Der Weg der Königin, im Hardangergebiet

Von allen Dörfern am Ufer des Sörfjord führen Wege auf das  Fjell (hier auch Vidda genannt), das hier in der Hardangerregion etwa 1000-1200m hoch liegt. So gabs auch von Lofthus, wo wir ein paar Tage sind, und seinem Nachbardorf Kinsarvik markierte Pfade auf die Hochfläche. Vor zwei Jahren hat nun Königin Sonja, die oft in der Region Ferien macht, eine Verbindungsroute der Kante entlang initiiert,  die mit blauen D markiert ist.

In Lofthus starten wir beim Hotel Ullensvang, wo der Pfad offiziell beginnt. Man könnte auch bei der Kirche Lofthus den alten mit roten T gekennzeichneten Pfad benützen. Beide Wege treffen sich hinter  dem Aussichtshügel Hovden.  Von dort an geht es königlich schön, streckenweise über Steintreppen, die ans Tessin erinnern, zum Aussichtspunkt Nosi, wo uns der Sörfjord zu Füssen liegt. Schräg gegenüber leuchtet die Schneekappe des Folgefonnagletschers.
Auf der Höhe des Fjells zweigt der Dronningsstien nach Norden ab, immer dicht markiert. Mit freier Sicht spazieren wir erst über Granitrücken, dann knapp unter der steilen Kante bis zum Punkt 1107m, mit Steinmann, Gipfelbuch und tollem Blick  (bis hierher T2).  

Dann steigen die Ansprüche. Im weiteren Abstieg gibts Felsbänder, die Handeinsatz brauchen, und dicke Schneefelder, die den Weg verdecken (T3). An einer Stelle müssen wir uns in einem schmalen Spalt zwischen Schnee und Fels ein paar Meter in einer Rinne herablassen, da uns der Schnee trotz Stöcken zu steil und zu hart ist. Gleich danach kommt ein Regenschauer, den wir unter einem Überhang zur Mittagspause benützen. So können wir zuschauen, wie andere Touristen die Stelle im Aufstieg bewältigen. Zwei mit Hund schaffen es recht mühsam am selben Ort wie wir, zweien gelingt es etwas weiter westlich, drei weiteren mit Hund weder noch, sie kehren um.
Das Wetter bessert wieder. Die Route bleibt aussichtsreich, angenehm federnd laufen wir über den Teppich von niedrigen Sträuchlein. Die bis auf 850m reichenden Schneeflecken beschleunigen unsere Wanderung. (Alle Einheimischen klagen über einen späten Frühling und die Kälte).  Auf etwa 750m ist der Dronningstien zu Ende und ein Forststrässchen beginnt. Wir finden aber bald einen schwach markierten Pfad, der die Kehren abkürzt und direkt über den Geländerücken nach Röte führt.  Wir haben noch Zeit, bis ein Bus kommt, und laufen deshalb nach Kinsarvik, wo es zu trinken gibt.

Der Dronningstien und der direkte Weg nach Kinsarvik sind nicht auf der Karte eingezeichnet, es ist aber kein Problem, sie zu finden.