Geisterspitze (3467m) in der Ortlergruppe
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Nach der Kreuzspitze (3455m, Ötztal) vor knapp zwei Jahren war ich in den Alpen auf keinem höheren Gipfel mehr, so dass langsam Bedenken aufkamen ob das denn jemals noch was wird.
Der einfachste Weg solche Sorgen loszuwerden wie sich heute zeigt ist zum Stilfser Joch zu fahren und von dort auf die Geisterspitze zu laufen.
Die Landschaft hier in der westlichen Ortlergruppe ist zwar herrlich, die Bebauung auf der Passhöhe sowie des angrenzenden Schigebiets ist allerdings mächtig in die Jahre gekommen. Das Rifugio Livrio auf dem gleichnamigen Berg ist das vermutlich gruseligste Gebäude Italiens (siehe Foto).
Der Besteigung der Geisterspitze tut dies keinen Abbruch. Bei der Talstation der Kabinenbahn laufe ich mit Schneeschuhen auf der Schipiste etwa der Seilbahntrasse folgend bergauf, an der Mittelstation vorbei auf die breite Einsattelung zu zwischen dem Monte Livrio links und den Naglerspitzen rechts. Die Geisterspitze taucht nun mittig auf, die Pisten führen bis an den Gipfelhang.
Bis zum obersten Ende des Schigebiets ist das Gelände nie steil, ich frage mich was denn daran für Schifahrer interessant sein soll, außer vielleicht für Anfänger auf den Brettern.
Viel Betrieb ist heute trotz Feiertag in Österreich und Deutschland nicht.
Die restlichen vielleicht einhundert Höhenmeter bis zum Gipfel sind etwas steiler, aber problemlos mit Schneeschuhen zu schaffen. Der Hang ist sehr gleichmäßig geneigt, so dass man nach Belieben aufsteigen kann. Auf dem Gipfel steht ein Gerüst, das früher einmal auf einem Spielplatz in der Sowjetunion stand. Zumindest sieht es so aus.
Wolken kommen und gehen, die Sicht vor allem auf den Ortler am anderen Ende des Bergkamms wird immer wieder frei.
Abstieg dann mit einem Abstecher zum Monte Livrio, der für 30 Höhenmeter Gegenanstieg billig zu haben ist.
Wer schon einmal auf dem Stilfser Joch war kennt den Lärm durch Horden von Motorradfahrern. Allerdings werden die Gesichter hinter den Visieren immer älter und abgesägte Auspuffanlagen sind wohl schon lange aus der Mode.
Aufstiegszeit 2h15
Schwierigkeit: bis zum Gipfelhang sehr einfach WT1, der Schlussanstieg WT2-WT3
Spalten auf dem Gletscher sind solange man sich in Pistennähe hält wohl nicht zu befürchten, eher ein Stückchen abseits davon
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