Pica d'Estats (3.143 m) - Höchster Berg Kataloniens
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Unsere zweite Bergtour in den Pyrenäen führt uns auf den
Pica d'Estats.
Dieser Berg befindet sich an der Grenze zwischen Spanien und Frankreich und besitzt drei annähernd gleich hohe Gipfelkuppen. Der „Hauptgipfel“, also der eigentliche Pica d'Estats, bringt es auf 3.143 m ist damit die höchste Erhebung von Katalonien.
Der nahe nordwestliche Nebengipfel, Pic de Verdaguer, wird mit 3.131 m angegeben. Und die südöstliche Spitze, Punta de Gabarró, misst 3.115 m.
Grundsätzlich ist der Pica d'Estats ein sehr populäres Ziel. Insbesondere viele Katalanen zieht es auf ihren „Landeshöhepunkt“, dessen Gipfelkreuz entsprechend mit zahlreichen Nationalflaggen versehen ist.
Die dafür in der Regel genutzte, markierte Route aus dem spanischen Vall Ferrera ist dabei durchaus kein Spaziergang:
Bedingt durch einige Gegenanstiege sind immerhin etwa 1.800 Höhemeter im teils alpinen Gelände (T4) zurückzulegen.
Für eine Übernachtung bietet sich das Refugi Vallferrera (1.905 m) an, welches allerdings nur wenige Minuten vom Ausgangspunkt (Parkplatz La Molinassa) entfernt liegt und deshalb die Tour nicht nennenswert verkürzt.
Von Frankreich aus lässt sich der Pica d'Estats über das Refuge du Pinet besteigen. Und selbstverständlich kann man den Gipfel - zum Beispiel bei Nutzung der beiden genannten Hütten - auch in eine „Pyrenäen-Traverse“ integrieren (siehe auch
Bericht von
belvair).
Unsere Tour
Zwei Tage nach der „Unwetter-Wanderung“ zum
Comapedrosa starten wir erneut am Parkplatz bei La Molinassa (Aparcament de la Molinassa, 1.790 m) - mit deutlich besseren Vorhersagen: Es soll sogar Sonnenschein geben - wir können es kaum glauben!
Um etwa 08.00 Uhr geht’s los. Grundsätzlich folgen wir nun ständig den Markierungen und Wegweisern. Anfangs schlendern wir noch ein Stück über die Fahrpiste, bald zweigt der Weg zum Pica d’Estats ab. Kurz darauf überqueren wir auf einer Brücke das rauschende Flüsschen im Talgrund.
Dann steigen wir hinauf zum Refugi Vallferrera (1.905 m) und anschließend weiter bis auf ca. 2.050 m. Hier zweigt rechts ein Weg zum Estany d’Areste ab, wir halten uns aber links in Richtung Pica d’Estats.
Ohne nennenswerten Höhengewinn folgen wir nun dem Pfad durch die südlichen und südwestlichen Ausläufer des Pic d’Areste und befinden uns bald in den steilen Flanken oberhalb der Schlucht Barranc de Sotllo.
Dabei gelangen wir an eine Stelle (ca. 2.150 m), wo uns der weitere Verlauf der Route nicht mehr ganz klar ist. Offenbar folgt ein kurzer Zwischenabstieg - wir sehen einen relativ steilen Absatz, allerdings keine Markierungen. Also dackeln wir ein Stück zurück und entdecken tatsächlich etwa 40 m unter uns ein weiteren - in unserer Karte gestrichelt dargestellten - Pfad. Zu diesem steigen wir durch eine steile, grasige Rinne ab und folgen ihm - teils etwas ausgesetzt.
Nach einigen Minuten mündet wieder „der eigentliche Weg“ (auf dem man besser bleiben sollte!-) ein. Wir sind begeistert, denn von nun an ist der Verlauf der Wanderroute erst einmal auch wieder klar.
Bald erreichen wir den Talbach und wechseln über einen Holzsteg an das andere Ufer. Durch schönes Wald-Fels-und-Wiesen-Terrain geht’s weiter bis zum Plans de Sotllo. Hier, auf knapp 2.200 m Höhe, können wir über die nun offene Landschaft auch erstmals schön zum Pica d’Estats blicken.
