Skitour Tafeltinden


Publiziert von Matthias Pilz , 3. April 2016 um 12:02.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum:24 März 2016
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1741 m
Abstieg: 1741 m

Der Tafeltinden ist einer der beliebtesten aber auch tatsächlich schönsten Touren auf der Lyngen-Halbinsel. Durch das Koppangsdalen durften wir die erste Spur ziehen, nicht immer ist es hier ganz einfach, den optimalen Weg zu finden. Dieser Teil stellt die erste Schlüsselstelle der Tour dar: von beiden Seiten des engen Tals droht Lawinengefahr, zuletzt muss man durch häufig triebschneebeladene Hänge aufsteigen. Uns gelang aber die optimale Spur und so eröffnete sich bald das flache Gletscherbecken. Der weitere Anstieg ist vorerst flach, jedoch landschaftlich einmalig schön und beeindruckend. In einer großen Schleife erreicht man die Rückseite des Tafeltinden, der Gipfel wird nun durch einen sehr steilen Hang, der zweiten Schlüsselstelle, bestiegen. Vor allem bei viel Andrang ist hier Geschick gefragt, um die erforderlichen Entlastungsabstände einhalten zu können.
Nach einer kurzen aber schönen Rast am windstillen Gipfel zogen wir als erste Gruppe unsere Spuren Richtung Tal. Ein Abstecher durch die Osthänge des Gipfelaufbaus ermöglichte uns noch weitere Pulverschwünge.
Für die weitere Abfahrt wählten wir die Route ins Russedalen, einer steileren uns schwierigeren Variante. Wie so oft waren wir auch hier die einzige Gruppe und genossen diese, vielleicht zu den schönsten Abfahrten überhaupt gehörende, Route! Der Rückweg durch das (eher für den Langlauf geeignete) sehr flache Tal ist lang und mühsam!

AUFSTIEG: Vom P in Koppangen folgt man Koppangsdalen nach Westen. Eine erste steile Engstelle wird rechts umgangen. Nun verflacht sich das enge Tal und man steigt links des Baches stetig ansteigend hinauf zum Koppangsvatnet. Nun dem immer breiter werdenden Tal folgen, bis man den Beginn des Gletschers erreicht. Bei normaler Schneelage ist eine Begehung ohne Seil üblich, an windexponierten Stellen ist aber jederzeit mit offenen Gletscherspalten zu rechnen. Über den sanft ansteigenden Koppangsbreen nach Nordwesten und über eine etwas steilere Stufe hinauf zum Strupbreen. Nun in nördliche Richtung sehr flach queren und in einer Schleife auf die Nordseite des Tafeltinden. Hier nun durch eine sehr steile (35°) Rinne etwa 50Hm aufwärts und über den einfachen Rücken nach rechts zum Gipfel.

ABFAHRT: Wie Aufstieg oder Variante in das Russedalen: Vom Gipfel entlang der Aufstiegsspur bis zum Übergang Strupbreen - Koppangsbreen. Von hier nun nach Westen mit Fellen über den flachen Hang aufsteigen und so in die erste Scharte südlich des Tafeltinden (markante dunkle Felsplatte). Auf der Scharte hat man einen Tiefblick durch eine schmale Rinne hinab in das Russedalen (Extremvariante). Von der Scharte nun auf der Ostseite des Grates wenige Höhenmeter hinauf Richtung Tafeltinden (Norden) und so auf das Gletscherbecken südlich des Tafeltinden. Durch dieses Gletscherbecken sehr steil (35°) nach Süden hinab (großartige Skihänge) bis zum Ende des Gletscher bei einer Geländekante (Abbrüche). Hier nun durch die orografisch linke Rinne kurz sehr steil hinab in das Russedalen. Alternativ kann diese Engstelle auch großräumig links (über einen schmalen Rücken erreichbar) oder rechts des Wasserfalls umfahren werden. Nun durch das teils sehr flache Russedalen (meist tauchend) hinaus. Kurz oberhalb der Fastdalshütte nach links sehr mühsam staffelnd flach hinaus und entlang eines Zaunes durch dichten Birkenwald zurück zum P. (Man kann von der Fastdalshütte entlang des Baches nach Fastdalen abfahren, einfacher aber weiter Rückmarsch).

LAWINENWARNSTUFE / SCHNEE: 2 (Be careful in lee areas with wind deposited snow, typically behind ridges, ribs and in gullies. Especially where the wind deposited slabs are thin or soft, a slab avalanche is easier to trigger there.) Durchwegs pulvriger, nur teilweise windbearbeiteter Triebschnee. Diese Triebschhneelinsen waren jedoch leicht erkenn- und vermeidbar.

MIT WAR: Susi, Sonja, Richi, Erwin, Christian, Karl, Tanja

WETTER: Traumhaft sonniges und windstilles Wetter.

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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Geodaten
 29459.gpx Track der Tour

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