchen!

Bitte weitere philo-intellektuelle Beiträge - schliesslich sind wir nicht nur HEUTE Teil des westlichen Abendlandes....


iuturna hat gesagt: RE:Super interessanter Artikel, danke!!!
Gesendet am 1. August 2017 um 09:27
Danke, Henrik!
Ich persönlich finde ja, solche Kommentare, wie die beiden, die du zitierst, sind der Anfang von sehr interessanten Diskussionen.
"konfus und unnötig" —> "Ist Wandern nötig? Was wäre das Gegenteil von konfus, bezogen auf die Natur?"
"Facts und keine Märchen" —> "Sind das Gegensätze? Sind Facts die Wahrheit und Märchen Lügen? Oder ist Wissenschaft der neuste Stand des Irrtums?"
Wenn ich sehr viel Zeit hätte, würde ich mich mit diesen Leuten gerne über solche Fragen unterhalten. ;-))

DiAmanditi hat gesagt: RE:Super interessanter Artikel, danke!!!
Gesendet am 2. August 2017 um 19:14
>Wenn ich sehr viel Zeit hätte, würde ich mich mit diesen Leuten gerne über solche Fragen unterhalten. ;-))

Oh ja, dazu hätte ich auch Lust! ;-)

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 2. August 2017 um 23:31
Der Mensch ist schon ein seltsames Wesen; immer meint er, dass alles einen Sinn haben muss.

Angelo & Ele hat gesagt: LIBERTA' e TAOISMO
Gesendet am 3. August 2017 um 11:50
Interessante argomentazione!

I mistici taosti dicevano:

"Se non ti aggrappi alle apparenze le apparenze non si aggrapperanno a te.
Se non sei ossessionato da niente, nulla ti opprimerà.
Se non guardi nessuno, qualcuno ti guarderà.
Se non ti preoccupi di niente, niente si occuperà di te.
Se tu non ti fissi in nessuna sensazione, nessuna sensazione si fisserà su di te..."

Aggiungo io:
Se noi siamo realmente liberi, interiormente ed esteriormente, vivremo anche la montagna con vera Libertà...

Angelo

iuturna hat gesagt: RE:LIBERTA' e TAOISMO
Gesendet am 5. August 2017 um 21:59
Un bel pensiero!
Your analogy is a beautiful thaught!

Nina

Angelo & Ele hat gesagt: RE:LIBERTA' e TAOISMO
Gesendet am 5. August 2017 um 22:22
Thanks a lot Nina

mong hat gesagt:
Gesendet am 3. August 2017 um 21:05
Reinhold Messner sagt: "Bergsteigen ist die Eroberung des Nutzlosen."

Ich denke, das gilt auch für das Wandern, nicht?


Gelöschter Kommentar

iuturna hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. August 2017 um 22:37
Oft weiss man erst im Nachhinein, ob etwas nützlich war oder totaler Quatsch.

"Eroberung des Nutzlosen" — ein super Spruch, finde ich.
Das passt nicht nur zum Bergsteigen und Wandern, sondern noch zu vielem andern.
(Uups, das reimt sich. War keine Absicht! ;-))

Nyn hat gesagt: Wandrn und Bergsteigen - Sinn oder Unsinn?
Gesendet am 1. Dezember 2020 um 13:58
Ich habe in meiner Jugend den Herrn Messner glühend verehrt. Für mich war er der Guru schlechthin. Einer der Ersten (natürlich nicht der Einzige!), der sich traute, über sein Innenleben zu schreiben bei diesem "nutzlosen Tun". Vormals war der stark heroisch oder sogar nationalistsich geprägte Eroberungsalpinismus des bergsteigens Blut, Ehre und Trumpf. Mit Messner rückte die individuelle Sinnfrage in den Fokus -vor allem die des Leistungsalpinismus.
Nunja...

Wer "nur" wandert, hinterfragt das Wandern ev weniger, weil der Leistungsaspekt für die Allermeisten dabei weniger wichtig ist - es sind die Gesundheit, das Bewegen und Eintauchen in die Natur, die oft als Gründe genannt werden.