Nach längerer Pause wandern wir über einige Geländestufen zum Estany de Sotllo (2.346 m) und weiter entlang am westlichen Ufer des Sees. Dann geht’s über die nächste Talschwelle hinauf zum Estany d’Estats (2.465 m). Zwischendurch sind dabei auch kleinere Bachquerungen erforderlich, zuletzt direkt am Abfluss des wunderschönen Bergsees.
Auch diesen passieren wir an seinem Westufer und nähern uns so der heutigen „Lieblingsetappe“: Mehr als 300 Höhenmeter stapfen wir durch steiles Geröll und Schutt hinauf zum Port de Sotllo (2.893 m) an der Grenze zu Frankreich. Am Passübergang selbst gibt es nicht nur starken Wind, sondern auch die Erkenntnis, dass wir nochmals ein ganzes Stück absteigen müssen…
Also geht’s wieder etwa 100 m „nach unten“, dabei schwenken wir ostwärts (nach rechts) und müssen über eine kurze Kraxelstelle auch einen kleinen Felsrücken überwinden.
Der weitere Aufstieg führt nun sogar noch an Schneefeldern vorbei, die sich offenbar bis in den Spätsommer gehalten haben. Auf etwa 2.920 m Höhe verlassen wir dann den bisher rot markiertem „Weg“: Eher zufällig entdeckten gelben Punkten folgen wir nun südwärts. Bald münden wir in den vom Pic de Montcalm kommenden Pfad ein und steigen weiter zur Einsattelung zwischen Pic de Verdaguer und Pica d'Estats.
Die letzten Meter erfordern hier und da leichte Kletterei über den felsigen Gratrücken. Gegen 14.45 Uhr stehen wir dann am höchsten Punkt von Katalonien: Pica d'Estats (3.143 m). Hier machen wir natürlich länger Pause, die Sonne allerdings auch. Da aber der starke Wind die Wolken über und unter uns mit großer Geschwindigkeit vor sich her treibt, gibt’s trotzdem immer wieder gute Aus- und Tiefblicke.
Nach einem Abstecher zum nordwestlichen Nebengipfel Pic de Verdaguer (3.125 m) steigen wir wieder ab.
Grundsätzlich folgen wir der bekannten Route. Zwei Dinge machen dabei übrigens weniger Spaß: zum einen natürlich der Gegenanstieg hinauf zum Port de Sotllo;-), zum anderen das bereits auf dem „Hinweg“ etwas fragliche Teilstück oberhalb des Barranc de Sotllo.
Hier wollen wir diesmal dem „unteren“(alten?) Pfad durchgängig folgen. Leider ist der Steig aber nicht (mehr?) durchgängig vorhanden - und vermutlich genau deshalb auch als Sackgasse in unserer Karte eingezeichnet, was wir aber erst später bemerken.
Also müssen wir uns wieder mehr oder weniger weglos zurück zur eigentlichen („oberen“) Route kämpfen. Da hier und da alte Markierungen und auch Spuren zu erahnen sind, finden wir aber einen Ausweg aus dem teils abschüssigen Gelände …
Bei einbrechender Dunkelheit beenden wir unsere Tour dann mit unerwarteten Begleitung:
Weit oberhalb des Refugi Vallferrera gesellt sich ein riesiger Hund zu uns und geleitet uns (neben dem Licht der Stirnlampen;-) durch die Finsternis zurück zum Parkplatz bei La Molinassa. Dort treffen wir etwa 20.30 Uhr wieder ein. Gerade rechtzeitig, um nach der fälligen Rückfahrt in Àreu noch das Abendessen abzugreifen …
Fazit
Die Besteigung des Pica d'Estats aus dem Vallferrera erleben wir als wirklich abwechslungsreiche Tagestour durch eine herrliche Landschaft. Größtenteils sind wir auf einem guten Bergpfad unterwegs. Zwischendurch gibt es aber auch reichlich Schutt und Geröll sowie einige ausgesetzte Stellen und Kraxelpassagen. Da wir an einem Wochentag und außerhalb der Hochsaison unterwegs sind, treffen wir nun wenige andere Berggänger. Für die jeweils ca. 1.800 Höhenmeter Auf- und Abstieg benötigen wir 12,5 Stunden - bei unzähligen Fotostopps und reichlichen Pausen. „Netto“ sollte man bei „normalem“ Tempo mit ca. 10 Stunden rechnen.
pika8x14 sind heute: A. + A. + A.
