Jbel Musa (851m): Zwei Kontinente, zwei Meere und drei Laender!

Nachdem ich letztes Jahr die noerdliche Saeule des Herkules (Ueberschreitung des Felsens von Gibraltar), die Europa von Afrika trennt, bestiegen hatte, ist dieses Jahr die suedliche Saeule dran, naemlich der 851m hohe Berg Jbel Musa (auch Djebel Moussa oder aehnliche Schreibweisen; bedeutet "Mosesberg") auf der marokkan. Seite der Strasse von Gibraltar.

Jbel Musa (851m) ist der noerdlichste Gipfel des nordafrikan. Rif-Gebirges, dessen tolle Wander- und Trekkingmoeglichkeiten erst in den letzten Jahren an Bekanntheit gewannen. Hier auf HIKR ist dies sogar der allererste Bericht aus dem Rif. Von der span. Seite aus ist der Berg aeusserst auffaellig, da die Meerenge hier nur ca. 15km breit ist. Auch die Tatsache, dass der fast 1km hohe Gipfel nur ca. 1km von der Kueste entfernt ist, deutet schon darauf hin, dass die Aussicht von diesem Berg, trotz der eher geringen Hoehe, fantastisch sein muss.

Im Internet findet man kaum Informationen ueber die Besteigung oder Wanderungen in dem Gebiet. Man muss sich die Infos irgendwie "zusammenstueckeln". Kurzum: Die einfachste Route fuehrt von dem kleinen Kuestendorf Belyounech, direkt an der Grenze zur span. Exklave Ceuta gelegen, ueber eine alte Militaerstrasse von O auf den Gipfel (siehe GPS-Track).

Und wie wahr, die Aussicht - schon waehrend des Aufstiegs - ist bei klarem Wetter fantastisch. Ich habe etwa 4h (hin- und zurueck) gebraucht. Die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen. Wegweiser oder Markierungen gibt es keine, aber die Route sollte vor Ort klar sein. Nur auf den obersten 200Hm muss man hier und da in weglosem Geroell die beste Route finden. Alles Weitere findet sich bei den Bildern.
 
Als Stuetzpunkt bieten sich die Millionenstadt Tanger (ca. 50km entfernt im W; aeusserst sehenswert!) oder die Kleinstadt Fnideq (ca. 10km entfernt im S) an. In Fnideq gibt's ein paar Hotels (z.B. Ibis). Falls man kein Auto hat, sollte es kein Problem sein, in Fnideq ein Grand Taxi zu bekommen. In Belyounech habe ich auch gesehen, dass dort ein paar Grand Taxis rumstehen (beim Sportplatz; fuer die Rueckfahrt).

Es sollte sogar moeglich sein, das Ganze als Tagestour (ohne Auto) von Spanien (Algeciras) aus zu machen, da der Berg ganz in der Naehe des grossen Faehrhafens Tanger MED ist. Dazu wuerde ich eine fruehe Faehre Algeciras-Tanger MED nehmen (wenn man kein Auto hat, sollte die Einreise nach Marokko recht zuegig funktionieren, da die Hauptprozedur auf dem Schiff geschieht). Dann von Tanger MED mit dem Grand Taxi nach Belyounech (Verhandeln! Sollte nicht mehr als Dh200=€18 fuer's ganze Taxi kosten.). Fuer die Rueckfahrt dann dasselbe in umgekehrter Reihenfolge. Bedenken dass Marokko Ortszeit 1h (2h zur Sommerzeit) hinter Spanien liegt (Marokko 10:00 = Spanien 11:00/12:00).   

Mein Tipp: Mit wenig Gepaeck frueh morgens wie beschrieben von Algeciras anreisen, den Berg besteigen, dann mit Grand Taxi nach Tanger MED und mit dem Zug nach Tanger (oder gleich mit dem Taxi durch bis Tanger). Dort uebernachten und sich am naechsten Tag die Stadt ansehen. Es lohnt sich! Dann mit der FRS Faehre Tanger Ville - Tarifa und kostenlosem FRS Bus zurueck nach Algeciras.