Den Artikel oben habe ich nun nicht bis ins Detail gelesen, erkenne aber auch darin einen gewissen "Trend", nämlich das Tun (seis nun das Wandern, das Klettern, das Bergsteigen) irgendwie rechtfertigen zu müssen.

Vor wem eigentlich?

Nun, wenn doch viele "Denker "nur im Gehen gescheit denken können ...und viele der Denken-Größen sich während des Denkens ja vordringlich mit Sinnfragen beschäftig(t)en, dann muss da doch was dran sein?

Ich für meinen Teil habe es mehr oder weniger aufgegeben, Leuten, die selbst NICHT wandern, oder NICHT bergsteigen, Nicht KLETTERN (usw.....) das "Warum" meiner Leidenschaft erklären zu wollen. Wers nicht selbst macht, der kann jedes Argument, was man bringt, entkräften, weil auch andersweitig, "außeralpinistisch" erfüllbar....Ihr kennt das sicher?
Nervenkitzel? Fahr Motorrad
Bewegung? Habe ich auch beim Radfahren, beim Sex...
Naturerlebnis live? Wozu der Aufwand, es gibt doch tolle Dokus, Zoos ....
usw.

So individuell jeder Einzelne von uns ist, so vielschichtig und einzigartig ist unser persönliches "Warum". Dem Warum nachchzusüren ist nicht verkehrt, weil ich dadruch viel über mich selbst erfahren kann... jedoch finde ich es persönlich befreiend und intensiv(er), es eben einfach zu tun, zu genießne, im Augenblick zu leben und nicht beim Tun dauernd "alles" zu hinterfragen.


detlefpalm hat gesagt: RE:Wandrn und Bergsteigen - Sinn oder Unsinn?
Gesendet am 1. Dezember 2020 um 17:22
Sehr gut.

>Ich für meinen Teil habe es mehr oder weniger aufgegeben, Leuten, die selbst NICHT wandern, oder NICHT bergsteigen, Nicht KLETTERN (usw.....) das "Warum" meiner Leidenschaft erklären zu wollen.

Ich habe es aufgegeben, Leuten die nicht DENKEN, die Faszination des Wandern oder Bergsteigen zu erklären

eeu hat gesagt: über den Sinn des Wanderns
Gesendet am 1. Dezember 2020 um 21:58
"...ich kam über die hohe Leiten vom Tannberg herunter, es läutete eben Mittag, als ich das Dorf betrat, und da merkte ich gleich, hier war alles Erdenkliche - Sonne und Schatten, Tag und Nacht, Schmeissfliegen, Wirtshaus, Kirchenuhr, Telegrafendrähte, aber keine Zeit. Ich hörte die Glocke läuten - ich roch, dass es im Pfarrhaus schmalzgebackene Apfelspalten gab. Ich sah den silbernern Wasserstrahl aus einem Brunnenrohr laufen - ich sah, dass das Postamt geschlossen war -, und ich sah den alten Christusdorn hinter dem blanken Fenster einer Bauernstube. Man sah keinen Menschen im Dorf, das in der hellen Sonne ganz leer und ausgestorben lag, nicht einmal einen Hund. Aber in einiger Entfernung stand mit gespreizten Beinen ein alter Mann und hackte Holz. Er war so weit entfernt, dass ich ihn zuschlagen und die Scheiter auseinanderfallen sah, bevor der Hall seiner Axt in mein Ohr drang, und ich musste denken, dass man gerade darin, in diesem klaffenden Spalt zwischen den Wahrnehmungen, der Zeit eine Falle stellen könnte und sie darin einfangen. Auch beobachtete ich, dass der Alte sich beim Holzhacken eine ganze Menge Zeit nahm, also musste ja eigentlich welche da sein..."
Auszug aus Carl Zuckmayer, "Der Seelenbräu".

Schubi hat gesagt: RE:über den Sinn des Wanderns
Gesendet am 2. Dezember 2020 um 20:52
Sehr schön. Danke!

mong hat gesagt: RE:über den Sinn des Wanderns
Gesendet am 3. Dezember 2020 um 03:02
Genial!


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