Presten (the priest) West Pillar, Lofoten, 12 Seillängen


Publiziert von burrito , 1. Juni 2015 um 21:39.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum:18 Mai 2015
Klettern Schwierigkeit: 6a+ (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 470 m
Abstieg: 470 m

In Norwegen kamen wir auf die Lofoten, wo in einer eindrücklichen Landschaft spitzige Berge senkrecht aus dem Meer ragen. Die steilen Bergflanken sind Teil einer exotischen Landschaft.
Das Klima hier oben ist relativ rau und das Wetter sehr veränderlich. Unser hoffen für ein paar Stunden zusammenhängender Sonnenschein sollte sich genau an diesem Klettertag erfüllen.

Mit Kalle (Rock Guide auf den Lofoten) machte ich mich an den Presten über die Route West Pillar im traditionellen Stil. Das heisst in der ganzen Route ist kein einziger Bohrhacken zu finden. Die Route West pillar und andere Routen an diesme Fels sind weltberühmte Klassiker, für welche Kletterer aus der ganzen Welt anreisen. Als wir uns trafen, hat es leicht getröpflet und ich befürchtete Schlimmes. Der Wetterbericht versprach aber gutes wetter, also gingen wir los. Mit dem Auto sind wir ca. 1 km aus Henningsvaer, einem kleinen Städtchen, gefahren und haben am Strassenrand, direkt unter dem Einstieg parkiert. Der Fussaufstieg zum Einstieg war kurze 15 Minuten. Kurz nach dem Einstieg verschwinden die Wolken und es scheint ungehindert die Sonne. Die Temperaturen bewegen sich um die 10-15 Grad.

Kalle stieg die ganze Route vor und sicherte mit Friends und Keilen ab. Die Route West Pillar gilt als einfach absicherbar, weshalb diese route am öfftesten geklettert wird.
Die ersten paar Seillängen gehen ziemlich gut für mich. Bei den ganz dünnen Rissen habe ich aber etwas Mühe. Ich staunte, wie gut das Absichern im trad climbing funktioniert. Jede gesetzte Sicherung scheint bombenfest zu sein, was sich beim Rausgrübeln bestätigt. Auf jedenfall ist mein Vertrauen in die Sicherungen schnell gestiegen. Der Gedanke war faszinieren, eine solche Route zu klettern, eine Wand, die keine Spuren von Kletterern aufweist, eine nackte Wand. Für mich ein nie gekanntes Erlebnis, das einen grossen Reiz hat.

Die ersten 4 von 12 Seillängen sind mit Bohrhaken-Ständen ausgerüstet. Ab der 4. SL muss man sich entscheiden, ob man die gesamten 12 SL macht oder ob man sich zurückzieht und abseilt.

Viele Seillängen ziehen sich an Rissen hoch. Manchmal sind sie breiter, manchmal schmaler. Die 3. SL, ein  etwas steilerer Riss geht für mich ganz gut, jedoch rutsche ich einmal auf einem slopigen Tritt ab und falle ins seil. Die Friends und Keile haben mich zum Glück gehalten. Die sogenannte Slanting Edge stellte die Schlüsselstelle der 3. letzten SL dar und war ziemlich tricky. (und wohl eher mehr als 6a+). Unter einer Kante mit Riss zieht die Linie steil nach rechts oben.

Oben angekommen gibt es eine phänomenale Aussicht auf die Fjorde rund um Henningsvaer. Vom Gipfel folgt man zunächst dem Grat, zuerst westlich, dann Richtung Henningsvaer bis zu einem Sattel. Der Abstieg ist dann über die Süd-ost flanke, welche man von Henningsvaer aus sieht. Der Abstieg ist auch geeignet als kurze Wanderung mit schöner Aussicht.

Tourengänger: burrito


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Kommentare (2)


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ReinerD hat gesagt:
Gesendet am 2. Juni 2015 um 09:29
>Das heisst in der ganzen Route ist kein einziger Bohrhacken zu finden[..]
>Die ersten 4 von 12 Seillängen sind mit Bohrhaken-Ständen ausgerüstet.
Ok , sind ja dennoch 8 Seillängen ohne Bohrhaken wo man sich mit Cams/Friends optimal austoben kann.

Eine wirklich schöne Risskletterroute in traumhafter Landschaft.



burrito hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Juni 2015 um 18:58
Ja schon, aber die ersten vier SL sind auch ohne BH, nur die Stände sind gebohrt.
Da stimm ich dir zu, schön ist die Route und ich kann sie wirklich empfehlen. Der Fels ist absolut kompakt und die Kletterei ist sehr abwechslungsreich.


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