Pica d'Estats.
Dieser Berg befindet sich an der Grenze zwischen Spanien und Frankreich und besitzt drei annähernd gleich hohe Gipfelkuppen. Der „Hauptgipfel“, also der eigentliche Pica d'Estats, bringt es auf 3.143 m ist damit die höchste Erhebung von Katalonien.
Der nahe nordwestliche Nebengipfel, Pic de Verdaguer, wird mit 3.131 m angegeben. Und die südöstliche Spitze, Punta de Gabarró, misst 3.115 m.
Grundsätzlich ist der Pica d'Estats ein sehr populäres Ziel. Insbesondere viele Katalanen zieht es auf ihren „Landeshöhepunkt“, dessen Gipfelkreuz entsprechend mit zahlreichen Nationalflaggen versehen ist.
Die dafür in der Regel genutzte, markierte Route aus dem spanischen Vall Ferrera ist dabei durchaus kein Spaziergang:
Bedingt durch einige Gegenanstiege sind immerhin etwa 1.800 Höhemeter im teils alpinen Gelände (T4) zurückzulegen.
Für eine Übernachtung bietet sich das Refugi Vallferrera (1.905 m) an, welches allerdings nur wenige Minuten vom Ausgangspunkt (Parkplatz La Molinassa) entfernt liegt und deshalb die Tour nicht nennenswert verkürzt.
Von Frankreich aus lässt sich der Pica d'Estats über das Refuge du Pinet besteigen. Und selbstverständlich kann man den Gipfel - zum Beispiel bei Nutzung der beiden genannten Hütten - auch in eine „Pyrenäen-Traverse“ integrieren (siehe auch


Unsere Tour
Zwei Tage nach der „Unwetter-Wanderung“ zum

Um etwa 08.00 Uhr geht’s los. Grundsätzlich folgen wir nun ständig den Markierungen und Wegweisern. Anfangs schlendern wir noch ein Stück über die Fahrpiste, bald zweigt der Weg zum Pica d’Estats ab. Kurz darauf überqueren wir auf einer Brücke das rauschende Flüsschen im Talgrund.
Dann steigen wir hinauf zum Refugi Vallferrera (1.905 m) und anschließend weiter bis auf ca. 2.050 m. Hier zweigt rechts ein Weg zum Estany d’Areste ab, wir halten uns aber links in Richtung Pica d’Estats.
Ohne nennenswerten Höhengewinn folgen wir nun dem Pfad durch die südlichen und südwestlichen Ausläufer des Pic d’Areste und befinden uns bald in den steilen Flanken oberhalb der Schlucht Barranc de Sotllo.
Dabei gelangen wir an eine Stelle (ca. 2.150 m), wo uns der weitere Verlauf der Route nicht mehr ganz klar ist. Offenbar folgt ein kurzer Zwischenabstieg - wir sehen einen relativ steilen Absatz, allerdings keine Markierungen. Also dackeln wir ein Stück zurück und entdecken tatsächlich etwa 40 m unter uns ein weiteren - in unserer Karte gestrichelt dargestellten - Pfad. Zu diesem steigen wir durch eine steile, grasige Rinne ab und folgen ihm - teils etwas ausgesetzt.
Nach einigen Minuten mündet wieder „der eigentliche Weg“ (auf dem man besser bleiben sollte!-) ein. Wir sind begeistert, denn von nun an ist der Verlauf der Wanderroute erst einmal auch wieder klar.
Bald erreichen wir den Talbach und wechseln über einen Holzsteg an das andere Ufer. Durch schönes Wald-Fels-und-Wiesen-Terrain geht’s weiter bis zum Plans de Sotllo. Hier, auf knapp 2.200 m Höhe, können wir über die nun offene Landschaft auch erstmals schön zum Pica d’Estats blicken.
Nach längerer Pause wandern wir über einige Geländestufen zum Estany de Sotllo (2.346 m) und weiter entlang am westlichen Ufer des Sees. Dann geht’s über die nächste Talschwelle hinauf zum Estany d’Estats (2.465 m). Zwischendurch sind dabei auch kleinere Bachquerungen erforderlich, zuletzt direkt am Abfluss des wunderschönen Bergsees.
