Skitour Tafeltinden


Publiziert von Matthias Pilz , 5. April 2015 um 08:50. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum: 4 April 2015
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1571 m
Abstieg: 1571 m

Der Tafeltinden ist mit seinem sanften Gletscheranstieg eine der beliebtesten und auch schönsten Touren in den Lyngen-Alpen. Dementsprechend viele Tourengeher besteigen diesen Gipfel auch. Wenn aber wie heute auf den unendlich weiten Gletscherhängen dichter Nebel herrscht, trennt sich die Spreu vom Weizen. So sind wir zwar hinter vielen anderen Tourengehern gestartet, die Querung am Gletscherplateau setzten wir jedoch als erste Gruppe an. So erreichten wir im Nebel den Gipfelhang, dieser ist auf etwa 50Hm etwa 35° steil und somit mit Vorsicht zu genießen.
Am Gipfel lockerte es bereits etwas auf und so konnten wir schon im Gipfelhang einige schöne Schwünge genießen. Vom Koppangsbreen (Gletscher) stiegen wir dann noch in die Südost-Scharte des Tafeltinden auf, auch hier tauchten wir wieder in den Nebel ein. Somit schien die Steilabfahrt nach Süden in das Russedalen unmöglich. Doch das Glück des Tüchtigen war auf unserer Seite, der Nebel riss auf und die Sonne zeigte sich.
So fuhren wir doch in das Russedalen ab und fanden hier riesige unverspurte Pulverhänge, die ihresgleichen suchen. Sicher ist diese Abfahrtsvariante bei solchen Verhältnissen eine der besten Abfahrten überhaupt!

AUFSTIEG: Vom P in Koppangen folgt man Koppangsdalen nach Westen. Eine erste steile Engstelle wird rechts umgangen. Nun verflacht dich sich das enge Tal und man steigt links des Baches stetig ansteigend hinauf zum Koppangsvatnet. Nun dem immer breiter werdenden Tal folgen, bis man den Beginn des Gletschers erreicht. Bei normaler Schneelage ist eine Begehung ohne Seil üblich, an windexponierten Stellen ist aber jederzeit mit offenen Gletscherspalten zu rechnen.Über den sanft ansteigenden Koppangsbreen nach Nordwesten und über eine etwas steilere Stufen hinauf zum Strupbreen. Nun in nördliche Richtung sehr flach queren und in einer Schleife auf die Nordseite des Tafeltinden. Hier nun durch eine sehr steile (35°) Rinne etwa 50Hm aufwärts und über den einfachen Rücken nach rechts zum Gipfel.

ABFAHRT: Wie Aufstieg oder Variante in das Russedalen: Vom Gipfel entlang der Aufstiegsspur bis zum Übergang Strupbreen - Koppangsbreen. Von hier nun nach Westen mit Fellen über den flachen Hang aufsteigen und so in die erste Scharte südlich des Tafeltinden (markante dunkle Felsplatte). Auf der Scharte hat man einen Tiefblick durch eine schmale Rinne hinab in das Russedalen (Extremvariante). Von der Scharte nun auf der Ostseite des Grates wenige Höhenmeter hinauf Richtung Tafeltinden (Norden) und so auf das Gletscherbecken südlich des Tafeltinden. Durch dieses Gletscherbecken sehr steil (35°) nach Süden hinab (großartige Skihänge) bis zum Ende des Gletscher bei einer Geländekante (Abbrüche). Hier nun durch die orografisch linke Rinne kurz sehr steil hinab in das Russedalen. Alternativ kann diese Engstelle auch großräumig links (über einen schmalen Rücken erreichbar) oder rechts des Wasserfalls umfahren werden. Nun durch das teils sehr flache Russedalen (meist tauchend) hinaus. Kurz oberhald der Fastdalshütte nach links sehr mühsam staffelnd flach hinaus und entlang eines Zaunes durch dichten Birkenwald zurück zum P. (Man kann von der Fastdalshütte entlang des Baches nach Fastdalen abfahren, einfacher aber weiter Rückmarsch).


LAWINENWARNSTUFE / SCHNEE: 3 (Generally unstable conditions. Avoid lee areas with wind deposited snow, typically behind ridges, ribs and in gullies.) Durchgehend etwa 5-15cm frischer, fast immer ohne Windeinfluss gefallener Pulverschnee. Im Gipfelhang leichte Windverfrachtungen aber in geringer Menge. In den Südhängen zu den letzten Tagen unveränderte Situation.

MIT WAR: Kathi, Rainer, Bernhard, Tanja

WETTER: Anfangs sonnig, dann wieder Nebel und bei der Abfahrt dann endlich einmal Glück und ein super Sonnenfenster erwischt!

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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