Auch diesen passieren wir an seinem Westufer und nähern uns so der heutigen „Lieblingsetappe“: Mehr als 300 Höhenmeter stapfen wir durch steiles Geröll und Schutt hinauf zum Port de Sotllo (2.893 m) an der Grenze zu Frankreich. Am Passübergang selbst gibt es nicht nur starken Wind, sondern auch die Erkenntnis, dass wir nochmals ein ganzes Stück absteigen müssen…
Also geht’s wieder etwa 100 m „nach unten“, dabei schwenken wir ostwärts (nach rechts) und müssen über eine kurze Kraxelstelle auch einen kleinen Felsrücken überwinden.
Der weitere Aufstieg führt nun sogar noch an Schneefeldern vorbei, die sich offenbar bis in den Spätsommer gehalten haben. Auf etwa 2.920 m Höhe verlassen wir dann den bisher rot markiertem „Weg“: Eher zufällig entdeckten gelben Punkten folgen wir nun südwärts. Bald münden wir in den vom Pic de Montcalm kommenden Pfad ein und steigen weiter zur Einsattelung zwischen Pic de Verdaguer und Pica d'Estats.
Die letzten Meter erfordern hier und da leichte Kletterei über den felsigen Gratrücken. Gegen 14.45 Uhr stehen wir dann am höchsten Punkt von Katalonien: Pica d'Estats (3.143 m). Hier machen wir natürlich länger Pause, die Sonne allerdings auch. Da aber der starke Wind die Wolken über und unter uns mit großer Geschwindigkeit vor sich her treibt, gibt’s trotzdem immer wieder gute Aus- und Tiefblicke.
Nach einem Abstecher zum nordwestlichen Nebengipfel Pic de Verdaguer (3.125 m) steigen wir wieder ab.
Grundsätzlich folgen wir der bekannten Route. Zwei Dinge machen dabei übrigens weniger Spaß: zum einen natürlich der Gegenanstieg hinauf zum Port de Sotllo;-), zum anderen das bereits auf dem „Hinweg“ etwas fragliche Teilstück oberhalb des Barranc de Sotllo.
Hier wollen wir diesmal dem „unteren“(alten?) Pfad durchgängig folgen. Leider ist der Steig aber nicht (mehr?) durchgängig vorhanden - und vermutlich genau deshalb auch als Sackgasse in unserer Karte eingezeichnet, was wir aber erst später bemerken.
Also müssen wir uns wieder mehr oder weniger weglos zurück zur eigentlichen („oberen“) Route kämpfen. Da hier und da alte Markierungen und auch Spuren zu erahnen sind, finden wir aber einen Ausweg aus dem teils abschüssigen Gelände …
Bei einbrechender Dunkelheit beenden wir unsere Tour dann mit unerwarteten Begleitung:
Weit oberhalb des Refugi Vallferrera gesellt sich ein riesiger Hund zu uns und geleitet uns (neben dem Licht der Stirnlampen;-) durch die Finsternis zurück zum Parkplatz bei La Molinassa. Dort treffen wir etwa 20.30 Uhr wieder ein. Gerade rechtzeitig, um nach der fälligen Rückfahrt in Àreu noch das Abendessen abzugreifen …
Fazit
Die Besteigung des Pica d'Estats aus dem Vallferrera erleben wir als wirklich abwechslungsreiche Tagestour durch eine herrliche Landschaft. Größtenteils sind wir auf einem guten Bergpfad unterwegs. Zwischendurch gibt es aber auch reichlich Schutt und Geröll sowie einige ausgesetzte Stellen und Kraxelpassagen. Da wir an einem Wochentag und außerhalb der Hochsaison unterwegs sind, treffen wir nun wenige andere Berggänger. Für die jeweils ca. 1.800 Höhenmeter Auf- und Abstieg benötigen wir 12,5 Stunden - bei unzähligen Fotostopps und reichlichen Pausen. „Netto“ sollte man bei „normalem“ Tempo mit ca. 10 Stunden rechnen.
pika8x14 sind heute: A. + A. + A.
Tourengänger:
pika8x14

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